Mit Zuckerbrot und Peitsche zum neuen Wohnen im Grünen
Chart of the Week
Eine erfolgreiche grüne Wende am Wohnimmobilienmarkt wird es in Deutschland mit Aufklärungsarbeit allein nicht geben. Die Devise für die vor uns liegenden Jahre wird wohl eher Fordern und Fördern, Zuckerbrot und Peitsche lauten.
Von einer im Raum stehenden Sanierungspflicht bis hin zu Unsicherheit über künftige Fördermittel – das vergangene Jahr hatte zum Thema „Grüne Wende am Wohnimmobilienmarkt“ so einiges zu bieten. Deutlich war und ist, dass der Wohnimmobiliensektor ein enormes Potenzial bietet, zur grünen Transformation der Wirtschaft beizutragen. Schließlich entfallen auf den Gebäudesektor nach wie vor 30 Prozent aller Treibhausgasemissionen.
Undeutlich bleibt allerdings weiterhin, wie genau der Weg zum neuen grünen Wohnen gestaltet werden soll. Wenn es nach den Ergebnissen unserer jüngsten ING-Umfrage geht, wird es in Deutschland ohne Zuckerbrot und Peitsche nicht gehen. Wie unser Chart of the Week zeigt, würden mehr als 30 Prozent der Immobilieneigentümer Maßnahmen zur energetischen Verbesserung der eigenen Immobilie nämlich nur unter Zwang ergreifen. Ein weiteres Drittel würde den grünen Weg unter der Voraussetzung, dass hinreichend finanzielle Unterstützung bereitgestellt würde, mitgehen.
Bezogen auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz der eigenen Wohnimmobilie: „Würden Sie unter bestimmten Umständen Maßnahmen in Betracht ziehen? Bitte wählen Sie Ihre MINDESTANFORDERUNG dafür.“
Fordern und Fördern, Zuckerbrot und Peitsche. Die Erfolgsformel für das Gelingen der grünen Wende am Wohnimmobilienmarkt ist nicht neu. Die Europäische Kommission hat die Peitsche bereits geschwungen – für Deutschland bedeutet dies, dass die durchschnittliche Energieeffizienzklasse bis 2030 von F auf E erhöht werden muss. Ein leichtes Unterfangen dürfte das nicht werden – unter anderem, weil das Gelingen des Vorhabens Investitionen von insgesamt 350 Milliarden bis zu 1 Billion Euro voraussetzt.
Sobald der Knall der Peitsche in Deutschland laut und deutlich zu hören sein wird, muss also auch genügend Zuckerbrot bereitstehen. Sonst wird es nichts mit der grünen Wende am Wohnimmobilienmarkt.
Zum Download: unsere Studie „Mit Zuckerbrot und Peitsche zum neuen Wohnen im Grünen“