Chart of the Week | 14.09.2018

Noch Luft nach oben?

2 min Lesedauer 14.09.2018

Für Apfel-Anhänger gab es diese Woche wieder ein besonderes Highlight: die einmal im Jahr stattfindende Keynote des kalifornischen Technologie-Konzerns. Welche neuen Geräte und Gadgets hier vorgestellt werden, wird mit Argusaugen von Fans, Medien und Investoren begutachtet.

 

„Keine Enttäuschung, aber auch keine großen Überraschungen“ – so lässt sich das Medienecho und die Aktienbewegung nach Bekanntgabe der neuen Modellpalette zusammenfassen. Medial machte das Unternehmen aus Cupertino bereits vor einem Monat von sich reden: die Marke von einer Billion US-Dollar Marktkapitalisierung an der Börse wurde geknackt.     

 

Dabei ist der Marktanteil von Apples mobilem Betriebssystem iOS gar nicht mal so groß: Weltweit kommt das Betriebssystem von Apple auf einen Marktanteil von rund 20% im Zeitraum von August 2017 bis August 2018, über 77% sind immer noch in Android-Hand. In Deutschland ist der Marktanteil mit 27% etwas höher als der weltweite Schnitt, ebenso in Österreich mit 28%. Punkten kann der Konzern hingegen in seinem Heimatmarkt: Mit 53% Marktanteil schlägt Apple das weltweit führende Android-Betriebssystem. Und in Japan sieht’s sogar noch besser aus: 67% der Smartphone-Systeme laufen hier mit dem Apfel.

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (2017) und Marktanteile des mobilen iOS-Betriebssystems (August 2017-August 2018)

Apple und seine Marktanteile
Quelle: statcounter/GlobalStats, ING Economic & Financial Analysis

Und wer hätte es gedacht: Setzt man die Marktanteile des iOS-Betriebssystems zudem noch ins Verhältnis zum Pro-Kopf-Einkommen, dann zeigt sich eine schöne Korrelation wie unser Chart der Woche veranschaulicht. Nur Deutschland und Österreich möchten nicht recht ins Bild passen, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf könnte der Marktanteil von Apple höher sein, als er tatsächlich ist. Vielleicht wieder mal ein Zeichen der deutschsprachigen Sparfüchse?

 

Die oben aufgeführte Korrelation hängt von vielen weiteren Faktoren ab, doch da die iOS-Betriebssysteme eben nur auf den vergleichsweise teuren Apple-Smartphones laufen, ist es nicht überraschend, dass die Zahl von iPhone-Nutzern dort besonders hoch ist, wo auch das Pro-Kopf-Einkommen überdurchschnittlich hoch ist.

 

Für Apple gibt’s also noch reichlich Luft nach oben – zumindest mit Blick auf die Marktanteile. Und damit dürfen sich Apfel-Anhänger auch schon auf die Keynote im nächsten Jahr freuen. Vielleicht heißt es dann: „Keine Enttäuschung, aber große Überraschungen“.

 

Autor: Inga Fechner