Sabbatical: So gelingt Ihre Auszeit – auch finanziell

Einmal dem Alltag entfliehen und zurück

Verbrauchertipps 6 min Lesedauer 08.12.2021
Sabbatical Jahr

Von einer beruflichen Auszeit träumen viele. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Menschen, die ein Sabbatical oder Sabbatjahr nehmen, selbst. Ein Sabbatical machen einige, …

  • um sich danach beruflich neu zu orientieren.
  • um sich weiterzubilden, zum Beispiel im Rahmen einer Ausbildung zum Yoga- oder Ayurveda-Coach.
  • um nach längerer Krankheit wieder Kraft zu schöpfen.
  • um eine Trennung oder einen Verlust zu verarbeiten.
  • um noch einmal für längere Zeit unbeschwert zu reisen – zum Beispiel vor der Familiengründung oder der Einschulung eines Kindes.
  • um sich um pflegebedürftige Angehörige zu kümmern.

In der Regel dauert ein Sabbatical ein ganzes Jahr, manchmal länger. Für festangestellte Arbeitnehmer sind aber auch kürzere Auszeiten aus dem Alltag möglich.

Ist das Sabbatical-Jahr etwas für mich?

Sie sind noch hin- und hergerissen, ob ein Sabbatical zu Ihnen passt? „Ich kenne niemanden, der in der heutigen Zeit die freien Monate nicht mit Ideen beleben könnte“, sagt Reisebloggerin und Psychologin Barbara Horvatits-Ebner. „Im Prinzip kann ein Sabbatical für jeden Menschen eine willkommene Auszeit sein.“

Welchen Nutzen das Sabbatjahr oder einige Sabbat-Monate haben, hänge dabei von diversen Faktoren ab: „Es macht einen Unterschied, ob jemand zum Beispiel die Zeit für eine Hausrenovierung nutzt oder für einen Lebensstilwandel mit begleitender Therapie. Der Erholungseffekt dürfte in jedem Fall da sein, auch die Stärkung der Selbstwirksamkeit“, erklärt Horvatits-Ebner. Welche längerfristigen psychologischen Auswirkungen die Auszeit habe, sei dabei von Mensch zu Mensch verschieden.

Mit oder ohne Gehalt reisen: So finanzieren Sie Ihr Sabbatical

Der große Unterschied zwischen einer Urlaubsreise und einem Sabbatical? Sie müssen in der Regel bei einem Sabbatjahr auf Ihr Gehalt verzichten, also mit weit weniger Geld auskommen, als Sie es gewohnt sind. Was ein Sabbatical-Jahr kostet, hängt dabei ganz davon ab, was Sie unternehmen wollen.

Wählen Sie Reiseziele mit geringen Lebenshaltungskosten und genügen sich mit einfachen Unterkünften und Unternehmungen, fahren Sie weitaus günstiger, als wenn Sie jede Touristenattraktion in teuren Reiseländern mitnehmen. Laut Statista geben Menschen, die in der EU leben, im Jahr knapp 20.000 Euro für Wohnung, Essen und Kleidung sowie Freizeitgestaltung aus. Im besten Fall haben Sie einen gewissen Betrag vorher mithilfe von smarter Budgetplanung angespart und können während Ihres Sabbaticals davon zehren.

Verfügen Sie über wenig Erspartes, können Sie unter Umständen Ihre Reisekasse mit Gelegenheitsjobs auffüllen. Achtung: Informieren Sie sich vorher unbedingt, welche Bedingungen gelten und ob Sie ein Extra-Visum für den Job benötigen. Manche Unternehmen ermöglichen ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch, im Vorfeld ein Stundenkonto aufzufüllen. In diesem Fall arbeiten Sie eine Zeit lang in Vollzeit, beziehen aber nur ein Teilzeit-Gehalt. Während Ihrer Auszeit wird Ihnen das Teilzeit-Gehalt weiter ausgezahlt. Ein entscheidender Vorteil dieses Modells: Sie sind während Ihrer Auszeit versichert.

Ein gelungenes Sabbatical planen

Damit Sie Ihr Sabbatical-Jahr richtig genießen können, sollten Sie sich gerade in Bezug auf Ihre Finanzen, Dokumente und Versicherungen vorbereiten. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken zu folgenden Themen:

  • Wollen Sie Ihre jetzige Wohnung untervermieten? Vergessen Sie nicht, Ihre Vermieterin oder Ihren Vermieter um Erlaubnis zu bitten.
  • Sie zahlen einen Kredit ab? Manche Banken ermöglichen Ihnen, die Zahlung für einen gewissen Zeitraum zu stunden.
  • Haben Sie weitere Verträge, die Sie in der Zeit Ihres Sabbaticals nicht nutzen? Versuchen Sie, diese auszusetzen oder für den Zeitraum weiterzugeben.
  • Haben Sie alle Dokumente parat? Kümmern Sie sich um die Verlängerung von Ausweis und Pass, wenn nötig. Beantragen Sie Dinge wie Visa oder Ihren internationalen Führerschein rechtzeitig.
  • Wie kommen Sie an Ihr Erspartes? Können Sie mit Ihrer jetzigen Karte im Ausland Bargeld abheben?
  • Über welche Wege wollen Sie mit Familie und Freundeskreis kommunizieren? Welcher Mobilfunk-Tarif ist hier am günstigsten? Welcher Anbieter ist besonders zuverlässig?

Und wohin soll es gehen?

Wollen Sie während Ihres Sabbatjahres in verschiedene Regionen reisen, ist es sinnvoll, den Reiseverlauf grob zu planen. So können Sie günstige Flüge und Unterkünfte ergattern. Und haben die Möglichkeit, sich mit Menschen aus der Heimat zu verabreden, die einen Teil der Auszeit mit Ihnen verbringen möchten – sofern das für Sie infrage kommt.

Sie wollen sich gar nicht so sehr festlegen? Müssen Sie auch nicht. Aber: „Wenigstens eine Idee, was man mit der freien Zeit anfangen will, sollte schon da sein und im besten Fall bereitet man für den ersten Monat schon etwas vor, um den Einstieg ins Sabbatical zu erleichtern“, rät Barbara Horvatits-Ebner. Gerade, wenn Ihr Alltag sonst durch Arbeit oder andere Verpflichtungen durchgetaktet ist, könnte die Freiheit, die ein Sabbatjahr mit sich bringt, Sie sonst eher lähmen. Ein Tipp von Frau Horvatits-Ebner: Sich Monat für Monat Wünsche und Erledigungen auf eine Liste schreiben und den Rest einfach geschehen lassen.

Planen Sie eine Übergangsphase nach Ihrer Rückkehr

Nicht nur das Sabbatical selbst will geplant sein – auch die Rückkehr nach der beruflichen Auszeit. Je länger Ihr Sabbatjahr ist und je mehr Sie sich dabei von Ihrem gewohnten Alltag entfernt haben, desto herausfordernder kann sich die Rückkehr gestalten. Diese Tipps können helfen:

1. Steigen Sie nicht (sofort) in Vollzeit wieder Ihren alten Job ein, sondern gewähren sich eine Übergangsphase in Teilzeit. Besprechen Sie Ihren Wiedereinstieg rechtzeitig mit Ihrem Arbeitgeber, dann haben Sie ein Ziel vor Augen.

2. Für eine berufliche Neuorientierung wäre jetzt ein idealer Zeitpunkt - neue Perspektiven können Sie motivieren, wieder in den Beruf einzusteigen.

3. Außerdem kann es hilfreich sein, wenn Sie gegen Ende Ihrer beruflichen Auszeit etwas mehr Termine und Verpflichtungen einplanen. So „trainieren“ Sie sich den Alltag wieder an.

4. Freuen Sie sich bewusst auf Ihre Rückkehr zu Ihrem alten Arbeitgeber und Ihren Kolleg*innen. Auch ein Grund zur Vorfreude: ein geregeltes Gehalt. „Finanziell kann es im Sabbatical schon recht eng werden“, so Horvatits-Ebner.

5. Bewahren Sie sich eine liebgewonnene Gewohnheit aus Ihrem Sabbatical – die morgendliche Yoga-Routine, der neue Lieblingskaffee, …

Und was ist, wenn es Sie so gar nicht mehr in den Alltag zurückzieht? Dann können Sie es vielleicht wie digitale Nomaden machen und zukünftig ortsunabhängig arbeiten.

Know Your Thing: So gelingt die Auszeit

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