Ein überzeugender Businessplan – So gehts Schritt für Schritt

Zwei Business-Partner schauen zusammen in einen großen Plan

Eine zündende Geschäftsidee ist da und eine Existenzgründung fest geplant: Jetzt steht als Nächstes an, einen Businessplan zu erstellen. Ein solches Dokument ist kein Kann, sondern in aller Regel ein Muss. 

  • Das ist ein Businessplan: „In einem Businessplan ist das Geschäftsmodell präzise beschrieben“, sagt Julia Miller, Leiterin der Gründungsberatung beim Institut für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zugleich sind in dem Dokument strategische und wirtschaftliche Ziele – und mit welchen Marketingaktionen sie erreicht werden sollen – klar definiert. Teil eines Businessplans ist auch die genaue Finanzplanung.

Warum ein Businessplan wichtig ist

Ein überzeugender Businessplan macht den Weg dafür frei, dass Gründungswillige an Kapital kommen, um ihr Geschäftsvorhaben zu finanzieren. Das sind neben Banken als mögliche Kreditgeber zum Beispiel: 

  • Investorinnen und Investoren, die Kapital geben, 
  • Stellen, die Fördergelder vergeben – etwa die staatliche Förderbank KfW, 
  • die Agentur für Arbeit, die gegebenenfalls einen Gründungszuschuss gewährt, 
  • Fachkundige, die die Tragfähigkeit der Geschäftsidee bewerten sollen.

Businessplan erstellen – So gehen Sie vor

Ein Businessplan kann zwischen 10 und 50 Seiten haben. Legen Sie zunächst ein Inhaltsverzeichnis an, um das zu erstellende Dokument zu gliedern.

Schritt 1 – Zusammenfassung schreiben: „Fassen Sie kurz und knapp ihre Geschäftsidee zusammen und arbeiten Sie dabei im Idealfall auch das Alleinstellungsmerkmal Ihres Vorhabens heraus“, sagt Miller. Die Zusammenfassung sollte so knackig sein, dass sie Lust macht weiterzulesen. 

Schritt 2 – Gründerperson vorstellen: Im nächsten Kapitel berichten Sie über sich selbst und welche Eigenschaften und fachlichen Qualifikationen Sie haben. Nehmen Sie auch Bezug zu Ihren kaufmännischen Fähigkeiten, zum Beispiel in Sachen Buchhaltung. Fehlen diese, kann man auch auf eine Steuerberaterin oder einen Buchhalter verweisen, die oder den man engagiert hat – oder auf eine qualifizierte Person, die hilft, etwa aus der Familie. Im Anhang fügen Sie dann noch einen Lebenslauf und Arbeitszeugnisse bei. 

Schritt 3 – Gründungsvorhaben skizzieren: Beschreiben Sie nun sehr detailliert Ihr Vorhaben – und gehen Sie auch hier strukturiert vor: 

  1. Legen Sie die Idee dar. 
  2. Beschreiben Sie, wie Sie die Idee konkret umsetzen möchten. 

Wenn Sie ein Vorhaben realisieren möchten, bei dem es etwa sowohl um Beratungen als auch um Schulungen und Verkauf geht, dann sollten Sie dies im Abschnitt „Umsetzung der Idee“ entsprechend gliedern. 

Schritt 4 – Marktanalyse vornehmen: Legen Sie dar, wie es in Ihrer Branche zugeht. Wie ist die Branche aufgestellt? Gibt es Marktlücken, die Sie mit Ihrem Geschäftsvorhaben womöglich schließen können? „Infos über die Marktsituation bekommen Gründungswillige häufig bei den Berufsverbänden“, sagt Miller. 

Schritt 5 – Wettbewerbsanalyse machen: Listen Sie auf, welche Mitbewerberinnen und Mitbewerber Sie womöglich haben. Erstellen Sie einen Vergleich – die dazu nötigen Infos finden Sie in der Regel im Internet. Wo sind die Stärken, wo die Schwächen der Mitbewerbenden? 

Schritt 6 – Marketingmaßnahmen erarbeiten: Auch das Marketing muss gut durchdacht sein. Entwerfen Sie eine Marketing-Strategie und erläutern Sie, welche Werbemaßnahmen Sie einsetzen möchten. „Beschränken Sie sich hierbei nicht nur auf die klassischen Marketingwege wie Internetauftritt und Visitenkarten“, so Miller. Je nach Zielgruppe bieten sich etwa Soziale Medien wie Instagram, Facebook und Co. als Marketingwege an. 

  • Tipp: KI-Tools wie ChatGPT können bei der Marketingstrategie hilfreiche Anregungen bieten.  

Schritt 7 – Risiken benennen: Mögliche Risiken sind etwa die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, aber auch Abhängigkeit von wenigen Lieferanten oder eine zu niedrige Eigenkapitalquote. „Wichtig ist, auf den geplanten Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung hinzuweisen“, so Miller. Diese Police leistet Geschädigten Schadenersatz, falls Ihnen Fehler bei der Ausübung Ihres Berufs unterlaufen. 

Schritt 8 – Chancen beschreiben: Schildern Sie detailliert, welche Chancen Sie bei der Umsetzung Ihres Geschäftsvorhabens sehen. Chancen können etwa „mehr Angebotsvielfalt auf dem betreffenden Markt“ oder das Schließen einer Marktlücke sein. 

Schritt 9 – Finanzplan erstellen: In diesem Kapitel halten Sie fest, wie rentabel Ihr Geschäftsvorhaben voraussichtlich ist. Mit welchen Einnahmen ist zu rechnen, mit welchen Ausgaben. „Dabei nicht die Beiträge für die Sozialversicherung, also Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung, vergessen“, sagt Miller. In einem Unterabschnitt geht’s dann um das Thema Steuern und die unterschiedlichen Arten, die in welcher Höhe anfallen – also etwa Einkommensteuer, Umsatzsteuer oder etwa Gewerbesteuer. In diesem Abschnitt bietet es sich an, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel von einem Steuerbüro. 

„Generell ist es wichtig, sich für den Businessplan Zeit zu nehmen und ihn sehr gewissenhaft zu erstellen“, sagt Miller. Bei Fragen helfen Gründungsberatungsstellen weiter.