Inflation: So schützen Sie Ihr Depot

Geldanlage 6 min Lesedauer 02.03.2022
Person hält Portemonnaie in der Hand

Eine Analyse des DUP UNTERNEHMER-Magazins, Martin Hintze | Werbemitteilung

Seit 30 Jahren waren die Teuerungsraten in Deutschland nicht mehr so hoch. Und auch sonst sorgen Lieferengpässe für steigende Preise rund um den Globus. Mit Aktien und Anleihefonds können Anlegende ihr Portfolio jetzt absichern.

Aktien? Börse? Zurzeit gehen die Blicke vieler besorgter Anlegerinnen und Anleger Richtung Ukraine. Wegen des Krieges brechen die Kurse rund um den Globus ein und die meisten überlegen, wie sich die Lage dort weiterentwickelt und welche wirtschaftlichen Konsequenzen das haben wird.

Vor allem die hohe Inflationsrate – die durch den Ukraine-Krieg noch zusätzlich angefacht wird – sorgt für Verunsicherung. Die verschiedenen Prognosen sehen für 2022 in Deutschland Teuerungsraten zwischen 1,5 und 3,7 Prozent, für 2023 liegen die Erwartungen bei 1,4 bis 2,5 Prozent. Das klingt nicht sehr hoch, aber: Angesichts niedriger Zinsen verursacht die Inflation einen Vermögensverzehr. Denn aus einer Teuerung von 3,0 Prozent und Kapitalzinsen von 1,0 Prozent ergibt sich ein Realzins von minus 2,0 Prozent.

Wer Kapitalanlagen besitzt, muss also sein Portfolio gegebenenfalls anpassen. Traditionell ist Gold – und mit geringen Abstrichen sind auch Silber und andere Rohstoffe – ein wertbeständiger Inflationsschutz. Doch sind mit den Edelmetallen keine großen Renditen realisierbar. Auch Immobilien gelten als „sicherer Hafen“; ein Problem beim Betongold ist jedoch, dass die Preise seit Jahren in nahezu schwindelnde Höhen geklettert sind. Der Einstieg ist also teuer, weitere Preissteigerungen sehr ungewiss. Bleiben Aktien, denn auch die zählen zu den Sachwerten. Hier gilt es zu unterscheiden: Die Anteile an Traditionsunternehmen, die solide Bilanzen aufweisen, starke Marken besitzen und ein robustes Wachstum – möglichst international – aufweisen, zeigen sich meist recht wenig beeindruckt von hohen Inflationsraten. Schwieriger werden die Zeiten dagegen für ausgeprägte Wachstumsunternehmen, meist junge Firmen, bei denen die Aktionärinnen und Aktionäre auf künftige hohe Gewinne setzen. Und selbst klassische Value-Aktien können bei ausgeprägten Teuerungsraten – Experten sehen die kritische Schwelle bei etwa 3,0 Prozent – unter die Räder kommen, wenn die Bewertungen zuvor die üblichen Maßstäbe verlassen haben.

Ein Blick auf die Investment-Beispiele in der Tabelle (siehe unten) zeigt, dass auch Growth-Werte wie Apple oder SAP durchaus attraktiv sind. Denn diese Unternehmen haben bereits sehr starke Marktpositionen und eine solche Größe, dass sie zumindest einen großen Teil ihrer steigenden Kosten an die Kunden weitergeben können. Auch bei Rohstoff-Konzernen gibt es Unternehmen, die zu mehr Inflationssicherheit im Depot beitragen können. Da ist zum Beispiel der Konzern Shell, der von den derzeit enorm hohen Preisen für fossile Energieträger stärker profitiert, als ihn die Teuerung belastet. Und Barrick Gold ist in gleich doppelter Hinsicht zurzeit gefragt, denn die Ukraine-Krise lässt die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall anziehen – und da kann der weltweit zweitgrößte Förderer helfen. Und weil Gold auch als Inflationsschutz begehrt wird, sind die Zeiten für Barrick, nun ja, golden.

Auch die Lieferanten von Grundstoffen können sich – sofern sie eine gewisse Preissetzungsmacht erreicht haben – in der Teuerung mehr als nur behaupten. Ein Kandidat dafür ist Salzgitter. Die Deutschen haben umfangreiches Know-how und produzieren Stahl in höchster Qualität. Das sorgt dafür, dass Anlegende sich die Aktie durchaus genauer anschauen können.

ING Aktienanalyse Salzgitter vs SDAX

Starke Marken und bewährte Produkte haben auch McDonald’s, Nestlé (Nesquik, Nescafé, Perrier, Maggi, Thomy und viele mehr) und Reckitt Benkiser (Calgon, Clearasil, Dobendan, Kukident, Sagrotan und viele andere) im Programm. Weil die Konsumierenden dieses Angebot nicht so einfach ersetzen können, die Unternehmen zugleich solide Dividendenzahler sind und Kundinnen und Kunden außerdem bereit sind, vergleichsweise hohe Preise zu bezahlen, dürften die Konzerne relativ stabile Gewinne einfahren können.

Auch wenn, wie Expertinnen und Experten betonen, Aktien für einen guten Inflationsschutz unverzichtbare Bausteine sind – mit Anleihen können Depots ebenfalls teuerungssicher gemacht werden. Einige Fonds richten den Fokus gezielt auf Rentenpapiere, deren Renditen sich an den Teuerungsraten orientieren (siehe Tabelle unten). Mit ihnen lässt sich diese Krise komfortabel aussitzen.

Investment-Beispiele Aktien:

Name  Aktueller Kurs KGV* (2022) Gewinn/Aktie (2022**) Dividende (2022**) Dividenderendite (2022**)
Apple*** 147,57 € 27,1 5,40 € 0,82 € 0,6 %
Barrick Gold 20,84 € 22,7 0,88 € 0,50 € 2,5 %
McDonald´s 215,80 € 24,4 9,06 € 4,93 € 2,2 %
Nestlé 117,62 € 26,1 4,35 € 2,83 € 2,5 %
Reckitt Benckiser 75,80 € 21,0 3,58 € 2,09 € 2,8 %
Shell 23,35 € 8,1 2,93 € 0,89 € 3,7 %
Salzgitter 39,46 € 5,7 6,71 € 0,41 € 1,1 %
SAP 98,57 € 30,8 3,29 € 1,87 € 1,8 %

*KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; ** Prognose; Fremdwährungen umgerechnet in Euro; *** Geschäftsjahresende 30.9.; Stand: 2.3.2022

Investment-Beispiele Fonds:

Name KAG* Anlage-
schwerpunkt
Aktueller Preis Ausschüttung Morningstar-Rating TER***
AXA WF – Global Inflation Bonds A EUR Thes AXA Funds Management S.A. inflations-
gebundene Anleihen
und ähnliche Wertpapiere
167,42 € vollständig thesaurierend ++++ 0,84 %
Invesco Real Return (EUR) Bond Fund A-Acc EUR Invesco Management S.A. mind. 50 % des Netto-inventarwerts in Rentenpapiere aus aller Welt, deren Wert an die Inflation geknüpft ist 16,78 € vollständig thesaurierend ++++ 1,05 %
Schroder ISF Global Inflation Linked Bond EUR A Acc Schroder Investment Management (Europe) S.A inflations-
indexierte Schuld-verschreibungen von Regierungen, supranationalen Einrichtungen und Unternehmen weltweit
34,95 € vollständig thesaurierend ++++ 0,94 %
Xtrackers II Eurozone Inflation-Linked Bond UCITS ETF DWS Investment S.A. synthetische Nachbildung iBoxx EUR Inflation-linked Total Return Index 252,57 € thesaurierend ++++ 0,20 %

*KAG: Kapitalanlagegesellschaft; **TER: Total Expense Ratio / Gesamtkosten; Stand: 2.3.2022

Autor: Martin Hintze
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