Für Steuererklärung Fristverlängerung beantragen | 02.04.2019

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Alle Jahre wieder werden im Mai einige Berufstätige nervös: Die Abgabe der Steuererklärung steht an. Doch dieses Jahr wurde die Abgabefrist erstmalig auf 2 Monate nach hinten verschoben, nämlich auf den 31. Juli. Wer dennoch mehr Zeit benötigt, kann einen Aufschub beantragen und muss sich mit der Steuer erst im November befassen. Welche Fristen gelten, und was man sonst noch wissen muss.
Frist im November: Wen betrifft der neue Stichtag?
Der Stichtag im November betrifft diejenigen, die den 31. Juli nicht einhalten konnten und die beim Finanzamt einen Aufschub beantragen durften, weil sie eine für das Amt nachvollziehbare Begründung lieferten. Waren Sie längere Zeit krank, haben einen Umzug hinter sich oder warten noch auf wichtige Unterlagen? Antragsteller, die rechtzeitig und mit guter Begründung für die Steuererklärung um eine Fristverlängerung bitten, können auf mehr Zeit hoffen: Gibt das Finanzamt Ihrem Antrag statt, haben sie in der Regel bis 30. November Zeit, Ihre Steuerunterlagen abzugeben.
Steuererklärung: Fristverlängerung beantragen
Die einfachste Möglichkeit, bei der Steuererklärung eine Fristverlängerung zu erhalten, ist das Hinzuziehen eines Steuerberaters oder eines Lohnsteuerhilfevereins. Dadurch verlängert sich die Frist automatisch bis zum Jahresende. Vorsicht: Wer eine Steuersoftware nutzt oder sich von einem Familienmitglied helfen lässt, kommt nicht in den Genuss dieses automatischen Aufschubs. Selbstverständlich haben auch die Finanzämter einen Ermessensspielraum. Manche Ämter sind so überlastet, dass sie den Steuerzahler erst spät an die Abgabe erinnern, wenn die Steuererklärung noch nicht vorliegt. Andererseits können die Behörden, wenn die Formulare nicht pünktlich da sind, Verspätungszuschläge und sogar ein Zwangsgeld erheben.
Geben Sie die Steuererklärung freiwillig ab oder sind Sie dazu verpflichtet?
Der ursprüngliche Stichtag in der Mitte des Folgejahres (31.07.) betrifft diejenigen, die zur Abgabe verpflichtet sind und ihre Steuererklärung selbst erstellen.
Das betrifft beispielsweise jeden, der
- Einkünfte erzielte, die über dem Grundfreibetrag liegen, (Ausnahme: ein lediger Steuerpflichtiger erzielt ausschließlich Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit)
- unversteuerte Einkünfte über 410 Euro besaß. Dazu können Honorare, Mieteinnahmen oder Renten zählen,
- bei mehreren Arbeitgebern beschäftigt war oder
- Freibeträge in Anspruch nahm.
Steuererklärung: Fristverlängerung erfolgt in manchen Fällen automatisch
Diese Gründe sind nur eine Auswahl. Wer unsicher ist, sollte sich bei einem Steuerberater oder direkt beim Finanzamt über eine mögliche Abgabepflicht rückversichern. Müssen Sie keine Steuererklärung verpflichtend abgeben, erfolgt die Abgabe freiwillig und die Frist verlängert sich automatisch auf volle vier Jahre. Die Erklärung für das Steuerjahr 2018 beispielsweise muss dann erst bis zum 31.12.2022 beim Amt eingehen.
Wir freuen uns, wenn dieser Artikel zum Thema Steuern hilfreich für Sie war. Wichtig: Es handelt sich hierbei um allgemeine Tipps die eine Prüfung des Einzelfalls nicht ersetzen können. Haben Sie dazu Fragen? Dann wenden Sie sich bitte an Ihren Steuerberater oder Ihr zuständiges Finanzamt.
Artikel aktualisiert am 02.04.2019
Autor: ING