Studium finanzieren: Eine Checkliste

Diese Möglichkeiten gibt es

Finanzwissen 5 min Lesedauer 02.06.2022
Studentin liest ein Buch

Das Abi ist geschafft. Und wie gehts jetzt weiter? Viele Abiturient*innen entscheiden sich für ein Studium. Eine spannende Zeit steht ihnen bevor – die leider auch mit Kosten verbunden ist. Wir geben einen Überblick, wie angehende Studierende das Studium finanziell stemmen können und welche Bewerbungsfristen sie beachten müssen.

Bewerbungen und Fristen: Das gibt es zu beachten

Manche Fächer sind zulassungsfrei und man kann sich einfach einschreiben. Viele Studiengänge jedoch haben Zulassungsbeschränkungen. Das kann etwa ein Sprachtest sein oder man muss ein Praktikum vor dem Studium vorweisen. Es gibt auch Fächer mit Numerus Clausus (NC), für die ein bestimmter Notendurchschnitt nötig ist. Für zulassungsbeschränkte Fächer müssen sich Studierende in spe bewerben. Doch bis wann haben sie dafür Zeit? Aktuell noch bis zum 15.07., dann endet die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2022/2023. Eine Übersicht über alle Fristen und Termine schafft Orientierung. 

Was kostet ein Studium?

Ist das passende Fach gefunden, stehen angehende Studierende nun vor der Frage: Was kostet mich das Studium eigentlich? Die gute Nachricht ist: In Deutschland gibt es an staatlichen Hochschulen keine Studiengebühren. Aber: Kostenlos ist das Studium deshalb nicht. Laut der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks benötigen Studierende im Durchschnitt 918 Euro pro Monat.„Für ein sechssemestriges Bachelor-Studium wären das rund 33.000 Euro, für zehn Semester rund 55.000 Euro an individuellen Kosten“, sagt Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks. Auch wenn die Zahlen aus dem Jahr 2016 stammen (und inzwischen alles teurer geworden ist), könne man sie als Orientierungswert nutzen.

Die Kosten setzen sich beim Studium aus folgenden Punkten zusammen:

  • Semesterbeitrag
  • Miete
  • Lebensmittel
  • Fahrtkosten
  • Kleidung
  • Telefon, Internet, Rundfunk- und Fernsehgebühren
  • Krankenversicherung
  • Lernmittel
  • Freizeit

„Die Miete macht den Löwenanteil aus, mit 323 Euro, dann kommen die Ausgaben für Ernährung, Mobilität und Krankenversicherung“, erklärt Anbuhl.

Steuertipp: Diese Kosten können Studierende absetzen.

Studienfinanzierung: Diese Möglichkeiten gibt es

Studierende müssen aber nicht ins Schwitzen geraten. Denn es gibt einige Wege, mit denen sie das Studium finanzieren können. Wir stellen die wichtigsten vor.

1. Unterstützung der Eltern

Gewusst? Eltern sind ihren Kindern gegenüber gesetzlich verpflichtet, die Ausbildung bis zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss zu finanzieren. Nicht alle Eltern können sich das leisten. Doch sie bekommen Kindergeld, das sie an ihre studierenden Kinder weiterleiten können. Aktuell sind das zwischen 204 und 235 Euro pro Monat.

2. Staatliche Förderung: BAföG

Können die Eltern die Kosten für das Studium nicht übernehmen, haben Studierende in spe die Möglichkeit, eine Studienfinanzierung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz: BAföG, zu erhalten: Bis zu 861 Euro im Monat gibt es vom Staat. Der Vorteil: Das Darlehen ist zinsfrei. Außerdem müssen Absolvent*innen nur die Hälfte und maximal 10.010 Euro zurückzahlen. Die andere Hälfte wird ihnen geschenkt. Es lohnt sich also zu prüfen, ob man einen Anspruch auf Bafög hat. Ob man gefördert wird, zeigt dieser BAföG-Check.

3. Studienkredit

Wenn das Geld knapp wird, können Studierende auf einen Studienkredit zurückgreifen. Doch Finanztip rät, das nur als letzte Option ins Auge zu fassen. Denn: Anders als BAföG ist ein Studienkredit nicht zinsfrei. Der meistgenutzte Studienkredit ist der KfW-Kredit. Das ist das Ergebnis des Studienkredit-Tests des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Von der staatlichen Förderbank bekommen die Kreditnehmer monatlich eine feste Rate überwiesen. Diese beträgt aktuell zwischen 100 und 650 Euro.

4. Stipendium

Eine oft vernachlässigte Finanzierungsquelle: Stipendien. Dabei sind diese nicht nur für „Überflieger*innen“ gedacht. Es gibt viele Förderprogramme, die nicht nur nach Leistung, sondern nach Engagement oder anderen Kriterien auswählen. Der Vorteil kleinerer Stipendiengeber: Sie sind weniger bekannt – und erhalten deshalb nicht so viele Bewerbungen. Über die Stipendiendatenbank MyStipendium etwa können Studierende eine passende Förderung finden. Mehr Infos gibt es außerdem bei Stipendiumplus.de sowie Deutschlandstipendum.de

  • Lesetipp: Eine Übersicht, wer Stipendien vergibt und was Studierende bei der Bewerbung beachten müssen, gibt Arbeiterkind.de – eine Seite, die Familien ohne Hochschulerfahrung unterstützen möchte.

5. Nebenjob

Fast zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem Studium. Das haben die Studentenwerke ausgerechnet. Ob Kellnern oder studentische Hilfskraft: Ein Nebenjob ist eine tolle Möglichkeit, neben dem Studium Geld zu verdienen und gleichzeitig Berufserfahrung zu sammeln. Aber Achtung: Beim Jobben müssen Studis einiges beachten. Wer etwa BAföG erhält, darf nur 450 Euro im Monat anrechnungsfrei verdienen. Welche Beschäftigungsformen es gibt und welche Regeln gelten, haben die Studentenwerke aufgeschrieben. Wer nach einem Student*innenjob sucht, sollte etwa die Jobbörsen der Universitäten im Blick behalten oder auf der Seite der Arbeitsagentur oder diversen Stellenportalen recherchieren.

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