Inflationssorgen machen sich breit

Senken Sie ihre persönliche Inflation!

Geldanlage 3 min Lesedauer 11.11.2021
Zapfpistolen an der Tankstelle

Energie ist so teuer wie selten zuvor, viele Lebensmittel kosten mehr als zu Beginn des Jahres und auch die Preise anderer alltägliche Dinge sind deutlich gestiegen. Fast alles wird teurer! Wie entsteht Inflation und wie können die Auswirkungen gedämpft werden?

Inflation ist der Anstieg der Preise für die meisten Waren und Dienstleistungen des täglichen oder gewöhnlichen Gebrauchs wie Lebensmittel, Kleidung, Wohnungen, Freizeit, Verkehr, Energie und vieles mehr. Im September kletterte die Inflation in Deutschland auf 4,1 % – der höchste Wert seit 28 Jahren.

Den aktuellen Anstieg der Teuerung führen Ökonomen auf den sogenannten Basiseffekt zurück. So waren aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr viele Güter und Rohstoffe wie z. B. Öl sehr günstig. Zudem senkte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für das zweite Halbjahr 2020. Im Vergleich zu diesen niedrigen Preisen erscheinen die aktuellen Preise daher als sehr hoch. So sind beispielsweise die Energiepreise im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,3 % gestiegen. Ob sich die Inflation im nächsten Jahr wieder auf einem normalen Niveau einpendelt, wird sich zeigen.

Was sind die Auswirkungen von Inflation?

Bei steigender Inflation nimmt die Kaufkraft einer Währungseinheit ab, da Waren und Dienstleistungen teurer werden. Mit einer hohen Teuerungsrate steigen also auch die Kosten des alltäglichen Lebens. Dies kann zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen. Ein gewisses Maß an Inflation ist allerdings erforderlich, um sicherzustellen, dass Unternehmen und Konsumenten gewillt sind, Ausgaben zu tätigen und weniger Geld durch Sparen horten.

Der gegenteilige und seltene Rückgang der Teuerungsrate wird als „Deflation“ bezeichnet. Was sich positiv anhört, hat leider meist fatale Auswirkungen auf die Konjunktur. Zwar sinken die Lebenshaltungskosten, doch aufgrund der fallenden Preise, verschieben sowohl Unternehmen als auch Konsumenten Investitionen in die Zukunft, was zu einer Verlangsamung oder Schrumpfung des Wirtschaftswachstums führen kann. Die Folgen sind fallende Löhne und steigende Arbeitslosenzahlen.

Wie wird Inflation berechnet?

Berechnen lässt sich die Inflation an Hand des sogenannten Verbraucherpreisindex (VPI). Der Index misst monatlich die Preisentwicklung von derzeit rund 650 Gütern und Dienstleistungen. Diese Art Warenkorb soll die typischen Verbrauchsgewohnheiten eines deutschen Durchschnittshaushalts widerspiegeln. Die Inflations- oder Teuerungsrate stellt die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat bzw. zum Vorjahr dar.

Sparmaßnahmen senken individuelle Inflation

Die individuelle Inflationsrate kann je nach Konsumverhalten deutlich von der offiziellen Rate abweichen. Zudem werden Preissteigerungen in der Regel stärker wahrgenommen als sinkende Preise. Dies führt dazu, dass die „gefühlte“ Inflation meist höher ist als die offiziell ausgewiesene Inflationsrate. Mit dem persönlichen Inflationsrechner der EZB lässt sich die „gefühlte“ Inflation leicht ermitteln. Die Berechnung veranschaulicht die eigenen Kostenblöcke und zeigt, wo Einsparpotenzial besteht.

Wer beispielsweise unter überdurchschnittlich hohen Energie- und Heizkosten leidet, kann sich informieren, ob möglicherweise ein Anbieterwechsel zu niedrigeren Ausgaben führt. Ansonsten hilft es manchmal auch schon die Heizkörper freizuhalten, beim Lüften das Thermostat herunter zudrehen und Fenster wie Türen abzudichten. Beim Sprit lässt sich ebenfalls sparen. So sollte, wenn möglich, nicht an Autobahnraststätten getankt werden. Des Weiteren sind die Preise für Benzin und Diesel in den späten Abendstunden häufig günstiger als tagsüber. Apps (z. B. vom ADAC) können dabei helfen, günstige Tankstellen im Umkreis zu finden und so unnötig hohe Tankrechnungen zu vermeiden.

Autor: ING-DiBa AG
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