Bezahl dich selbst zuerst

Was dahinter steckt und wie es geht

Finanzwissen 5 min Lesedauer 02.10.2023
Luftsprung uber Wiese

Das Sparen fällt Ihnen schwer, Sie können sich nicht so gut dazu motivieren? Für solche Fälle gibt es eine Lösung: Bezahl dich selbst zuerst. Von dieser Idee überzeugt ist George S. Clason in seinem Buch „Der reichste Mann von Babylon“. „Pay yourself first“ lautet das Credo des amerikanischen Autors im Original-Werk, das erstmals im Jahr 1926 auf den Markt kam. Der Gedanke dahinter: Nicht jeden Monat etwas vom Einkommen abzwacken, sondern sich selbst wertschätzen und sich bewusst Geld zur Verfügung zu stellen.

„Pay yourself first“ – das steckt dahinter

Miete, Kreditrate, Versicherungen, Abos – hierfür zahlen die meisten als erstes, sobald das monatliche Einkommen auf dem Konto ist. Der Rest des zur Verfügung stehenden Geldes geht in aller Regel für Ausgaben wie Einkäufe und für die Freizeitgestaltung drauf. Am Ende des Monats ist oftmals nicht mehr viel übrig, um ein Vermögen aufzubauen.

Wie sich das ändern lässt? Machen Sie es umgekehrt! Das funktioniert, wenn Sie Ihren Cashflow ändern. Statt die Einnahmen möglicherweise unbedacht direkt wieder auszugeben, überweisen Sie sich zunächst selbst einen bestimmten Betrag, den sie – neben den monatlichen Zahlungsverpflichtungen – gut stemmen können.

Bezahl dich selbst zuerst – per Dauerauftrag

Richten Sie sich für die Zahlung in eigener Sache am besten einen Dauerauftrag ein – so gehen Sie auf Nummer sicher, dass die Sache nicht im Alltagstrott in Vergessenheit gerät. Möglich ist etwa, dass das Geld

Pay yourself first – Welcher Betrag von den Einnahmen direkt an Sie geht

George S. Clason nennt in seinem Buch einen Mindestanteil von 10% Ihrer Einnahmen, den Sie sich selbst zahlen sollten. Wer einen Nettoverdienst von 3.000 Euro hat, legt also 300 Euro für sich selbst beiseite. Klingt nach viel Geld? Leute, die sich selbst noch nicht bezahlen, beantworten die Fragen sicherlich mit Ja. Diejenigen, die mit der Bezahl-dich-selbst-Methode bereits vertraut sind, wissen: Das ist machbar, manchmal geht sogar noch mehr. Denn nicht selten können Sie bei Ihren monatlichen Ausgaben sparen – und haben trotzdem noch genügend Geld für den Konsum.

Tipp: Sie tun sich schwer damit, zu Monatsbeginn auf 10% Ihrer Einnahmen zu verzichten? Fangen Sie mit 5% an und steigern Sie den Anteil um monatlich einen Prozentpunkt.

Wie sich Ihre monatlichen Einnahmen erhöhen lassen

Um einen möglichst hohen Anteil Ihrer Einnahmen abzweigen zu können, ist es natürlich von Vorteil, wenn das Einkommen entsprechend hoch ist. Wie es sich steigern lässt? Denkbar sind beispielsweise

  • regelmäßige Gehaltsverhandlungen
  • ein Nebenjob als zusätzliche Einnahmequelle
  • ein Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber, der ein höheres Gehalt bietet
  • berufliche Weiterbildungen, um zu einer besser bezahlten Stelle zu kommen.

So kommen Sie zu einem besseren Cashflow

Nehmen Sie sich Zeit für eine fundierte Finanzplanung und stellen Sie all Ihre monatlichen Ausgaben auf den Prüfstand. Zum Beispiel:

  • Telekommunikationsverträge: Bei Mobilfunk-, Festnetz- und Internetverträgen lässt sich mit dem richtigen Tarif viel Geld sparen. Loten Sie Ihr Telefon- und Surfverhalten genau aus: Brauchen Sie tatsächlich den teuren All-inclusive-Tarif oder lohnt sich bei einer eher geringen Nutzung auch ein günstigerer Tarif? Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit können Sie übrigens Ihren Vertrag unter Einhaltung einer Monatsfrist sofort kündigen, wenn sich dieser automatisch verlängert hat. „So können Sie schon früher durch die Wahl des richtigen Tarifs und der Kündigung des alten Vertrags viel Geld sparen“, sagt Roland Stecher von der Verbraucherzentrale Bremen.
  • Verträge oder Abos kündigen: Machen Sie einen Versicherungs-Check und überprüfen Sie, ob Sie tatsächlich noch alle einst abgeschlossenen Policen benötigen. Falls nicht: Kündigen Sie sie. Gleiches gilt für Abos, die Sie nicht nutzen. Monatlich erfolgt eine Abbuchung von Ihrem Konto für ein Fitnessstudio, das Sie gar nicht mehr besuchen? Das Geld lässt sich locker sparen.
  • Keine größeren Summen auf dem Girokonto parken: Größere Summen auf dem Girokonto verleiten zum Geldausgeben – schließlich liegt das Geld in greifbarer Nähe. Schichten Sie das Geld lieber auf ein Tagesgeldkonto um oder überweisen Sie es in Ihr Aktiendepot.
  • Mit Bargeld zahlen: Zahlen Sie, auch wenn das bequem ist, nicht regelmäßig mit der Kreditkarte. Denn das Risiko besteht, dass Sie irgendwann den Überblick über den Kontostand verlieren. Auch ist die Gefahr von Spontaneinkäufen oder überflüssigen Anschaffungen groß. „Diejenigen, die dazu neigen, sollten besser an der Kasse mit Bargeld zahlen“, rät Sally Peters vom Institut für Finanzdienstleistungen (iff) in Hamburg.

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