Chart of the Week | 09.11.2018

Alle unter einem Dach?

2 min Lesedauer 09.11.2018

Mehrgenerationenhaushalte kommen wieder in Mode. Auch wenn es weiterhin ein Minderheitsmodell ist, so könnte sich doch fast die Hälfte der Verbraucher in Deutschland und Europa vorstellen, in einem Mehrgenerationenhaushalt zu leben – oder tut das bereits.

 

In einer repräsentativen ING-Umfrage in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA wurden Verbraucher zu ihren Einstellungen im Hinblick auf verschiedene Themen rund um das Wohnen befragt. Dabei zeigte sich auch: Die Deutschen sind jünger als die europäischen Nachbarn, wenn sie aus der elterlichen Wohnung ausziehen. Italiener hingegen genießen „Hotel Mama“ so lange wie möglich – hier liegt das Durchschnittsalter beim Auszug bei über 25 Jahren, wie unser Chart der Woche zeigt.

„Wie alt waren Sie, als Sie endgültig aus Ihrem Elternhaus ausgezogen sind?“, Altersverteilung und Durchschnittsalter

Quelle: ING International Survey

Aus dem Elternhaus ziehen junge Deutsche aber überdurchschnittlich häufig nicht in Wohneigentum, sondern in ein gemietetes Domizil. Das dürfte vor allem an Problemen mit der Erschwinglichkeit von Wohneigentum für junge Leute liegen.

 

Vielleicht führen diese Probleme auch dazu, dass sich künftig mehr junge Leute grundsätzlich gegen einen Auszug aus dem Elternhaus entscheiden – denn Kostenersparnis ist europaweit der meistgenannte Grund, aus dem das Zusammenleben von mehr als zwei Generationen unter einem Dach in Betracht gezogen wird. In Deutschland steht hingegen im Vordergrund, dass sich die ältere Generation um die Betreuung des Nachwuchses kümmern kann. Der Mehrgenerationenhaushalt als praktische Lösung für knappen Wohnraum und Kinderbetreuung?

 

Download: Mehrgenerationenhaushalte kommen wieder in Mode

Autor: Sebastian Franke