Gute Vorsätze

2 min Lesedauer 08.01.2019
Pärchen mittleren Alters liest Zeitung im Bett mit Hund

Aktienkurse fallen, die Konjunktur kühlt sich ab und die Angst vor einer neuen Krise geht um. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sind Experten besorgt und übertreffen sich fast täglich in immer noch schwarzmalerischeren Prognosen für das Jahr 2019. Und natürlich nicht ganz zu Unrecht. Unsere Welt ist unsicherer geworden (oder war sie das nicht schon immer?). Politik ist in vielen Staaten immer unvorhersehbarer geworden und das Zusammenspiel von Börsen und Realwirtschaft immer undurchsichtiger. Für professionelle Glaskugelleser gilt aktuell noch mehr als früher das Motto „alles ist möglich“.

 

Da es Konjunkturprognosen in den letzten Wochen allerdings in Hülle und Fülle gab und man nach Silvester auch keine Plätzchen mehr sehen kann, folgt an dieser Stelle keine weitere Prognose, sondern drei gute Vorsätze für die Weltwirtschaft wider den aktuell herrschenden Pessimismus.

 

Erstens: Sorge dafür, dass die Handelsspannungen nicht weiter ausufern, sondern neuen Abkommen zwischen den USA und China und den USA und der EU weichen. Damit würde ein großer Unsicherheitsfaktor wegfallen und der Exportsektor wieder zum Wachstumsmotor werden.

 

Zweitens: Sorge dafür, dass der Brexit ohne große Turbulenzen abläuft. Ob nun durch eine Verlängerung der Verhandlungen und Fristen, Neuwahlen oder ein zweites Referendum. Alles ist besser als ein harter Brexit Ende März, dessen (kurzfristige) Turbulenzen und Verwerfungen die Europäische Wirtschaft zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt treffen würden.

 

Drittens: Gib endlich den Startschuss für eine große Investitionsinitiative. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Die Zinsen sind niedrig, Kapazitätenauslastungen hoch und Digitalisierung – mittlerweile zwar ein Totschlagargument – der Antrieb, keine Zeit mehr zu verlieren. Mit etwas mehr Mut und einer ordentlichen Portion Aufbruchsstimmung sollte hier doch etwas zu machen sein.

 

Der Anfang eines jeden Jahres bietet die Möglichkeit, Dinge zu verändern, besser zu machen. Es ist auch der Moment, um mit einem frischen Blick in das neue Jahr zu schauen. Wenn sich die Weltwirtschaft die drei guten Vorsätze zu Herzen nimmt, kann man Ende des Jahres beim Glühweintrinken schmunzelnd an die düsteren Prognosen zurückdenken. Jetzt nur mal hoffen, dass die Weltwirtschaft sich länger an die guten Vorsätze hält als wir Menschen.