Diebstahl auf dem Campingplatz

Sicherheitstipps für Wohnmobil und Co.

Verbrauchertipps 4 min Lesedauer 05.09.2022
Diebstahl Campingplatz

Nicht nur bei Urlaubern sind Caravans beliebt – auch Diebe haben es auf das rollende Zuhause abgesehen. Welche Versicherung bei Beschädigungen oder Diebstahl greift und wie sich Camper im Vorfeld schützen können, lesen Sie hier.

Die eigene Unterkunft immer dabei haben, egal wohin man fährt: Camper lieben diese Freiheit – Wohnwagen und Co. liegen im Trend. Das zeigen auch aktuelle Zahlen. So wurden von Januar bis Juli 2022 laut des Caravaning Industrie Verbands rund 47.690 Reisemobile neu zugelassen. Vor der Corona-Pandemie waren es im gleichen Zeitraum rund 40.854 Fahrzeuge. Dabei sind die Zahlen für 2022 sogar deutlich niedriger als beispielsweise im Vorjahr, da Lieferkettenprobleme die Produktion erschweren.

Welche Versicherung greift im Campingurlaub?

Nicht nur Urlauber, sondern auch Gauner finden Gefallen am rollenden Zuhause. Man war nur für einen kurzen Moment am nahegelegenen See und dann die böse Überraschung: Das Wohnmobil ist aufgebrochen und alles durchwühlt. Ein anderes Szenario: Ein Gewitter mit Hagel oder Starkregen beschädigt Wohnwagen oder Wohnmobil. Wie können sich Camper gegen diese Risiken schützen? Zwei Möglichkeiten gibt es, um sich abzusichern.

Außenversicherung
Die eigenen Habseligkeiten können womöglich auch im Campingurlaub mitversichert sein – „zumindest dann, wenn eine private Hausratversicherung abgeschlossen ist“, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV). Die stets integrierte Außenversicherung kann mitgeführte Reiseutensilien gegen die klassischen Gefahren wie Feuer, Sturm, Hagel und Leitungswasser absichern – es gelten allerdings einige Einschränkungen. So sind Einbruchdiebstähle in der Regel nicht abgesichert. Auch ist der Außenversicherungsschutz zeitlich begrenzt: Er greift nur bei Sachen, die sich vorübergehend – meistens nicht länger als drei Monate – außerhalb des Versicherungsorts befinden. Die Höhe der Entschädigung beläuft sich zudem auf nur 10% der Versicherungssumme. Camper sollten sich vor Reiseantritt daher genau mit ihren Versicherungsbedingungen auseinandersetzen.

Inhaltsversicherung oder Campingversicherung
Den eingeschränkten Schutz der Außenversicherung ergänzt eine Inhaltsversicherung für Reisefahrzeuge – auch als Campingversicherung bekannt. Doch auch hier sollten sich Verbraucher vorher gut informieren, was versichert ist und was nicht. „Versicherungsschutz besteht meist gegen Beschädigung, Verlust oder Zerstörung, unter anderem durch Brand, Sturm, Überschwemmung, Diebstahl und Raub“, sagt Boss. Kostenpunkt einer solchen Versicherung liegt bei ca. 200 Euro im Jahr.

Wie können sich Camper vor Diebstahl schützen?

Damit Reisende gar nicht erst ausgeraubt werden und der Campingurlaub ungetrübt bleibt, können sie schon vorab einige Sicherheitsmaßnahmen treffen. „Die in aller Regel verbauten Kunststofffenster und Leichtbautüren stellen für Kriminelle keine sonderlich hohe Hürde dar“, sagt Heiko Paul vom Fachmagazin „Reisemobil International“. Um das Wohnmobil oder den Caravan sicher vor Langfingern zu machen, können diese Tipps helfen:

  • Nachrüstbare Alarmanlagen: Manche Anlagen können komplett an das Bordnetz angeschlossen werden und alle Original-Fahrzeugtüren des Reisemobils sichern. Alarmanlagen gibt es laut Paul bereits ab 40 Euro. Für ein gutes System würde er aber rund 200 Euro investieren.
  • Ortungssysteme: Wenn das gesamte Fahrzeug geklaut wurde, lässt es sich über solche Systeme aufspüren. Per SIM-Karte kann beispielsweise der Standort regelmäßig an eine hinterlegte Telefonnummer geschickt werden. Eine GPS-Ortung wird ab rund 50 Euro angeboten.
  • Parkkralle: Eine günstige Sicherheitsmaßnahme ist eine Parkkralle, doch diese „eignet sich wohl nur, wenn das Mobil alleine langfristig abgestellt werden soll“, sagt Paul. Der Kostenpunkt liege hier zwischen 20 und 120 Euro.
  • Kamerasysteme: Die teureren Varianten können die Bilder per WLAN an einen Rechner oder ein Handy übertragen. Sogenannte Wildkameras hingegen reagieren auf Bewegung, auch nachts via Infrarot, lösen aber keinen Alarm aus.
  • Zusatzschlösser: Diese Maßnahme hält Paul für sinnvoll. Die Schlösser gebe es auch für die Aufbautür, für Fahrer- und Beifahrertür und Fenster. Kostenpunkt pro Schloss: circa 70 bis 90 Euro.

Der ADAC und die bayerische Polizei raten außerdem zu folgenden Maßnahmen:

  • Sichern: Auch tagsüber beim Halt die Fahrerhaustüren von innen sichern, z.B. mit Spanngurten oder Ketten.
  • Kontaktsensoren anbringen, um Fenster und Türen zu überwachen.
  • Wertdepots: Wertgegenstände z.B. in einem Wohnmobiltresor verstauen.
  • Außenbeleuchtung: Kann Diebe abschrecken. Diese gibt es auch zum Nachrüsten mit integriertem Bewegungsmelder.

Den richtigen Schlafplatz wählen

Um keine böse Überraschung zu erleben, ist auch die Wahl des Schlafplatzes von großer Bedeutung. So rät die bayerische Polizei, nicht auf Autobahnraststätten oder -parkplätzen zu übernachten. Diebe sind dort durch den Lärm und die hohe Anonymität relativ ungestört. Weitaus sichererer ist aus Polizeisicht der Campingplatz: Hier werde meist kontrolliert, wer ein und ausgeht. Einige Plätze beschäftigen nachts sogar Ordnungskräfte auf dem Gelände.

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