Unser Chefvolkswirt äußert sich kurz und prägnant zu aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen. Die konjunkturellen Entwicklungen in Deutschland und Europa, Entscheidungen der Zentralbanken sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten bilden dabei die Schwerpunkte seiner Kommentare.
Carsten Brzeski
Chefvolkswirt
Seit März 2013 ist Carsten Brzeski Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING. Er ist seit Anfang 2008 Mitglied des Research Teams der ING Bank und anerkannter Experte für wirtschaftliche und politische Entwicklungen in Deutschland und Europa, einschließlich der Geldpolitik der EZB.
China setzt auf groß angelegte Stimulus-Maßnahmen, um die Konjunktur zu drehen. Doch reicht das für eine Trendumkehr? Wie steht es derweil um die deutsche Wirtschaft? Kann das Wachstumspaket helfen? Chefvolkswirt Carsten Brzeski erläutert im Gespräch mit Inga Fechner die aktuellen Entwicklungen. Außerdem: Warum Notenbanken nach wie vor die Stütze der Wirtschaft sind und warum eine weitere Zinssenkung der EZB nächste Woche kein Selbstläufer ist.
Ob Nachhaltigkeitsaspekte, Sorge um das Tierwohl, der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung oder schlicht der persönliche Geschmack – die Gründe, weniger oder kein Fleisch oder auch vermehrt Bio-Produkte zu sich nehmen zu wollen, sind vielfältig. Wie hat die Inflation der letzten Jahre die pflanzlichen Alternativen und Bio-Produkte im Vergleich zu ihren herkömmlichen Pendants getroffen?
In Deutschland wie auch in der gesamten Eurozone lag der Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex im September bei 1,8 Prozent und damit unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank. Auch die Konjunktur schwächelt weiterhin und könnte etwas geldpolitische Unterstützung gut gebrauchen. Geht es mit den Leitzinsen jetzt doch schneller abwärts, als das nach der letzten EZB-Ratssitzung Anfang September noch abzusehen war? Vielleicht, aber Carsten Brzeski will sich noch nicht festlegen und weist darauf hin, dass die Inflation auch bald wieder etwas anziehen dürfte.
Zum zehnten Mal in Folge ist Berlin das innovativste Bundesland Deutschlands. Dieser Durchmarsch maskiert allerdings, dass strukturelle Schwächen den Innovationschampion längst erreicht haben. Im Vergleich bleibt Berlin spitze, unter der Oberfläche zeigt sich allerdings auch in der deutschen Innovationshochburg bröckelnde Innovationsstärke.
Hitzerekorde, Dürreperioden und Hochwasser – was auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpassen will, hat nicht nur aus meteorologischer Sicht miteinander zu tun, sondern beeinflusst auch die wirtschaftliche Entwicklung. Unsere Ökonominnen Inga Fechner und Franziska Biehl werfen einen volkswirtschaftlichen Blick aufs Wetter und stellen fest: graue Aussichten gibt es aktuell nicht nur auf der Wetterkarte, sondern auch für die deutsche Wirtschaft. Was all das wohl für den Wohnimmobilienmarkt bedeutet?
Passend zur neuen Zinswende der EZB spiegelt sich die leichte Erholung am Immobilienmarkt, die bereits zu Jahresbeginn eingesetzt hatte, in steigenden Immobilienpreisen wider. Von hier aus geht es allerdings nicht zurück zu „höher, schneller, weiter“ – der deutsche Immobilienmarkt wird in Zukunft vielmehr geprägt sein von „differenzierter, struktureller, nachhaltiger“.
Carsten Brzeski berichtet im Rahmen seiner monatlichen YouTube-Beiträge unter dem Motto „Neues über die Märkte, Neues aus der Wirtschaft“ über aktuelle volkswirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen, Entscheidungen der EZB sowie Trends an den internationalen Finanzmärkten.
Eine Woche nach der Europäischen Zentralbank – und ganze drei Monate nach der ersten Zinssenkung der EZB im Juni – hat die Fed nun auch für die USA den Zinssenkungszyklus eingeleitet. Mit einem kräftigen Schritt von einem halben Prozentpunkt hat sie so manchen Beobachter überrascht und gibt wohl auch für die nähere Zukunft wieder den Ton an. Inga Fechner und Sebastian Franke beleuchten die Gründe für die Entscheidung und schauen nicht nur nach Westen über den Atlantik, sondern auch in östlicher Richtung auf die Bank of Japan.
Die in dieser Woche beschlossene Senkung der US-Leitzinsen um 50 Basispunkte, also 0,5 Prozentpunkte, fiel etwas stärker aus, als viele Ökonomen zuletzt erwartet hatten. Stabile Arbeitsmarktzahlen und etwas höhere Inflation als erwartet hatten eher auf einen Schritt von 25 Basispunkten hingedeutet. Letztlich entschied das Federal Open Market Committee aber das, was die Märkte bereits eingepreist hatten.
Nachdem die Europäische Zentralbank auf der letzten Ratssitzung keine Änderung beschlossen hatte, gab es nun nach den Sommerferien die erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte. Klar scheint, dass die Zinsen auf absehbare Zeit nur noch sinken werden – weniger klar ist, in welchem Tempo das passieren wird. Im Gespräch mit Sebastian Franke ordnet Carsten Brzeski die jetzige Entscheidung ein und gibt einen Ausblick auf die mögliche weitere Entwicklung.