Was ist ein Aktiensplit?

Bei einem Aktiensplit werden die Aktien zu einem festgelegten Verhältnis gesplittet. Dem Aktionär oder der Aktionärin werden also neue Aktien gemäß einem Bezugsverhältnis ausgegeben. Ist das Verhältnis beispielsweise 1:3, so wird für eine alte Aktie im Depot 3 neue Aktien mit angepassten Nennwert ausgegeben. Der Aktienkurs sinkt um dieses Verhältnis. Der Gesamtwert der neuen Aktien entspricht weiterhin dem Wert der alten Aktie/n. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ändert sich durch einen Aktiensplit direkt nicht, die Marktkapitalisierung/der Börsenwert des Unternehmens bleibt gleich, denn es kommt nicht zu einer Kapitalerhöhung. Vielmehr erhöht die Aktiengesellschaft durch das Splitten (= Teilen) die ausgegebene Anzahl der Stückaktien. Dadurch wird die Aktie erschwinglicher und für mehr Menschen attraktiv.

Beispiel eines Aktiensplits

Angenommen, eine Anlegerin hat 100 Aktien mit einem Nennwert von je 100 Euro im Depot. Damit hat sie 10.000 Euro investiert. Liegt nun bei einem Aktiensplit das Split-Verhältnis bei 1:2, bekommt die Aktionärin für jede ihrer Aktien eine zusätzliche. Zugleich halbiert sich der Aktienwert. Nach dem Aktiensplit besitzt die Anlegerin 200 Aktien mit einem Nennwert von je 50 Euro. Sie hat also unverändert 10.000 Euro investiert.

Aus dem wahren Leben: Apple, eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, hat bereits mehrfach einen Aktiensplit durchgeführt – unter anderem im Jahr 2014 im Verhältnis von 1:7. Dadurch verbilligte sich damals eine Apple-Aktie von 646 auf 92 US-Dollar. Da das US-Unternehmen seinen Erfolgskurs ungebrochen fortsetzte, gab es im August 2020 einen weiteren Aktiensplit im Verhältnis von 1:4.

Gründe eines Unternehmens für einen Aktiensplit:

Attraktivität der Aktie

Ein Unternehmen kündigt meist einen Aktiensplit an, wenn die Kurse längere Zeit gestiegen sind, um die Aktie für mehr Anleger attraktiver zu machen. Ein niedrigerer Kurs motiviert mehr Menschen zum Kauf und belebt das Handelsvolumen.

Günstigerer Verkauf

Der Aktiensplit ermöglicht es auch Anlegern, die eine geringe Summe investieren möchten, das Wertpapier zu kaufen. Die Erwartung ist, dass die Nachfrage durch den optisch niedrigeren Kurs steigt und sich der Unternehmenswert vergrößert.

Positive Unternehmensbewertung

Ein Aktiensplit wird oft als positives Signal wahrgenommen, da er meist bei steigenden Kursen durchgeführt wird. Das Unternehmen erwartet, dass der Kurs weiter steigt.

Anpassung Branchenstandard

Manchmal führen Unternehmen ein Split durch, um den Aktienpreis an die Wettbewerber in ihrer Branche anzupassen.

So läuft ein Aktiensplit ab

  1. 1

    Entscheidung durch die Aktiengesellschaft

    Entscheid über Aktiensplit und Splitverhältnis auf der Hauptversammlung.

  2. 2

    Zeitpunkt des Splits

    Die Aktiengesellschaft legt den Tag des Splits selber fest. Dies kann z.B.  zu Börsenschluss am Tag des Aktiensplits sein. Der Aktiensplit wird dann i.d.R. an diesem Tag nach Börsenschluss durchgeführt.

  3. 3

    Einbuchung der Aktien

    Die Einbuchung der Aktien mit dem neuen Kurs nehmen wir für Sie gebührenfrei und automatisch vor. Diese Anpassung kann einige Tage in Anspruch nehmen. Kurzzeitig könnte ein Anzeigefehler auftreten, sodass der Kurs zur Börsenöffnung nach dem Aktiensplit noch nicht angepasst ist.

     

    Bei einem Aktiensplit veranlasst alles die Aktiengesellschaft, Sie müssen sich um nichts kümmern!

     

    Hinweise:

    • Bei Sparplänen zahlen Sie dieselbe Summe ein – wegen des niedrigeren Kurses erwerben Sie nur mehr Stücke.  
    • Alle offenen Orders auf die vom Split betroffene Aktie werden zu Börsenschluss gelöscht.

Was ist ein „reverser Aktiensplit“?

Ein Reverse Split ist ein umgekehrter Aktiensplit. Bei dieser Kapitalmaßnahme verringert die Aktiengesellschaft die Anzahl der ausgegebenen Aktien mit dem Ziel, den Börsenkurs zu erhöhen. Sowohl Grundkapital der Aktiengesellschaft als auch der Gesamtwert der Aktien bleiben unverändert.

Bei einem Reverse Split beziehungsweise einer Aktienzusammenlegung werden zum Beispiel fünf Aktien, die bei zwei Euro notieren, zu einer Stückaktie zu dann zehn Euro zusammengefasst. Auch für eine Aktienzusammenlegung muss die Hauptversammlung der Aktiengesellschaft grünes Licht geben. Der Vorteil eines Reverse Splits: Der Aktienkurs wirkt höher und das Unternehmen wertvoller.

Auch das gehört dazu: