Das ändert sich 2026 für Selbstständige und kleine Unternehmen

Eine junge Frau zeigt einem Mann etwas auf einem Flipchart

2026 bringt einige Änderungen für Selbstständige und kleine Unternehmen in Deutschland. Von steuerlichen Entlastungen über neue Mindestlöhne bis hin zu digitalen Pflichten – wer vorbereitet ist, spart Zeit, Geld und Nerven. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Neuerungen für Ihr Business.

1. Steuerliche Entlastungen für mehr finanziellen Spielraum

  • Grundfreibetrag steigt: Ab 2026 liegt er bei 12.348 Euro (2025: 12.096 Euro). Das bedeutet: Ein größerer Teil Ihres Einkommens bleibt steuerfrei – eine spürbare Entlastung für kleine Betriebe und Solo-Selbstständige.
  • Ausgleich der kalten Progression: Die Tarifzonen werden angepasst, sodass Einkommenssteigerungen nicht sofort zu höheren Steuersätzen führen. Besonders relevant für Gewinne zwischen 30.000 Euro und 80.000 Euro.
  • Kleinunternehmerregelung: Die 2025 erhöhten Umsatzgrenzen gelten weiterhin: 25.000 Euro im Vorjahr und 100.000 Euro im laufenden Jahr. Das erleichtert die Steuerfreiheit für viele kleine Unternehmen.

2. Höherer Mindestlohn und neue Beschäftigungsgrenzen

  • Mindestlohn steigt: Ab 1. Januar 2026 beträgt er 13,90 Euro pro Stunde. Das hat direkte Auswirkungen auf alle, die Mitarbeiter beschäftigen.
  • Minijob-Grenze: Sie steigt auf 603 Euro monatlich, damit Minijobs weiterhin attraktiv bleiben.
  • Ausbildungsvergütung: Im ersten Lehrjahr mindestens 724 Euro, im vierten Jahr 1.014 Euro. Das bedeutet höhere Personalkosten, aber auch bessere Chancen, Nachwuchs zu gewinnen.

3. Umsatzsteuer in der Gastronomie

  • Dauerhafte Senkung auf 7% für Speisen: Ab dem 1. Januar 2026 soll für Speisen in Restaurants, Cafés, Catering und Gemeinschaftsverpflegung dauerhaft der ermäßigte Umsatzsteuersatz von 7% gelten (der Bundesrat muss am 19. Dezember noch zustimmen). Getränke bleiben weiterhin bei 19%.

4. Bürokratieabbau und Digitalisierungspflicht

  • Entlastung: Die Bundesregierung plant weniger Bürokratie durch digitale Prozesse. Dazu gehören elektronische Steuerbescheide und die Möglichkeit, ein Unternehmen in nur 24 Stunden online zu gründen.
  • E-Rechnungspflicht für B2B: Elektronische Rechnungen sind Pflicht – Unternehmen müssen ihre Buchhaltung entsprechend umstellen. Wer jetzt investiert, spart später Zeit und Geld.

5. Nachhaltigkeit und neue Transparenzpflichten

  • CO₂-Preis steigt: Höhere Kosten für Heizen und Tanken betreffen alle, die Fahrzeuge oder energieintensive Prozesse nutzen.
  • Entgelttransparenz: Bis Juni 2026 müssen Unternehmen Gehaltsstrukturen offenlegen. Das gilt aber nur für Unternehmen mit über 200 Beschäftigten.

6. Förderungen und Investitionen nutzen

Der Bund hat hohe Investitionen in Digitalisierung und KI im Haushalt vorgesehen. Hier sind einige Förderprogramme, die für Sie in Frage kommen könnten:

  • BAFA-Unternehmensberatung: Zuschüsse für Beratungen zu wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen – inklusive Digitalisierungsvorhaben. Hilfreich für strategische Planung und Umsetzung.
  • ERP-Förderkredit Digitalisierung: Zinsgünstige Kredite für Investitionen in digitale Technologien, IT-Sicherheit und Prozessoptimierung.
  • Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM): Zuschüsse für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, auch für KI-Anwendungen. Ideal für innovative Produkte und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen.

Kennen Sie eigentlich schon die Förderdatenbank des Bundes? Durchforsten Sie die doch mal nach einem passenden Förderprogramm für Sie.