Betrugsfälle bei der Wohnungssuche nehmen zu

Automatische Terminvergabe zur Besichtigung entpuppt sich als Girokonto-Eröffnung

Bauen-Wohnen 3 min Lesedauer 20.12.2023
Betrug Wohnungssuche

Angesichts zunehmender Wohnungsnot tummeln sich auch vermehrt Kriminelle auf Immobilienportalen. Häufige Betrugsmaschen sind Vorabüberweisungen und Identitätsdiebstahl. Aktuell werden vor allem im Großraum Berlin Interessentinnen und Interessenten vermehrt aufgefordert, sich über ein Legitimationsverfahren zu verifizieren, um zu einem angeblich automatisiert vergebenen Besichtigungstermin eingeladen zu werden. Was sie nicht ahnen: Über die Legitimierung eröffnen sie ein Bankkonto, über das die Kriminellen frei verfügen können.

Kontoeröffnung statt Besichtigungstermin

Interessante Anzeigen auf Immobilienportalen, eBay Kleinanzeigen, Facebook, Instagram, oder auch in Zeitungen regen zur Kontaktaufnahme mit der vermeintlich vermietenden Person oder der Hausverwaltung an. Auf ihre Anfrage zur Besichtigung bekommen Interessentinnen und Interessenten den Hinweis, dass sie für einen Termin ausgewählt wurden. Da diese Termine angeblich automatisch erstellt würden, werden die Wohnungssuchenden aufgefordert, sich vorab über ein Legitimationsverfahren, wie zum Beispiel Postident, zu verifizieren. Erst danach würden die Interessenten eine Bestätigung für den Termin bekommen.

Legitimation über die Deutsche Post

Besonders glaubwürdig wirken diese Nachrichten vor allem durch eine persönliche Vorgangsnummer und den Verweis auf die Deutsche Post als Partnerunternehmen. Hinzu kommt, dass es sich um eine echte Legitimierung handelt, bei der die Deutsche Post tatsächlich involviert ist. Doch anstatt sich für einen Besichtigungstermin zu verifizieren, eröffnen die Wohnungssuchenden irrtümlich ein Girokonto, auf das nur die betrügenden Personen Zugriff haben. Im Legitimationsverfahren selbst weisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Post zwar auf die Eröffnung eines Girokontos hin, jedoch berichten Betroffene oft, dies nicht bewusst gehört zu haben, da es aus ihrer Sicht ja lediglich um eine Wohnungsbesichtigung gegangen sei.

Geschädigte erfahren häufig erst viel später von dem Betrug: Wenn ihre Bank sie deswegen kontaktiert, sie angesichts von SCHUFA-Problemen keine weiteren Bankgeschäfte machen können oder auch durch polizeiliche Ermittlungen.

Weitere Betrugsmaschen rund um die Wohnungssuche

Falsche Maklerinnen oder Makler, gefälschte Wohnungsanzeigen, geschickt begründete Aufforderungen zur Geldüberweisung vor einer Besichtigung, Identitätsdiebstahl durch Kopien und Scans von Personalausweisen oder Phishing-Mails – die Bandbreite an Betrug rund um die Wohnungsnot ist groß. Die ING Deutschland rät, Wohnungsinserate generell genauer zu prüfen. Zusätzlich zur Legitimationsaufforderung können Hinweise auf einen Betrug sein:

  • Kontaktdaten in der Anzeige sind unvollständig
  • Das Inserat wird auf weiteren Portalen mit anderen Kontaktdaten angeboten
  • Die Miete erscheint ungewöhnlich niedrig
  • Bildmaterial sieht aus wie aus einem Werbeprospekt

Wie können Sie sich schützen?

Auch wenn die Wohnungsnot noch so groß ist, lassen Sie sich nicht auf Legitimationsverfahren, Geld-Vorab-Überweisungen oder die Übermittlung von persönlichen Dokumenten ein. Wer dennoch Opfer eines Betruges geworden ist, sollte umgehend Strafanzeige bei der Polizei stellen und sich an die Bank wenden, bei der das betrügerische Konto eröffnet wurde.

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