Nachhaltig entsorgen
Wohin mit dem alten Handy?
Viele Verbraucher kaufen sich alle paar Jahre ein neues Handy und lassen ihre gebrauchten Geräte in der Schublade versauern. Dabei gibt es nachhaltigere Alternativen – die manchmal sogar noch Geld einbringen.
Bessere Kamera, mehr Speicher, schnellere Prozesse: Viele Handyliebhaber wollen immer auf dem neuesten Stand sein. Laut Statista wurden alleine in Deutschland im Jahr 2021 20,4 Millionen neue Smartphones gekauft. Die Folge: In deutschen Schubladen schlummern jede Menge alte Handys und bleiben dort ungenutzt liegen. Der Digitalverband Bitkom Research schätzt, dass es im Jahr 2021 etwa 206 Millionen Stück waren. Nachhaltigkeit geht anders. Doch was tun mit den alten Geräten, die immer kurzlebiger werden?
Alte Smartphones gehören nicht in den Hausmüll
Alte Geräte haben vor allem an einem Ort nichts zu suchen: Im Hausmüll. Denn dadurch gehen wertvolle Ressourcen verloren und die Umwelt wird zusätzlich belastet. Das bayerische Landesamt für Umwelt hat ausgerechnet, dass in einem Handy durchschnittlich etwa 8 Gramm Kupfer, 4 Gramm Kobalt, 0,2 Gramm Silber und 0,025 Gramm Gold stecken. Zu schade für den Müll. Außerdem können durch die Wiederverwendung der Schubladen-Handys laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mehrere Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.
Gebrauchte Handys weiterverkaufen
Wer für sein funktionsfähiges Altgerät noch Geld bekommen möchte, kann es im Internet verkaufen. Verbraucher, die ihr Handy selbst per Kleinanzeige verkaufen, bekommen mehr Geld als bei einem Ankaufsportal, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Das sei allerdings auch mit mehr Aufwand verbunden. Auf Ebay Kleinanzeigen etwa stellen Nutzer Anfang März 2022 ihr gebrauchtes iPhone X mit 64 GB- Speicherplatz für zwischen 180 und 250 Euro zum Verkauf ein. Gutes Geld, das sonst nur in der Schublade versauern würde.
Altgeräte in Sammelboxen spenden
Es gibt einige Umwelt- und Sozialorganisationen, die Sammelboxen für gebrauchte Mobiltelefone aufstellen. Über die DUH-Seite handysfuerdieumwelt.de können Altgeräte kostenlos und umweltfreundlich abgegeben werden. „Mit unseren Sammelboxen können alte Handys an Sammelstellen einfach und bequem erfasst und ihnen ein zweites Leben gegeben werden. Je mehr Bürger, Kommunen und Unternehmen mitmachen, desto besser für die Umwelt“, sagt Barbara Metz von der DUH. Hierbei werden die Geräte zunächst darauf geprüft, ob sie entweder repariert oder recycelt werden können. Außerdem werden die persönlichen Daten vollständig vom Telefon gelöscht. Ein wichtiger Schritt beim Abgeben seines Handys.
Abgabe bei Mobilfunkbetreibern und Recyclinghöfen
Kommunale Recyclinghöfe nehmen ebenfalls Alt-Telefone an. Außerdem nehmen viele Mobilfunkbetreiber die gebrauchten Geräte zurück. Manchmal bekommen Kunden dafür im Gegenzug sogar Rabatte. Übrigens: Seit Juli 2016 sind große Händler dazu verpflichtet, Elektrogeräte zurückzunehmen.
Tipps für längere Lebensdauer
Damit das Handy nicht nach kürzester Zeit gegen ein neues eingetauscht werden muss, können Verbraucher vorbeugend handeln. Die DUH und die Verbraucherzentrale geben auf ihren Seiten Tipps, mit denen Nutzer länger etwas von ihren Geräten haben:
- Schäden vorbeugen: mit Schutzhüllen, Displayfolien oder wasserdichten Taschen.
- Oberflächen reinigen: Mit Mikrofasertüchern lassen sich die Bildschirme regelmäßig pflegen.
- Extreme Temperaturen vermeiden: Viele Handys vertragen weder Kälte, noch starke Hitze besonders gut.
- Aktuelle Software herunterladen: Regelmäßige Updates schützen das Gerät vor Viren.
- Reparieren lassen: Ist das Display gesprungen oder funktioniert die Kamera nicht mehr, können Verbraucher mithilfe von Repair-Cafés oder Reparaturwerkstätten versuchen, das Handy zu retten.
Sie wollen Ihr Handy nicht nur vor äußeren Schäden bewahren, sondern auch vor einem Datenklau schützen? Dann haben wir die richtigen Tipps zur Erhöhung der Smartphone-Sicherheit.