Nachhaltig Investieren

Mit gutem Gewissen auf Renditejagd

Geldanlage 3 min Lesedauer 10.05.2022
Mann steht in einem Raum voller Pflanzen

Nachhaltige Investments haben in den zurückliegenden Jahren einen echten Boom verzeichnet. Nicht nur der Krieg in Osteuropa hat die Definition nachhaltiger Anlagen noch einmal in den Fokus gerückt.

Grüne und nachhaltige Kapitalanlageformen gewinnen an den internationalen Märkten immer mehr an Bedeutung. Auch in Deutschland hat das Anlagevolumen der Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen im vergangenen Jahr kräftig zugenommen. Laut dem Deutschen Fondsverband BVI haben nachhaltige Publikumsfonds zum Jahreswechsel 463 Milliarden Euro verwaltet, zusammen mit den Spezialfonds betrug das Gesamtvolumen dieser Fonds 588 Milliarden Euro. Allein im vierten Quartal lag das Wachstum bei 130 Milliarden Euro. Fast jeder sechste Euro, den deutsche Fondssparer investieren, wird derzeit in Produkte mit Nachhaltigkeitsmerkmalen angelegt. Ein Jahr zuvor floss nur jeder zwanzigste Euro in ein nachhaltiges Fondsangebot.

Langfristiger Anlagetrend

Der Trend hin zu nachhaltigen Investments hält bereits seit vielen Jahren an. Gerade die jüngere Generation der sogenannten Millennials, die in den frühen 1980er Jahren bis in die späten 1990er Jahre geboren wurden, findet in Zeiten des Klimawandels zunehmend Gefallen daran, ihr Kapital nicht nur möglichst gewinnbringend einzusetzen, sondern dabei auch noch etwas für Mensch, Tier und Umwelt zu tun. Auf Unternehmensebene bekommt das Thema Nachhaltigkeit aufgrund des steigenden Anlegerinteresses eine immer größere Bedeutung zugemessen. Regelmäßig berichten Aktiengesellschaften inzwischen über Initiativen und ihr Engagement in diesem Bereich. Für Investoren, die ihr Depot möglichst nachhaltig ausrichten möchten, bieten diese Unternehmensberichte eine gute Grundlage für die Anlageentscheidung.

Kriterien für nachhaltige Investments

Bei der Definition nachhaltiger Investments sind die Grenzen fließend. Eine gute Orientierung finden Anlegende anhand der gängigen ESG-Kriterien. Dabei steht das E für Umweltaspekte (Environmental), das S für soziale Standards (Social) und das G für ethisch korrekte Unternehmensgrundsätze (Governance). Ethische, ökologische und soziale Maßstäbe wurden 2015 auch im Rahmen der „UN-Agenda 2030“ definiert. Zu den 17 Zielen der Agenda für eine nachhaltige Entwicklung zählen etwa Umweltschutz, Stopp des Klimawandels oder die weltweite Bekämpfung der Armut.

Unterschiedliche Ansätze bei Fondsprodukten

Wer sich nicht die Mühe eines eigenen Auswahlprozesses machen möchte, greift auf Investmentfonds zurück, bei denen ethische, ökologische, oder soziale Maßstäbe für die Aktienauswahl gelten. Die Investmentansätze unterscheiden sich aber auch dort zum Teil ganz erheblich. Einige Fonds setzen im Rahmen eines Best-in-Class-Ansatzes auf Unternehmen, deren Ausrichtung und Handeln sich im Branchenvergleich als besonders nachhaltig gezeigt hat. Andere agieren nach dem Ausschlussprinzip und verzichten auf komplette Branchen, die sich nicht mit den Anlageprinzipien vereinbaren lassen. Auf dieser „Black List“ landen häufig Tabakkonzerne, Gesellschaften aus Bereichen wie Gentechnik oder Glücksspiel oder aber auch Unternehmen aus der Rüstungs- und Waffenindustrie. Der Krieg in der Ukraine aber auch die Anerkennung der Kernkraft als grüne Energie durch die EU haben jüngst wieder für Diskussionen um die richtige Definition gesorgt.

Breit gestreut auf Nachhaltigkeit setzen

Neben Einzelaktien und Fonds stehen Anlegerinnen und Anlegern auch ETFs und Zertifikate zur Verfügung, die das Thema Nachhaltigkeit meist durch das Abbilden der Nachhaltigkeitsindizes großer Indexanbieter abdecken. So bildet der DAX50 ESG die Kursentwicklung von 50 börsennotierten Unternehmen aus dem DAX, MDAX und TECDAX ab, die gemessen an den ESG-Kriterien als besonders nachhaltig eingestuft werden. Mit den weltweit 400 Unternehmen mit dem höchsten ESG-Ranking ist der MSCI World Socially Responsible Index nicht nur wesentlich breiter, sondern auch international aufgestellt.

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