Endlich wieder unbeschwerte Sommerferien

Geldanlage 3 min Lesedauer 05.07.2022
Ein Paar geht durch die Stadt

Sommerzeit bedeutet Urlaubszeit. Nach zwei langen Jahren, die von Grenzschließungen, Test- und Quarantänepflichten geprägt waren, sind inzwischen kaum noch Beschränkungen zu spüren.

Längst weht der Sommerwind durch die Köpfe der Bundesbürger*innen, die bereits an die nächste Reise denken. Die Branche ist im Aufwind: Einer Prognose der Messe ITB Berlin zufolge soll sich der weltweite Reise- und Tourismusmarkt bis zum kommenden Jahr deutlich erholen. Die Expertinnen und Experten erwarten für das Jahr 2023 Umsatzerlöse von rund 756 Milliarden US-Dollar.

Nord- und Ostsee besonders beliebt

Die Vertriebszahlen des Reisemarktforschers Travel Data & Analytics bestätigen diesen Trend: Zwischen Februar und April lagen die Buchungsumsätze für den Sommer durchgängig über dem Vor-Corona-Niveau. "Wir spüren, dass die Menschen reisen wollen", brachte es der Reiseanbieter Tui bereits Mitte Juni auf den Punkt. Alle Flieger, die in die Sonne gehen, seien voll. Insbesondere für Mallorca rechnet Deutschlands umsatzstärkster Reiseveranstalter im ersten Sommer wieder ohne Corona-Auflagen mit einer "perfekten" Urlaubssaison.

Wohin es die deutschen Touristinnen und Touristen außer dem Klischee-Urlaubsort zieht, zeigt die Studie „VuMA Touchpoints 2022“, die auf einer Befragung von rund 23.000 Konsumentinnen und Konsumenten basiert. Auf Platz eins der beliebtesten Reiseziele landen mit großem Abstand die heimischen Küsten. 7,4 Prozent der Bundesbürger*innen wollen ihre Ferien am liebsten an der Nord- oder Ostsee verbringen. Auf Platz zwei folgt Italien, einschließlich Sizilien, Sardinien und weiteren Inseln. Im vergangenen Jahr verbrachten hier 4,4 Prozent der deutschen Touristinnen und Touristen ihren Haupturlaub. Die Balearen, allen voran Mallorca, müssen sich mit Rang drei (3,7 Prozent) begnügen.

Hohe Teuerungsraten trüben die Stimmung

Einen Wermutstropfen gibt es trotz der großen Urlaubsvorfreude doch: Die hohe Inflation dämpft die Reiselaune. „Die Mehrheit der Deutschen kürzt das Urlaubsbudget“, betitelte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ihre Umfrage unter 1.022 Bundesbürger*innen zwischen 18 und 65 Jahren. Der Tenor: Als Folge der gestiegenen Lebenshaltungskosten zeigen sich die Befragten mit Blick auf ihre Urlaubsplanung kostenbewusst und hinterfragen ihre Ausgaben kritisch.

An der Börse auf Nachzügler setzen

Dennoch sieht PwC-Branchenexperte Ingo Bauer eine Erholungsfrist. „Unsere Umfrage zeigt, dass derzeit Einschnitte bei der Urlaubsplanung in Betracht gezogen werden, welche jedoch für die diesjährigen Sommerferien noch nicht im großen Umfang zum Tragen kommen werden.“

An der Börse hinkt die Entwicklung von Fluglinien, Hotels, Mietwagenfirmen oder großen Reisekonzernen hinterher. Aktien der Touristikbranche, beispielsweise von Airlines, Kreuzfahrtunternehmen oder von Hotel- und Reiseveranstaltern gehörten mit zu den größten Krisenverlierern. Anleger*innen, die auf einen Nachholprozess setzen wollen, können sich Buchungsplattformen wie Airbnb und Booking.com näher ansehen. Von einer Normalisierung der Kreuzfahrtbranche könnte die US-amerikanische Carnival profitieren. Die irische Fluggesellschaft Ryanair wiederum investiert in 200 emissionsärmere Flugzeuge und peilt ein starkes Wachstum an.

Autor: ING-DiBa AG

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