Im Homeoffice Papier sparen
Nur das Nötigste drucken - Umwelt schonen und Kosten senken
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind Millionen Berufstätige ins Homeoffice gewechselt. Durch das Arbeiten in den eigenen vier Wänden, werden CO2-Emissionen gespart, heißt es bei Greenpeace. Die Umwelt profitiert. Zudem erhöht Homeoffice den Bedarf der Unternehmen, ohnehin ihre Geschäfte papierlos zu gestalten. Auch davon profitiert die Umwelt.
Denn Papier ist ein ressourcenintensives Produkt, sagt Almut Reichart vom Umweltbundesamt. Für seine Herstellung werde schließlich nicht nur Holz benötigt, sondern auch Wasser, Chemikalien und natürlich Energie. Friederike Farsen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass der Papierverbrauch zwar in den vergangenen Jahren gesunken, in Deutschland aber immer noch vergleichsweise hoch sei.
Wie lässt sich auf Papier verzichten?
Es gibt also noch Sparpotenzial. „Im Büro kann man Papier vor allem auch einsparen, indem man nur die wirklich notwendigen Texte ausdruckt und diese dann zumindest immer doppelseitig - und gegebenenfalls auch mehrere Seiten pro Blatt, wenn es dann noch lesbar ist”, sagt Farsen. Für Notizen könnten statt eines Notizblocks auch Fehlausdrucke verwendet werden. „Kopien aus Fachzeitschriften archiviere ich inzwischen auch digital, da viele Kopierer ja auch eine Scanfunktion haben”, berichtet Farsen aus eigener Erfahrung.
Die goldene Regel: Nur das Nötigste drucken.
Die Verbraucherschützerin rät dazu, es sich zur Gewohnheit zu machen, am Rechner oder Tablet zu lesen - um wegzukommen von einer Zettelwirtschaft. Auch kleine Notizen und Erinnerungen könnten digital auf Notiz-Apps oder digitalen Post-its gemacht werden.
Wenn Papier, dann vor allem mit Engel
Wenn Sie nun auf jeden Fall etwas ausdrucken müssen, dann bitte auf Recyclingpapier. Reichart und Farsen empfehlen beide Papier mit dem Siegel „Blauer Engel”. Es sei das anspruchsvollste Umweltzeichen für den Papierbereich, sagt Reichart. Laut Umweltbundesamt werden beim Recyceln von Altpapier über 30 % der Wassermenge und etwa die Hälfte der Energie gegenüber der Herstellung von neuem Papier eingespart und zudem weniger Bäume gefällt.
„Außerdem sind Anteile von unteren und mittleren Altpapiersorten enthalten, die in Deutschland in großen Mengen anfallen”, sagt Farsen. Zudem: Papier mit dem Blauen Engel kann nochmals recycelt werden und hat auch nicht mehr den grauen Ökolook. Sogar Post-it-Zettelchen gibt es inzwischen aus recyceltem Papier.
Die Expertin vom Umweltbundesamt rät aber auch beim Recycling-Papier zur Sparsamkeit. Reichart zählt auf, was Sie im Homeoffice unbedingt machen sollten und außerdem noch tun können, um Papier zu sparen - und damit nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt zu schonen.
Was Sie ohnehin tun sollten:
- Nutzen Sie beim Papier beide Seiten.
- Nutzen Sie bei Druckern - wenn vorhanden - die Duplex-Funktion (beidseitiges Drucken) und die Verkleinern-Funktion (2 Seiten auf 1 Seite drucken).
- Green-Printing-Software entfernt leere Seiten und unnötige Informationen aus der zu druckenden Datei.
Was Sie noch tun können:
- Bestellen Sie unerwünschte Kataloge, Prospekte und Zeitschriften ab. Also aus Verteilerlisten streichen lassen oder zum Beispiel Prospekte retour mit dem Vermerk „zurück an den Absender“ schicken.
- Digitalisierung von Dokumenten und Scan-to-E-Mail sparen Papier und Archivraum.
- Informationen im Internet machen manches Archivieren überflüssig.
- Bringen Sie das Altpapier zu Fuß oder per Fahrrad an seinen Bestimmungsort und verzichten Sie auf einen Transport mit dem Auto.
Weitere Tipps für umweltfreundliches Arbeiten zu Hause finden Sie etwa beim Umweltbundesamt oder bei der Umweltschutzorganisation WWF.