Eine zündende Geschäftsidee – Wie Sie sie finden und bewerten

Zwei junge Frauen kleben gut gelaunt Klebezettel an ein Clipboard

Raus aus dem Angestelltendasein, rein in die Selbstständigkeit: Viele träumen davon. Damit Sie als Gründerin oder Gründer erfolgreich durchstarten können, benötigen Sie eine zündende Geschäftsidee. Aber wie finden? Und wie herausfinden, ob sie überhaupt zu Ihnen passt? „Man muss systematisch vorgehen und Ideenarbeit leisten“, sagt Marco Habschick von der gruenderplattform.de. 

  • Gut zu wissen: Die Geschäftsidee ist später die Basis für den Businessplan, der es möglich macht, sich eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen. 

Wie sich eine zündende Geschäftsidee finden lässt

Ein Anfang könnte laut Habschick sein, dass Interessierte, die ein Business gründen wollen, mit offenen Augen durch die Welt gehen und schauen: Wo in meiner unmittelbaren Umgebung gibt es ein ungelöstes Problem? Und wie könnte ich zur Problemlösung beitragen? 

Weitere mögliche Optionen, um zu einer Geschäftsidee zu kommen: 

  1. Trends beobachten und analysieren: Was ist gerade angesagt? Dafür einfach mal im Freundes- und Bekanntenkreis umhören, auf Social-Media-Kanälen wie Instagram umsehen, Trend-Magazine und Zeitungen lesen. Und dabei auch ausloten: Ist der Trend ausbaufähig – und was könnte mein Anteil daran sein? 
  2. Ideen aus anderen Ländern übernehmen: Manche Geschäftsideen, die vor einiger Zeit undenkbar waren, haben sich in anderen Ländern inzwischen durchgesetzt. Ein Beispiel: Miet-Services für Spielsachen und Kinderkleidung gab es zunächst in den USA, inzwischen gibt es sie – vereinzelt – auch bei uns. 
  3. Erfindermessen besuchen: Sich auf Erfindermessen umsehen und Inspiration holen – auch das ist eine Möglichkeit, zu einer zündenden Geschäftsidee zu kommen. Ein Überblick mit Terminen für die nächsten Erfindermessen gibt es unter messen.de

Eine Reihe von Geschäftsideen sind auch auf gruenderplattform.de zu finden.

Geschäftsidee gefunden – aber passt sie eigentlich zu mir?

Wer nun eine Geschäftsidee gefunden hat, sollte sich im nächsten Schritt damit auseinandersetzen, ob das Vorhaben überhaupt zur eigenen Person passt. Dazu sollten sie laut Habschick für sich prüfen, 

  • was sie antreibt, 
  • welche Fähigkeiten sie mitbringen, welche ihnen fehlen – und wie sie fehlende Kompetenzen kompensieren können, 
  • welche Kontakte einem vor allem in der Gründungsphase weiterhelfen können, 
  • welche finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind.

Geschäftsidee auf den Prüfstand stellen und weiterentwickeln

Stellen Sie Ihre Geschäftsidee auf den Prüfstand. „Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wo genau eine Marktlücke ist und zugleich eine Kundennachfrage besteht“, sagt Habschick. Helfen kann dabei der Austausch mit Menschen aus dem nahen und entfernteren Umfeld. Sie alle kann man um ein Feedback zur Geschäftsidee bitten – und vielleicht kommen dabei auch noch Impulse für Änderungen heraus. 

„Wichtig ist, flexibel und offen zu bleiben“, so Habschick. Und keinesfalls eine Ad-hoc-Entscheidung treffen. Besser ist es, bei der Weiterentwicklung der Geschäftsidee verschiedene Sichtweisen einzunehmen und mehrmals darüber zu schlafen. „Das kann dazu beitragen, dass die Idee immer ausgeklügelter wird und trotzdem nicht am Schreibtisch entsteht“, sagt Habschick. 

  • Übrigens: Hilfreich kann auch eine Mindmap sein – also eine Art Denklandkarte, um Ideen oder Assoziationen visuell darzustellen. Das kann man entweder auf Papier als Collage machen oder mit einem der vielen online verfügbaren Tools.

Geschäftsidee konkretisieren

Zeigt sich, dass die Geschäftsidee einigermaßen rund ist, geht’s in die Konkretisierungsphase. Dabei ist so detailliert wie möglich festzuhalten, 

  • was die Geschäftsidee so einzigartig macht, 
  • was das Produkt oder die Dienstleistung auszeichnet, 
  • welcher Nutzen für welche Zielgruppe besteht. 

„Und immer wieder sollte man in Sachen Geschäftsidee den Dialog mit anderen suchen“, so Habschick. Wer etwa ein Gerät entwickelt hat, wie man zu Hause im Nu Hemden und Blusen gebügelt bekommt, kann seine Innovation bei Veranstaltungen wie etwa „Labor X“ präsentieren. Dort führen Gründerinnen und Gründer ihre Produkte vor und bekommen vom Publikum unmittelbar ein Feedback. 

  • Wichtig zu wissen: Kommt es tatsächlich zu einer Existenzgründung, sind heutzutage nicht mehr immer größere Investitionen nötig. Habschick nennt ein Beispiel: Wer ein innovatives Produkt entwickelt hat, kann zunächst an einem Marktstand ausprobieren, ob es bei Kundinnen und Kunden ankommt. „Einen Marktstand für ein paar Tage zu mieten ist mit Abstand kostengünstiger als gleich ein Ladenlokal zu nehmen oder eine Online-Verkaufsplattform einzurichten“, so Habschick.