Alt werden ist nicht einfach

Chart of the Week

2 min Lesedauer 27.09.2019

Diese Woche schockte der Insolvenzantrag eines Unternehmens, das auf eine über 175-jährige Firmengeschichte zurückblickte, zahlreiche Urlauber. Nicht nur mit Blick auf die anstehenden Herbstferien ein Ärgernis, sondern vor allem auch für die Urlauber, die sich bereits im Urlaub befanden.

 

Doch dass ein Unternehmen überhaupt auf so eine lange Firmengeschichte zurückblicken kann, ist die Ausnahme und nicht die Regel. Denn tatsächlich werden Unternehmen in Deutschland im Schnitt lediglich 8 bis 10 Jahre alt, wie der Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie der Universität Rostock 2016 berechnet hat. Auch ein Blick auf die Firmeninsolvenzen für 2018 zeigt, dass nach wie vor mehr junge Unternehmen scheitern, als Unternehmen, die über 10 Jahre alt sind. In unserem Chart der Woche wird jedoch auch sichtbar, dass der Anteil derjenigen Firmen, die über 10 Jahre alt sind, gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat. Während die Firmeninsolvenzen bei Unternehmen von 0 bis 8 Jahre rückläufig waren, stiegen sie lediglich bei Unternehmen, die 9 bis 10 Jahre oder aber über 10 Jahre alt waren.

Firmeninsolvenzen in Deutschland im Jahr 2017 und 2018

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland
Quelle: CRIF Bürgel GmbH

Warum Unternehmen scheitern, kann dabei vielfache Ursachen haben. Eine schwächelnde Konjunktur, erschwerte Finanzierungsbedingungen, aber auch Missmanagement oder sich ändernde Präferenzen von Kunden und Konsumenten können Auslöser für das Scheitern eines Unternehmens sein.   

 

Den von der Insolvenz des Traditionsunternehmens betroffenen Urlaubern kann dies natürlich herzlich egal sein. Ob Traditionsunternehmen oder junge Reiseboutique – Hauptsache, die Reise kommt zustande, bzw. die Verreisten kommen wieder zurück. Dieser Urlaub bleibt zumindest noch lange im Gedächtnis.

 

Welches die beliebtesten Urlaubsziele im In- und Ausland sind und was für eine Bedeutung der Tourismus für die Wirtschaft hat, können Sie in Folge 25 unseres Podcasts hören.

Autor: Inga Fechner