Nachhaltiges Banking: Die Rolle der Banken
Ein Nachhaltigkeits-Exkurs aus der Finanzwelt
Verbraucher und Unternehmen sind sich einig: eine klimaneutrale Zukunft ist notwendig. Doch welche Rolle spielen Banken hinsichtlich der Klimapolitik? Erfahren Sie mehr über nachhaltige Begriffe aus der Finanzwelt.
Wie alles begann
Kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise: Paris, Dezember 2015. Es ist beschlossene Sache. Das Pariser-Klimaschutzabkommen sieht vor, die globale Erderwärmung einzudämmen – 190 Staaten und die EU entschieden, den globalen Temperaturanstieg auf 2°C, gegenüber der vorindustriellen Zeit, zu reduzieren. Dies geschieht bspw. dadurch, dass sich ganze Staaten an den Klimawandel anpassen und regionale, sowie internationale Zusammenarbeit, gefördert wird.
Übrigens: Paris ist nicht zu verwechseln mit der Agenda 2030. Diese hat das Ziel, auf Basis der „17-Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der vereinten Nationen, eine gerechte, ökologische und lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten zu schaffen. Übergeordnete Kriterien der Agenda sind hier die „5 P’s“: die Würde des Menschen (People), Klimaschutz (Planet), den Wohlstand aller fördern (Prosperity), Frieden (Peace) und globale Partnerschaften ausbauen (Partnership).
Den Überblick behalten
Wir halten fest: Das Pariser Abkommen sieht eine Minderung der CO2-Emissionen vor - die Agenda 2030 spricht sich für einen globalen ökonomischen und sozialen Wandel aus. Beides ist notwendig, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Da diese enorme Transformation auch entsprechend international finanziert wird, kommen wir an dieser Stelle in’s Spiel.
Nachhaltige Finanzierungen sind laut dem Swiss Finance Institute: „1. verbleibende und langfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt oder durch einen nachhaltigen Faktor und 2. ein Zusammenspiel von ESG-Angelegenheiten und Finanzierungen, Anleihen und Investment Entscheidungen.“
ESG steht für Umwelt, Soziales und Aufsichtsstrukturen. Diese internationalen Standards unternehmerischer Verantwortung, beobachten Anlagenfonds und bewerten diese anhand vieler Kriterien. Das E (Environmental) steht bspw. für Klima und Ressourcen. Das S (Social) für Mitarbeiter, Gesundheit und Demographischer Wandel. Das G (Governance) z.B. für Risikomanagement, Aufsicht und Korruption. Anhand jener Kriterien werden grüne Investitionsmöglichkeiten klassifiziert und auf soziale und ethische Richtlinien geprüft.
Somit ist nachhaltiges Wirtschaften zukunftsorientiert – es liegt also in unserer Verantwortung, solche nachhaltige Finanzierungen, Dienstleistungen und entsprechende Produktberatung anzubieten. So stellen wir den aktiven Umstieg unserer Kunden auf nachhaltige Geschäftsmodelle sicher und sorgen für zukünftigen Erfolg dieser. Als Finanzinstitut spielen wir eine Rolle, indem wir den Wandel finanzieren, Wissen teilen und unseren Einfluss nutzen.
Grüne Kredite & Kriterien
Da Banken diejenigen sind, die über ein sehr großes Kreditpotential verfügen, sind sie in der Verantwortung, Maßnahmen zu ergreifen: Sie entwickeln nachhaltige Dienstleistungen, die den ökonomischen Wohlstand fördern und gleichzeitig auf das ökologische- und gesellschaftliche Wohl einzahlen.
Außerdem entwickeln Banken sogenannte ESR-Frameworks, um einen festen Kreditrahmen abzubilden, in welche nachhaltigen Projekte zukünftig investiert wird und in welche nicht. Wir haben übrigens unser eigenes ESR-Framework aufgesetzt. Anhand dieser Kriterien werden Unternehmenskunden genauer untersucht und festgestellt, ob die Kredite in nachhaltige Projekte (Sie erinnern sich: sozial, ethisch, gesellschaftlich) fließen.
Fallen Kunden aus dem Muster wegen nicht-nachhaltiger Geschäftstätigkeiten, machen wir Verbesserungsvorschläge wie Kunden nachhaltiger werden können. Wir sind im ständigen Dialog und unterstützen Kunden in dem Vorhaben, ökologische und soziale Auswirkungen zu verbessern. Wer sich nicht unseren Standards anpassen möchte, bekommt auch keinen Vertrag.
Eine Wiederholung zum Verständnis: Banken sind Kreditgeber, das ist klar. Im Kontext der Klimakrise bedeutet das, die Finanzierungen grüner Projekte voranzutreiben und Unternehmen in ihren nachhaltigen Projekten zu beflügeln.
Hierfür gibt es bspw. Green Bonds - festverzinste Wertpapiere mit einem Bestreben: Sie zielen exklusiv auf grüne Projektfinanzierungen ab und beachten dabei klima- und umwelttechnische Aspekte. Des Weiteren zahlen die Green Bonds auf das Wachstum unseres eigenen nachhaltigen Finanzportfolios ein - natürlich überwacht unter Einhaltung der gesetzten Richtlinien.
Zeit zu handeln
Nachhaltigkeit bedeutet Wertigkeit – sowohl finanziell als auch im Kontext einer zu schützenden Umwelt. Die EU hat sich deshalb ein ambitioniertes Ziel gesetzt: klimaneutral bis 2050. Der europäische grüne Deal beinhaltet etwa effiziente Ressourcennutzung zu fördern, Biodiversität wiederherzustellen und Umweltverschmutzung zu bekämpfen.
Nun ist es an der Zeit zu handeln: Gemeinsam können wir, im Einklang mit der Natur, einiges erreichen und zuversichtlich in die nächsten Jahrzehnte blicken. Jedoch nicht ohne dabei eine eindeutig grüne Haltung zu beziehen und nachhaltig zu agieren – wirtschaftlich, ökologisch und sozial.