Aktien vergleichen

Wie finde ich die richtigen Aktien für mich?

Geldanlage 5 min Lesedauer 25.10.2022
Aktien vergleichen

Aktien können auf lange Sicht ein Renditebringer sein. Doch für den Anlageerfolg sollten einige Grundregeln beachtet werden. Zudem gilt es, sich umfassend zu informieren.

Die Zeiten, in denen die Deutschen als Aktienmuffel galten, scheinen sich dem Ende zu nähern: 2021 haben 12,1 Millionen Personen in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs investiert. Das ist der dritthöchste Stand seit dem Jahr 2000 und beinhaltet auch 49.000 Menschen unter 30, die 2021 mit dem Aktiensparen begonnen haben. Das hat das Deutsche Aktieninstitut ermittelt. Von diesen Investoren und Investorinnen beteiligen sich 5,2 Millionen direkt mit Aktien in Unternehmen und nutzen die Chancen des Aktienmarktes. Und die können durchaus hoch sein: Wer in den vergangenen 50 Jahren die Aktien der im DAX vertretenen Unternehmen 20 Jahre lang gehalten hat, konnte eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften, wie ein Blick in das DAX-Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigt. Allerdings empfiehlt es sich, einige Regeln zu beachten und sich umfassend zu informieren. Denn nicht vergangene Kursentwicklungen, sondern Informationen sind die Basis, um geeignete Aktien zu finden.

Sieben Tipps für Aktien-Anleger und -Anlegerinnen

  1. Langfristig denken: Experten und Expertinnen empfehlen einen Anlagehorizont bei Aktien oder -fonds von mindestens zehn oder 15 Jahren. So können Phasen mit niedrigen Aktienkursen in aller Regel ausgesessen werden. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Der Anleger oder die Anlegerin sollte in diesem Zeitraum nicht auf dieses Geld angewiesen sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich daher, Rücklagen für Unvorhergesehenes zu bilden, damit das Aktiendepot nicht ausgerechnet nach einem Kurssturz aufgelöst werden muss.
  2. Nur kaufen, was man versteht: Ein Aktienkauf ohne Informationen ist wie eine Autofahrt mit geschlossenen Augen – irgendwann wird es zum Crash kommen. Deshalb ist es ratsam, sich solide Grundkenntnisse über Wertpapiere und den Kapitalmarkt anzueignen und sich intensiv mit den ausgewählten Unternehmen und Branchen zu beschäftigen.
  3. Auf Timing verzichten: Viele Privatanleger und -anlegerinnen grübeln, wann der richtige Zeitpunkt für eine Investition am Aktienmarkt oder den Verkauf der Wertpapiere ist. Diesen Zeitpunkt gibt es nicht. Viel wichtiger sind Geduld, Ausdauer und Informationen.
  4. Kritisch gegenüber Gurus sein: Das Internet ist voll von selbsternannten Anlagegurus. Private Investoren und Investorinnen sind daher gut beraten, sich sehr kritisch mit deren Ratschlägen auseinanderzusetzen. Das gilt auch für oft kurzfristige Hypes an den Börsen.
  5. Kosten in Grenzen halten: Wer Aktien kaufen möchte, braucht ein Wertpapierdepot. Jede Transaktion verursacht in der Regel Kosten. Es macht sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt, möglichst günstige Anbieter für Wertpapiergeschäfte auszuwählen.
  6. Nicht auf Kredit kaufen: Gier frisst Hirn – dies ist eine der bekanntesten Börsenweisheiten, die in Boomzeiten allerdings immer wieder gerne vergessen wird. Auch wer den vermeintlich todsicheren Aktientipp hat, sollte davor zurückschrecken, Wertpapiere auf Kredit zu kaufen. Letzterer muss regelmäßig bedient werden, was nach einem Börsen-Crash schwierig werden kann.
  7. Verluste begrenzen, Gewinne mitnehmen: Zu große Verluste am Aktienmarkt lassen sich verhindern, wenn beim Kauf eines Anteilscheins sofort festgelegt wird, dass das Papier automatisch verkauft wird, sobald ein festzulegender Wert unterschritten wird (Stop-Loss). Umgekehrt gibt es die Möglichkeit, Grenzen festzulegen, bei denen hinzugekauft wird – etwa wenn Aktien unter einen bestimmten Wert fallen und dann günstig sind (Start-Buy). Auch Verkaufsgrenzen bei Kursaufschwüngen können hilfreich sein – durch mitgenommene Kursgewinne ist schließlich noch kein Anleger verarmt.

Welche Daten Aktionäre und Aktionärinnen kennen sollten

Auf dem Weg zur Auswahl der „richtigen“ Aktien stoßen angehende Investoren und Investorinnen auf ganz unterschiedliche Schulen mit klugen Empfehlungen. So suchen beispielsweise Verfechter und Verfechterinnen der Chart-Analyse Hinweise auf den richtigen Kaufzeitpunkt einer Aktie in den bisherigen Kursverläufen. Andere vertiefen sich in die diversen Kennzahlen. Zum Basiswissen gehören auf jeden Fall Fachbegriffe wie KGV, Kurs-Buch-Wert oder Dividendenrendite:

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Um das KGV zu ermitteln, wird der Kurs einer Aktie durch den Gewinn pro Anteilschein geteilt. Ein Beispiel: Beim Stand von 100 Euro der XYZ-Aktie und einem Gewinn von 10 Euro je Aktie hat das KGV den Wert 10. Grundsätzlich gilt: Ein im Vergleich zum durchschnittlichen Wert hohes KGV spricht für ein teures Wertpapier, ein niedriges für ein günstiges.
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Dieser Wert zeigt an, mit welchem Multiplikator der Sachwert eines Unternehmens bewertet wird. Liegt das KBV unter 1, ist das Gesamtvermögen eines Unternehmens höher als der Börsenwert und die Aktie ist günstig.
  • Dividendenrendite: Wer diese Kennzahl berechnen möchte, muss die Dividende durch den Aktienkurs teilen und mit 100 multiplizieren. Die ermittelte Zahl gibt die Dividendenrendite in Prozent an. Ein hoher Wert gilt als Zeichen für die Unterbewertung einer Aktie. Vorsicht: Auch ein sinkender Aktienkurs lässt diese Rendite steigen.

Das große Ganze im Blick haben

Worauf die Kaufentscheidung für eine Aktie letztendlich gründet, muss jeder für sich selbst bestimmen. Das bedeutet auch, sich intensiv mit den Anlageentscheidungen zu befassen. Eine einzelne Kennzahl oder Information sollte niemals als alleinige Grundlage für Investments dienen.

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