Der Online-Handel boomt, Dienstleistern und Zulieferern geht es blendend. Ihre Aktien erscheinen attraktiv. | 29.06.2018

Eine Analyse von BÖRSE ONLINE,
Martin Hintze | Werbemitteilung
Schweden und Norwegen sind zwei prosperierende Länder im Norden Europas – groß, wirtschaftsstark, wenn auch nicht allzu dicht besiedelt. Zusammen erwirtschaften die beiden Staaten ein Bruttoinlandsprodukt von rund einer Billion US-Dollar, gut 860 Milliarden Euro. Das etwa ist das Volumen des weltweiten Online-Handels B2C, also zum Endkunden. Unter Berücksichtigung, dass der globale Einzelhandel einen Umfang von etwa 20 Billionen Dollar hat, bieten sich viele Chancen. Zwar, so schwächt etwa Ebay-Chef Devin Wenig ab, würden Menschen auch weiter in stationären Geschäften einkaufen. Aber, so der Top-Manager gegenüber der „Welt am Sonntag“: „In einem Markt wie dem deutschen, wo der Anteil des Online-Handels bei etwas mehr als zehn Prozent liegt, gibt es noch viel Potenzial – ähnlich in den USA.“ In Schwellenländern seien die Perspektiven noch besser.
Gewinner dieses Trends sind die klassischen Branchenriesen, allen voran Amazon, Ebay und Co. Doch auch Unternehmen, die nicht auf den ersten Blick als Profiteure zu erkennen sind, mischen durchaus erfolgreich mit (siehe Tabelle). Anleger, die Einzeltitel scheuen, finden eine Auswahl entsprechender Fonds.
Klein, aber fein
Einer der kleinen Spezialisten ist Bottomline Technologies. Das Unternehmen sorgt dafür, dass Zahlungsvorgänge im Internet sicher und schnell ablaufen. Damit bieten die Briten die Basis für den internationalen Handel, der – trotz möglicher Barrieren wie Zöllen – insgesamt zunimmt. Dabei fährt Firmenchef Robert Eberle auch in diesem Jahr einen klaren Kurs: mehr Nutzer, mehr Umsatz, höher Margen und damit steigende Gewinne.
Bereits in den vergangenen zehn Jahren hatte der Bottomline-Umsatz kontinuierlich zugelegt – von 118 auf 349 Millionen Dollar, zuletzt ein Plus von immerhin elf Prozent auf Jahressicht. Und beim Ertrag buchten die Briten sogar eine Steigerung um 24 Prozent. Ob das so weiter geht? Das Börsenportal Zacks konstatiert: „Das Unternehmen hat die Gewinnerwartungen immer wieder übertroffen, so allein in den letzten vier Quartalen jedes Mal.“ Allmählich allerdings wird die Luft dünner, zumal die Aktie etwa in Sachen Kurs-Gewinn-Verhältnis üppig bewertet ist. Dennoch könnten sich kleinere Tranchen als Bereicherung fürs Depot lohnen. Allerdings besteht bei Aktien von Unternehmen jenseits der Eurozone neben dem allgemeinen Kurs- auch ein Währungsrisiko.
Software und Verpackungen
Was brauchen Händler, um Waren auf den Weg zum Verbraucher zu bringen? Genau: Verpackungen. Und Smurfit-Kappa liefert sie. Der Konzern, der 2017 mit etwa 46.000 Mitarbeitern einen Umsatz von fast 8,6 Milliarden Euro erwirtschaftete, stellt vor allem recycelbare Produkte aus Pappe und Papier her und passt so in das Richtung Nachhaltigkeit schwenkende Bewusstsein vieler Kunden.
Spannend werden die Aktien der Dubliner auch durch den Geschäftsbereich eSmart, mit dem die Iren den E-Commerce-Boom bedienen wollen. Dabei reicht die Angebotspalette von zahlreichen unterschiedlichen Packungsformen über flexible und zeitnahe Liefermengen bis zu Konzepten für die Sendungsverfolgung.
Auf zahlreichen Smartphones rund um den Erdball läuft die App Shazam. Das Programm erkennt Musik und ordnet den Klängen Titel und Interpret zu – und bietet die Songs zum kostenpflichtigen Download an. Shazam ist das wohl bekannteste Tool des kalifornischen Software-Unternehmens Splunk. Die wichtigsten Anwendungen dienen jedoch dazu, Server und Netze dadurch sicherer zu machen, dass Zugriffsdaten gesammelt und automatisch analysiert werden. Splunk sollte im laufenden Geschäftsjahr die Milliarden-Dollar-Marke knacken, bis zum Jahr 2020 könnte das Unternehmen bereits einen Umsatz von zwei Milliarden Dollar erzielen. Zahlreiche Analysten beobachten die Aktie – 36 empfehlen den Titel zum Kauf, sieben bewerten sie als Halte-Position. Interessenten reizt vor allem die Wachstums-Story, denn Gewinne erzielt Splunk zurzeit nicht.
Klassische Logistik
Bleiben die klassischen Logistik-Unternehmen, die dafür sorgen, dass bestellte Waren möglichst rasch beim Empfänger landen. Die französische ID Logistics macht das mit großem Erfolg, fürs vergangene Jahr war ein Umsatzsprung um 24,2 Prozent (währungsbereinigt 8,4 Prozent) auf gut 1,3 Milliarden Euro der Lohn. Attraktiv sind für ID vor allem die internationalen Märkte, weshalb die Konzernleitung um Vorstandschef Eric Hémar nach Übernahmezielen Ausschau hält. Das kostet zunächst Geld, weshalb Analysten sich mit allzu viel Euphorie zurückhalten.
Deutlich größer und bei Investoren beliebter ist die amerikanische XPO Logistics. Der Konzern zählt zu den Top-Ten der Branche weltweit und hat 2017 mit 95.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 15,4 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, der Gewinn lag bei knapp 1,4 Milliarden. Besonders die Aktionäre sind glücklich: Über die vergangenen zehn Jahre lag der Kursgewinn bei 2000 Prozent. Das allerdings ist noch keine Garantie dafür, dass es so weitergeht. Mittelfristig jedoch haben die Aktien durchaus weiteres Potenzial.
Gewinnwarnung
In Deutschland ist die Deutsche Post der Platzhirsch der Logistikindustrie. Allerdings hat der gelbe Riese die Aktionäre erst mit einer Bestätigung aller Unternehmensziele, dann mit einer kräftigen Gewinnwarnung verunsichert. Ein Kursrutsch war die Folge. Mutige Anleger können Kurse unter der 30-Euro-Marke als Einstiegsniveau nutzen. Denn grundsätzlich hat sich nichts an den guten Aussichten geändert: Mit einem höheren Briefporto könnten die Bonner ihre Margen verbessern, der Paketboom ist ungebrochen. Kurzum: Die Titel sind derzeit nichts für nervöse Investoren, sollten langfristig jedoch durchaus aufwärts tendieren können.
Bei Wachstumsraten im E-Commerce zwischen zehn und 20 Prozent jährlich dürften sich die Zulieferer und Dienstleister der Branche ebenfalls positiv entwickeln. Und nicht nur immer Amazon, Ebay und Co.

Investment-Beispiele Aktien:
ISIN |
US1013881065 |
Aktueller Kurs |
42,72 € |
KGV* (2018) |
40,4 |
Gewinn/Aktie (2018**) |
1,03 € |
Dividende (2018**) |
0,00 € |
Dividendenrendite (2018**) |
0,0 % |
ISIN |
DE0005552004 |
Aktueller Kurs |
28,14 € |
KGV* (2018) |
12,5 |
Gewinn/Aktie (2018**) |
2,25 € |
Dividende (2018**) |
1,20 € |
Dividendenrendite (2018**) |
4,3 % |
ISIN |
FR0010929125 |
Aktueller Kurs |
141,20 € |
KGV* (2018) |
27,4 |
Gewinn/Aktie (2018**) |
5,46 € |
Dividende (2018**) |
0,00 € |
Dividendenrendite (2018**) |
0,0 % |
ISIN |
IE00B1RR8406 |
Aktueller Kurs |
34,53 € |
KGV* (2018) |
13,8 |
Gewinn/Aktie (2018**) |
2,49 € |
Dividende (2018**) |
0,93 € |
Dividendenrendite (2018**) |
2,7 % |
ISIN |
US8486371045 |
Aktueller Kurs |
84,99 € |
KGV* (2018) |
V |
Gewinn/Aktie (2018**) |
V |
Dividende (2018**) |
0,00 € |
Dividendenrendite (2018**) |
0,00 € |
ISIN |
US9837931008 |
Aktueller Kurs |
85,95 € |
KGV* (2018) |
28,5 |
Gewinn/Aktie (2018**) |
2,84 € |
Dividende (2018**) |
0,00 € |
Dividendenrendite (2018**) |
0,00 € |
*KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; ** Prognose; *** Geschäftsjahresende 31.1.; V: Verlust; Währungen umgerechnet in Euro; Stand: 29.6.2018
Investment-Beispiele Produkt:
ISIN |
LU0346389348 |
KAG* |
FIL Investment Management (Luxembourg) |
Anlageschwerpunkt |
Aktien von Unternehmen, die nach aller Voraussicht in besonderer Weise von neuen technologischen Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen profitieren |
Aktueller Preis |
50,07 € |
Art |
Aktienfonds, thesaurierend |
TER** |
1,17 % |
Wertentwicklung (5 Jahre)*** |
183,8 % |
ISIN |
LU0070992663 |
KAG* |
Henderson Management |
Anlageschwerpunkt |
Unternehmen, die im Technologiesektor oder in technologienahen Bereichen tätig sind |
Aktueller Preis |
74,74 € |
Art |
Aktienfonds, thesaurierend |
TER** |
1,90 % |
Wertentwicklung (5 Jahre)*** |
123,7 % |
*KAG: Kapitalanlagegesellschaft; **TER: Total Expense Ratio / Gesamtkosten; *** Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für künftige Kurssteigerungen; Stand: 29.6.2018