Chart of the Week | 19.01.2018

Dunkle Wolken am Horizont?

2 min Lesedauer 19.01.2018

Die Konjunkturampel steht auf grün, die Märkte haben 2018 da begonnen, wo sie letztes Jahr aufgehört haben und die Stimmungsindikatoren jagen von Hoch zu Hoch. Selbst die EZB spricht mittlerweile nicht mehr von einer wirtschaftlichen Erholung, sondern von einem Aufschwung. Nicht nur in Europa, sondern weltweit. In dieser Situation des Optimismus treffen sich vom 23. bis 26. Januar über 3.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern beim Weltwirtschaftsforum in Davos, um über die Zukunft der globalen Wirtschaftswelt zu sprechen. Dieses Mal unter dem Thema „Eine gemeinsame Zukunft in einer brüchigen Welt schaffen“. Kurz vor dem Auftakt der Veranstaltung überrascht das Schweizer Weltwirtschaftsforum allerdings mit einer Warnung.

Der globale Risikoreport sieht dunkle Wolken am Horizont aufziehen.  Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass geopolitische Spannungen gegenüber dem Vorjahr zunehmen. Ein besonderes Risiko wird dabei in politischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen und Spannungen zwischen Großmächten gesehen. Dass diese Einschätzungen nicht aus der Luft gegriffen sind, haben wir bereits in den letzten Monaten gesehen. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hatte beispielsweise US-Präsident Trump die Neuverhandlung des Handelsabkommens mit Mexiko und Kanada (NAFTA) in die Wege geleitet und mit Strafzöllen gedroht. Und auch ein Handelskrieg zwischen China und den USA befindet sich noch auf dem äußeren Rand des Radarbildes.

Risiken

Derzeit werden die Spannungen rund um Trump, Nordkorea, den Iran, mögliche Aufkündigungen von Handelsabkommen oder aber auch die immer noch vorhandenen Unstimmigkeiten über die Zukunft der EU an den Märkten jedoch nur als leise Hintergrundmusik wahrgenommen, die Risiken der letzten Monate haben sich schließlich auch nicht materialisiert. Auch die Wirtschaft zeigt sich unbeeindruckt und setzt ihren Wachstumskurs fort. Doch leise Hintergrundmusik kann man eben auch mal ganz schnell aufdrehen.