Altersgerecht wohnen
und leichter leben
Barrierefreie Wohnungen sind für viele von uns wichtig – für Menschen mit Rollstuhl, Krankheiten oder Behinderung zum Beispiel. Spätestens im Alter wird Wohnen ohne Barrieren für uns alle ein Thema, natürlich auch schon, wenn die eigenen Eltern seniorengerecht wohnen wollen. Hier kommen ein paar Tipps dazu.
Die 5 wichtigsten Fragen und Antworten
Was ist eigentlich altersgerechtes Wohnen?
Über altersgerechtes Wohnen denkt man meist erst nach, wenn man aufgrund des Alters bestimmte Anforderungen an die Wohnung hat – etwa weil man nicht mehr so gut Treppen steigen kann. Auch jüngere Menschen haben aber oft ganz ähnliche Anforderungen an die Wohnsituation, etwa wenn sie mit einem Kinderwagen ins Haus wollen. Weil es gar nicht immer ums Alter geht, sprechen wir vielleicht lieber allgemein über barrierefreies Wohnen.
Das Ziel beim barrierefreien Wohnen: ohne Einschränkungen am Leben teilhaben zu können. Ob im Alter oder mit einer Behinderung oder nur vorübergehend mit einem gebrochenen Bein – die individuellen Anforderungen können sehr unterschiedlich sein. Trotzdem haben sich für barrierefreies Wohnen im Lauf der letzten Jahre einige Standards herausgebildet, nachzulesen z.B. in der DIN-Norm 18040-2.
Wann ist eine Wohnung barrierefrei?
Hier die wichtigsten Punkte für barrierefreies Wohnen – achten Sie z.B. mal auf Folgendes, wenn Sie sich eine Wohnung anschauen:
- Ist die Wohnung ohne Schwellen zu erreichen und zu durchqueren?
- Lassen sich die Innentüren 90 Zentimeter breit öffnen?
- Bieten alle Räume Platz, um einen Rollstuhl zu wenden?
- Sind Steckdosen, Lichtschalter und Griffe etwa auf einer Höhe von 85 Zentimetern angebracht?
- Hat das Bad eine bodengleiche Dusche, einen unterfahrbaren Waschtisch? Gibt es Stütz- und Haltegriffe am WC?
Wie sollte eine altengerechte Wohnung aussehen?
„Barrierefrei“ und „altersgerecht“ liegen sehr nah beieinander – die Erfahrung zeigt, dass älter werdende Menschen oft ein paar ganz typische Anforderungen haben:
- Wohnung ebenerdig oder mit Aufzug, andernfalls sollte ein Lift nachträglich einbaubar sein
- Grundriss idealerweise anpassbar, viel Tageslicht
- Ebene Fußböden statt Teppichen, Kabelsalat und anderen Stolperfallen
- Rutschsicheres Badezimmer mit erhöhtem Toilettensitz, 120 x 120 Zentimeter Platz vor dem Waschtisch
- Wichtigste Küchenschränke ohne Leiter erreichbar, z.B. mit Paternosterschränken
- Betten mit bequemer Höhe zum Hinlegen und Aufstehen
Generell gilt: Weniger Möbel, dafür mehr Platz – so wird es leichter, wenn später vielleicht vieles schwieriger wird.
Tipp: Wenn Sie sowieso bauen oder einen Umbau planen, denken Sie am besten sofort auch an die altersgerechte Ausstattung der Wohnung. Das ist viel günstiger als später nochmal umzubauen – und Sie haben länger was davon. Denn mehr Wohnqualität bietet eine barrierefreie Wohnung in jedem Lebensalter.
Was sind die gesetzlichen Grundlagen für barrierefreies Wohnen?
Kurze Antwort: Die Landesbauordnungen der Bundesländer enthalten die rechtlichen Bestimmungen zum barrierefreien Bauen.
Langes Aaaber: Es gibt zum Teil starke Abweichungen bei den Regelungen zum barrierefreien Bauen zwischen den 16 Bundesländern – und für jedes Bauvorhaben gilt natürlich die Landesbauordnung des Bundeslandes, in dem das Gebäude steht oder errichtet werden soll. Zwar gibt es die DIN 18040 – Barrierefreies Bauen, aber nur wenn die jeweilige Landesbauordnung die technischen Baubestimmungen daraus übernommen hat, sind die auch rechtsverbindlich. Ist das in Ihrem Bundesland nicht der Fall, können Sie die Norm immer noch als Empfehlung und Planungshilfe nutzen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, altersgerecht umzubauen?
Eigentlich immer. Wenn Sie sowieso eine Immobilie bauen, kaufen oder umbauen, achten Sie am besten gleich auf Barrierefreiheit: Oft will man ja mit der eigenen Immobilie auch fürs Alter vorsorgen und dann von der Rente keine Miete mehr zahlen. Um wirklich möglichst lange selber darin wohnen zu können, ist die barrierefreie Bauweise eine ganz wichtige Voraussetzung. Was sich auch sehr gut planen lässt: Jetzt „normal“ bauen, aber schon gute Bedingungen für einen späteren barrierefreien Umbau schaffen. Ihr Architekturbüro berät Sie gerne.
Gut für alle: Auch junge Familien haben Freude am barrierefreien Zuhause ohne Schwellen und mit etwas mehr Platz. So kommen Sie auch mit dem Kinderwagen oder dem Longboard überall durch.
Vorteile einer altersgerechten Wohnung
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Keine Hindernisse
Wohnen ohne Stufen, Schwellen, Stolperfallen, Kabelsalat & Co
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Breit genug
Wohnungstür 1 Meter breit, im Bad 120 x 120 Zentimeter freie Fläche
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Alles greifbar
Küchengeräte und Schränke ohne Leiter gut erreichbar
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Hell genug
Viel Tageslicht, wenig Schatten, direkte und indirekte Beleuchtung
Wo kann ich meine Wohnung barrierefrei und altersgerecht umbauen?
Die Immobilie ist schon da und Sie werden älter? Um barrierefrei zu wohnen, können Sie jederzeit umbauen und altersgerecht modernisieren. Erfahrungen zeigen, dass besonders die folgenden fünf Wohnbereiche bei einem barrierefreien Umbau wichtig sind.
1. Hauseingang
Mindestens 1 Meter breite Haustür ohne Treppen und Schwellen erreichbar, überdacht und gut beleuchtet.
2. Wohnzimmer
Ohne Stolperfallen, Fenster mit Ausblick auch im Sitzen.
3. Bad
Rutschsicherer Boden, bodengleiche Dusche oder Badewanne mit Einstiegshilfe, erhöhter Toilettensitz.
4. Schlafzimmer
Bequeme Betthöhe, Lichtschalter vom Bett erreichbar, eventuell Aufstehhilfen, absenkbare Kleiderstangen.
5. Küche
Ab 15 Quadratmeter genug Platz für Rollstuhl oder Gehhilfe, Arbeitsplatte und Spülbecken unterfahrbar, Küchengeräte gut erreichbar.
Weitere Tipps
Sonst noch wichtig für den barrierefreien Hausbau oder Umbau
Meist ist der barrierefreie Umbau einer bestehenden Wohnung schwieriger und teurer als die Wohnung gleich beim Neubau barrierefrei zu planen und zu bauen: Bei einem Neubau lassen sich die Kosten der Barrierefreiheit oft bis auf etwa ein Prozent der Gesamtbausumme begrenzen. Am besten planen Sie also Ihre Maßnahmen zur Barrierefreiheit – wenn möglich – schon beim Bau oder bei sowieso vorgesehenen Umbauten mit ein.
Kosten für barrierefreies Bauen oder Modernisieren lassen sich erfahrungsgemäß kaum verallgemeinern. Wie teuer es wird, hängt ab von den baulichen Verhältnissen vor Ort, den geplanten Einzelmaßnahmen und von Ihren persönlichen Wünschen. Von der zweckmäßigen Grundausstattung bis zur komfortablen Luxusausführung ist alles denkbar bei dieser Investition in mehr Lebensqualität.
Zuschüsse für altersgerechte Modernisierung
Zum Glück gibt es für den barrierefreien Umbau viele Fördermöglichkeiten, doch leider ist das nicht gerade übersichtlich! Es gibt kommunale Förderprogramme, einige Stiftungen und Gelder von der Pflegekasse, der Krankenkasse oder vom Versorgungsamt bei einem Behinderungsgrad von mindestens 50%.
Unser Tipp ist ganz klar: Barrierefrei umbauen, solange man noch nicht körperlich darauf angewiesen ist! In jüngeren Jahren haben Sie noch all Ihre Kräfte – und es wird deutlich günstiger, die Barrierefreiheit in einen sowieso geplanten Umbau einzubetten. Attraktive Zuschüsse von der KfW gibt es, wenn Sie energieeffizient (und dabei auch gleich barrierefrei) sanieren. Fragen Sie uns gern nach den KfW-Programmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude.
Barrierefreies Wohnen einfach (bau)finanzieren
Wenn das Haus schon steht, führt der Weg zum barrierefreien Wohnen in der Regel über eine Modernisierung der Immobilie – und das geht zum Beispiel mit unserer Baufinanzierung für Modernisierung für alle, die bereits eine laufende Baufinanzierung bei uns haben, besonders günstig. Schon ab 30.000 € sind Sie dabei – und bis 50.000 € Darlehenssumme ist oft kein weiterer Grundschuldeintrag nötig. Sie finanzieren Ihre barrierefreie Wohnung oder Ihr barrierefreies Haus zum günstigen Baufinanzierungszins. Ein weitere Pluspunkt: Bei diesem Angebot sind die ersten 12 Monate ohne Bereitstellungszinsen. So bleiben Sie ganz entspannt, auch wenn Ihre Handwerker/-innen mal ausgebucht sind oder Material später geliefert wird.
Was wird gefördert und wie viel kostet in etwa ein Umbau?
Unabhängig von den vielen verschiedenen regionalen und kommunalen Fördermöglichkeiten sind die Programme der KfW für ganz Deutschland da:
- Altersgerecht Umbauen Kredit 159: Bis 50.000 € Förderkredit ab 2,87% effektivem Jahreszins für den Abbau von Barrieren, mehr Wohnkomfort und besseren Einbruchschutz.
Kosten für einen barrierefreien Umbau - ganz grob
Eingangsbereich (mobile Rampe, 1-Meter-Wohnungstür) | + 1.400 € |
Badezimmer (höhenverstellbares WC, bodengleiche Dusche, höhenverstellbarer Waschtisch) |
+ 7.200 € |
Küche (bedarfsgerecht unterfahrbare Küchenelemente) |
+ 10.000 € |
Umbaukosten |
= 18.600 € |
Dieses Beispiel dient nur zur groben Orientierung. Die tatsächlichen Umbaukosten können sich davon stark unterscheiden, z.B. in Abhängigkeit von den baulichen Gegebenheiten und Ihren konkreten Plänen.
Drei Schritte zum barrierefreien Wohnen
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1
Bedarf und Wünsche klären
Notieren Sie, was Ihnen beim barrierefreien Wohnen wichtig ist.
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2
Guten Rat einholen
Reden Sie z.B. mit Handwerksbetrieben – oder mit uns zur KfW-Förderung für energieeffiziente, barrierefreie Sanierung.
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3
Barrierefrei (um)bauen und wohlfühlen
Ab Fertigstellung mehr Wohn- und Lebensqualität genießen.