Das 6-Konten-Modell: Finanzen mit System

Mehr Überblick, bessere Kontrolle

6-konten-modell

Wer seine Finanzen im Griff hat, lebt freier – das wissen nicht nur Finanzexpertinnen und -experten, sondern auch all jene, die schon einmal am Monatsende überlegt haben, wo das ganze Geld geblieben ist. Das 6-Konten-Modell kann hier ein echter Gamechanger sein. Es hilft beim Haushalten, Sparen und beim langfristigen Vermögensaufbau – und es lässt sich ganz einfach umsetzen.

Das 6-Konten-Modell wurde ursprünglich von T. Harv Eker, einem kanadischen Motivationstrainer, entwickelt. Die Idee dahinter ist einfach: Statt das gesamte Nettoeinkommen auf einem einzigen Konto zu verwalten, wird es auf sechs verschiedene Konten verteilt – jedes mit einem klaren Zweck. Das bringt Übersichtlichkeit und Struktur in die persönlichen Finanzen und hilft dabei, bewusster mit Geld umzugehen.

Die sechs Konten im Überblick

Das Modell sieht die Aufteilung des Nettoeinkommens auf sechs Konten vor. So soll es im Einzelnen verteilt werden:
 

  1. Lebenshaltungskosten (50 Prozent)
    Auf dieses Konto kommt der größte Teil Ihres Einkommens. Es ist für regelmäßige Alltagsausgaben gedacht. Dazu zählen zum Beispiel Miete, Lebensmittel, Versicherungen, Mobilität. Wer hier bewusst wirtschaftet, schafft sich Spielraum auf seinen anderen Konten.
  2. Rücklagen für Notfälle (10 Prozent)
    Ob Autoreparatur oder kaputte Waschmaschine – unvorhergesehene Ausgaben kommen immer wieder. Mit einem Notgroschen sind Sie darauf vorbereitet und können den Schaden aus eigener Tasche begleichen, statt sich womöglich teuer Geld leihen zu müssen.
  3. Bildung und Weiterbildung (10 Prozent)
    Dieses Konto ist für Fortbildungen, Bücher, Kurse oder Konferenzen gedacht. Denn: Lebenslanges Lernen ist eine Investition in sich selbst. Wer seine Kenntnisse stets erweitert, hat auf lange Sicht Chancen auf einen besseren Job – und damit auch ein höheres Einkommen.
  4. Spaß und Freizeit (10 Prozent)
    Ob Konzert, Kurztrip oder Restaurantbesuch: Wer spart, darf auch genießen. Dieses Konto steht für Erlebnisse und Auszeiten – und bewahrt davor, mit schlechtem Gewissen Geld für sich selbst auszugeben.
  5. Vermögensaufbau und Investitionen (10 Prozent)
    Langfristiger Vermögensaufbau funktioniert am besten mit System. Dieses Konto ist für Investitionen in Wertpapiere, ETFs oder andere Anlageformen vorgesehen. Die Idee: Mit regelmäßigen Beträgen und einem klaren Plan wird aus einfachem Sparen nachhaltiger Vermögensaufbau.
  6. Spenden und soziales Engagement (10 Prozent)
    Wer gibt, bekommt auch viel zurück. Dieses Konto ist für wohltätige Zwecke, Spenden oder gemeinnützige Projekte gedacht. Es stärkt das soziale Miteinander – und das gute Gefühl, etwas bewirken zu können.

Vor- und Nachteile des Modells

Der größte Vorteil des 6-Konten-Modells ist ganz klar die Übersicht, die es schafft: Es bringt Klarheit in die Finanzen. Jede Ausgabe bekommt einen Platz – dadurch werden Impulskäufe seltener, und Sparziele lassen sich leichter erreichen. Besonders für Menschen, die gerne selbstbestimmt und unabhängig leben möchten, ist das Modell ideal, da man jederzeit die Kontrolle über die eigenen Finanzen hat.

  • Tipp: Wer die Aufteilung automatisiert – zum Beispiel durch Daueraufträge – muss sich im Alltag kaum noch Gedanken über die Budgetierung machen.

Ein Nachteil liegt hingegen in der Komplexität. Auch die Umsetzung kann eine Weile dauern, wenn verschiedene Konten eröffnet werden müssen.

So setzen Sie das Modell praktisch um

Mit diesen fünf Schritten schaffen Sie Ihr eigenes 6-Konten-Modell:

  • Ermitteln Sie Ihr monatliches Nettoeinkommen. Errechnen Sie daraus, wie viel Budget für welchen Bereich zur Verfügung steht.
  • Informieren Sie sich über mögliche Konten – oft eignen sich Tagesgeldkonten für die nicht-täglichen Ausgaben. Auch bieten viele Banken und Sparkassen die Möglichkeit, Unterkonten zu Ihrem Girokonto einzurichten.
  • Richten Sie sechs Konten oder Unterkonten ein.
  • Richten Sie Daueraufträge ein, die Ihr Einkommen direkt nach Gehaltseingang auf die sechs Konten verteilen.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Aufteilung noch zu Ihrer Lebenssituation passt.

Mit System zur finanziellen Freiheit

Das 6-Konten-Modell ist kein starres Regelwerk, sondern ein flexibles Finanzsystem, das Orientierung bietet. Es fördert einen gesunden Umgang mit Geld, schafft finanzielle Puffer und lässt zugleich Raum für Spaß, Bildung und soziales Engagement. Wer das Modell ausprobiert, merkt schnell: Finanzielle Freiheit beginnt mit der richtigen Struktur.

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Illustration einer Frau, die mit Koffer läuft