Die Aktien von Windanlagenbauern erscheinen derzeit perspektivenreich | 04.05.2017

Eine Analyse von BÖRSE ONLINE,
Martin Hintze | Werbemitteilung
Drei Jahre lang belegte Dänemark Platz eins im World Happiness Report, der die Zufriedenheit der Einwohner anhand verschiedener Kriterien bewertet. 2017 mussten sich unsere nördlichen Nachbarn ganz knapp einem anderen skandinavischen Staat geschlagen geben: Norwegen. Ein gutes Einkommen ist demnach einer der Faktoren, die zum nationalen Glück beitragen. In Dänemark könnte das zu einem kleinen Teil auch gut laufenden Aktien zu verdanken sein. Eine davon ist die des Windanlagen-Bauers Vestas. Denn in den vergangenen fünf Jahren haben es die Anteilsscheine immerhin auf ein Plus von mehr als 1000 Prozent gebracht.
Nun ist die Performance der Vergangenheit keine Garantie dafür, dass es künftig so weitergeht. Aber: Die Zahlen lassen Anleger, die auf der Suche nach attraktiven Investments im Themenbereich „Alternative Energie“ sind, aufhorchen. Zumal die Zahl börsennotierter Windkraft-Spezialisten nicht allzu groß ist. Immerhin gibt es auch in Deutschland einige wichtige Branchenvertreter. Kein Wunder: Die innovationsstarke deutsche Windindustrie hält mit 20 Prozent der weltweiten Produktion einen Weltmarktanteil, der doppelt so hoch ist wie der Anteil Deutschlands an den globalen Installationen. Und die Windenergie-Anlagenhersteller haben im vergangenen Jahr in einem Weltmarkt mit einem Investitionsvolumen von über 50 Milliarden Euro eine Exportquote von über 70 Prozent erzielt.
Turbinen sorgen für Schub
Das erfreuliche Umfeld hat sich im vergangenen Jahr auch für den Turbinenhersteller Nordex in guten Geschäftszahlen niedergeschlagen. Die prognostizierten Ziele haben die Rostocker erreicht: Der Umsatz sprang – dank der Übernahme von Acciona Windpower – um 40 Prozent auf 3,4 Milliarden, der Gewinn stieg um 82,4 Prozent auf 95,4 Millionen Euro. In diesem Jahr wollen die Norddeutschen zwischen 3,1 und 3,3 Milliarden Euro erwirtschaften, 2018 sollen es 3,4 bis 3,6 Milliarden werden. Die Marge soll dabei zwischen sieben und acht Prozent landen, teilt das Unternehmen mit. Als „solide“ bewerten Analysten die Daten, allerdings sehen einige auch nur sehr verhaltene Wachstumsaussichten. Die Aktie ist dennoch interessant, weil sie in den vergangenen Monaten deutlich an Wert verloren hatte und mittlerweile relativ günstig ist. Mit entscheidend wird sein, wie glaubwürdig der neue Vorstandschef José Luis Blanco künftig gegenüber Aktionären und anderen Stakeholdern auftritt.
Ungleich kleiner ist der Windpark-Projektierer PNE Wind. Das Geschäftsmodell der Cuxhavener ist relativ volatil. So hat eine Allianz-Tochter im vergangenen Jahr eine Anlage mit insgesamt 142,5 Megawatt übernommen. Das Betriebsergebnis fürs Geschäftsjahr 2016 lag mit 97,0 Millionen Euro deutlich über den Zahlen des Vorjahres (9,8 Millionen Euro). Für Anleger resultiert daraus eine Sonderdividende von 0,08 Euro je Anteilsschein, zusätzlich zur „normalen“ Ausschüttung in Höhe von 0,04 Euro. Nun baut das Unternehmen bis 2019/2020 einen neuen, noch internationaler ausgerichteten Windpark mit einer Gesamtleistung über 200 Megawatt auf. Erfreulich ist es, dass sich PNE Wind mittlerweile eine recht starke Marktposition erarbeitet hat. Vor allem für langfristig orientierte Investoren sind die Titel einen genaueren Blick wert.
Senvion räumt auf
So erfreulich wie bei PNE Wind sieht die Bilanz für den Windkraftanlagen-Bauer Senvion nicht aus. Das Unternehmen aus Husum, das 2016 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro erzielt hat, schreibt seit einiger Zeit rote Zahlen. Immerhin: Der Verlust ging von 106 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 65 Millionen Euro (2016) zurück. Der Konzern plant, 780 von weltweit fast 5000 Stellen abzubauen und Werke zu schließen, um Kosten zu sparen. Risikofreudige Anleger, die auf den Turn-around setzen wollen, nehmen damit Aktien eines Unternehmens ins Depot, das sehr stark auf eine internationale Expansion fokussiert ist. Märkte wie Skandinavien, Indien oder Chile gewinnen deutlich an Relevanz.
Und dann ist da noch der Marktführer Vestas. Trotz des gewaltigen Kursanstiegs in den vergangenen fünf Jahren sind die Titel nicht überteuert. Und die Investmentbanken sind auch für die Zukunft positiv gestimmt: Goldman Sachs etwa bezeichnete die Vestas-Papiere jüngst als „Top-Pick“ des Sektors. Zudem sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Und schließlich ist der Konzern bestens positioniert, um die steigende Nachfrage in China, Lateinamerika und in den USA zu bedienen.
Die Branche bietet also ausgezeichnete Chancen – und ist alles andere als eine windige Sache.

Investment-Beispiele:
ISIN |
DE000A0D6554 |
Aktueller Kurs |
13,70 € |
KGV* (2017) |
18,2 |
Gewinn/Aktie (2017**) |
0,77 € |
Dividende (2017**) |
0,03 € |
Dividendenrendite (2017**) |
0,3 % |
ISIN |
DE000A0JBPG2 |
Aktueller Kurs |
2,51 € |
KGV* (2017) |
36,0 |
Gewinn/Aktie (2017**) |
0,07 € |
Dividende (2017**) |
0,06 € |
Dividendenrendite (2017**) |
2,6 % |
ISIN |
LU1377527517 |
Aktueller Kurs |
12,39 € |
KGV* (2017) |
19,7 |
Gewinn/Aktie (2017**) |
0,63 € |
Dividende (2017**) |
0,00 € |
Dividendenrendite (2017**) |
0,0 % |
ISIN |
DK0010268606 |
Aktueller Kurs |
78,01 € |
KGV* (2017) |
17,7 |
Gewinn/Aktie (2017**) |
4,44 € |
Dividende (2017**) |
1,30 € |
Dividendenrendite (2017**) |
1,7 % |
*KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; ** Prognose; Währungen umgerechnet in Euro; Stand: 28.04.2017