Die Trends des neuen Börsenjahres
Mit der richtigen Selektion auf die Gewinner von morgen setzen
Die internationalen Aktienmärkte sind holprig in das neue Börsenjahr 2022 gestartet. Anhaltende Zinsängste und die zunehmende Infektionsdynamik drückten zum Jahresauftakt auf die Stimmung. In jeder Krise liegen aber auch Chancen.
„As goes January, so goes the year“ – wie also der Januar verläuft, so das Jahr, lautet eine alte Börsenweisheit. Einfach gesagt, wenn der erste Monat des Jahres grün war, verheißt es Gutes für den Rest des Jahres (und umgekehrt). Bislang wäre dies ein schlechtes Omen für das frisch begonnene Börsenjahr, tendierten DAX, Dow & Co. zum Jahresauftakt deutlich schwächer. Für Verunsicherung sorgten zuletzt die mit der sich ausbreitenden Omikron-Mutante des Corona-Virus steil nach oben laufenden Infektionszahlen und die damit einhergehenden Einschränkungen. Wie in einer Endlosschleife grassiert das Virus seit nunmehr schon zwei Jahren um den Erdball. Wiederholte Lockdowns und unterbrochene Lieferketten machen der Wirtschaft seit Beginn zu schaffen, Produktionsengpässe haben in den zurückliegenden Monaten nun für eine deutlich höhere Teuerungsrate gesorgt und zu Überlegungen für eine schnellere Normalisierung der Zinspolitik geführt.
Belastungsfaktoren fallen weg
Glaubt man an den Antizipationsmechanismus der Börse, könnte sich die Situation an den Aktienmärkten jedoch schon bald bessern. Schließlich erwarten die meisten Experten ein Abflachen der Infektionswelle spätestens mit den wärmeren Monaten im Frühjahr. Auch das Inflationsgespenst dürfte sich im Jahresverlauf wieder zurückziehen, sowohl in den USA als auch in Europa rechnen Volkswirte mit einer Abschwächung der Inflationsdynamik.
Auf langfristige Trends setzen
Mit der jüngsten Krise sind deshalb auch Anlagechancen verbunden. Nach nunmehr zwei Jahren Pandemie haben sich Corona-Gewinner und -Verlierer an der Börse herauskristallisiert. Während etwa der Tourismus- oder Airline-Sektor unter jedem Lockdown ächzen, reiben sich Anbieter von Videokommunikation, Lieferdienste oder Online-Händler hingegen die Hände. Doch während einzelne Branchen nur zeitlich begrenzt über Sondereffekte jubeln, profitieren andere von nachhaltigen Trends. Anleger sollten bei ihrer Investmentauswahl deshalb ganz genau hinsehen.
Etwas Luxus muss sein
Unter Investoren gilt die Luxusgüterindustrie als vergleichsweise stabile und sichere Branche. Selbst in konjunkturellen Schwächephasen bleiben Luxusgüter in aller Regel gefragt, wohlhabende Kunden verprassen ihr Geld auch in schwierigen Zeiten. Die Krisen der vergangenen beiden Jahrzehnte hat die Branche jedenfalls mit Bravour gemeistert. Wenn Menschen während der Pandemie schon auf viele Dinge verzichten müssen, dann soll etwas Luxus für eine willkommene Ablenkung sorgen.
Goldene Zeiten für Chip-Hersteller
Vom anfänglichen Corona-Verlierer entwickelte sich die Automobilbranche während der Pandemie zum Boom-Sektor. Der Siegeszug der Elektromobilität lässt aber nicht nur die Verkaufszahlen der Automobilhersteller durch die Decke gehen, sondern auch die Nachfrage nach Computerchips. Für Halbleiterhersteller sind daher goldene Jahre angebrochen, lechzen doch zahlreiche Industriezweige geradezu nach Chips. Die hinter dieser Nachfrage stehenden Trends zum Home Office, digitalem Lernen und interaktiven Computerspielen in der Cloud dürften noch eine ganze Weile anhalten und Investoren vielerlei spannende Anlagechancen bieten.