Bausparen – spießig oder richtig gut?

Was dafür und was dagegen spricht

Bauen-Wohnen 5 min Lesedauer 19.02.2024
Bausparen

Sie möchten eine Wohnung oder ein Haus bauen oder kaufen? Oder Ihre Immobilie energetisch sanieren? Solche Pläne müssen nicht am Geld scheitern. Schließlich gibt es ja die Option, einen Bausparvertrag abzuschließen.

Mit einem Bausparvertrag lässt sich gezielt Eigenkapital aufbauen. Zudem können viele Sparer*innen in der Ansparphase von staatlicher Förderung profitieren, etwa

Die ersten Schritte in Sachen Bausparen

Zunächst legen Sie fest, wie viel Geld Sie für Ihr Immobilien-Vorhaben benötigen – das ist die sogenannte Bausparsumme. Dann suchen Sie sich eine Bausparkasse und vereinbaren mit ihr die Höhe der monatlichen Sparrate, die Dauer der Sparphase sowie den Zinssatz für das spätere Darlehen.

Generell besteht ein Bausparvertrag aus zwei Phasen:

  1. Ansparphase: In dieser Phase legen Sie – gegebenenfalls mit staatlicher Förderung – Geld an, das die jeweilige Bausparkasse mit dem vereinbarten Guthabenzins verzinst. So sparen Sie über beispielsweise sieben, zehn oder zwölf Jahre hinweg ein Mindestguthaben an. Wie hoch dies sein muss, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen ab – oft liegt es bei 40% bis 50% der Bausparsumme. In der Ansparphase können Sie kein Geld von dem Bausparkonto abheben. Und ebenfalls wichtig zu wissen: In dieser Periode sind die Zinsen vergleichsweise niedrig.
  2. Zuteilungsphase: Sobald das Mindestguthaben angespart ist – dieser Prozess lässt sich mit Sonderzahlungen, etwa Weihnachtsgeld vom Arbeitgebenden, beschleunigen – beginnt die Phase der Zuteilung. Bausparer*innen haben ab dann ein Anrecht auf ein Bauspardarlehen mit einem festgelegten Zins. Allerdings gibt es neben dem Mindestguthaben noch weitere Kriterien. Bausparkassen berechnen auf Basis einer bestimmten Bewertungszahl, ob und wann der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Bei der Bewertungszahl, die von Kasse zu Kasse unterschiedlich ist, fließen zumeist Sparleistung und Vertragslaufzeit ein. Ist bei mehreren Bausparenden gleichzeitig die Zuteilungsphase erreicht, bekommt der- oder diejenige mit der höchsten Bewertungszahl zuerst eine Zuteilung.

Was für das Bausparen spricht

„Mit einem Bausparvertrag – und nur damit – können Sie sich heute Bauzinsen von 1,5% bis 2,5% auch für den Fall sichern, dass Sie erst in fünf, acht oder zehn Jahren bauen, kaufen, modernisieren oder umschulden wollen“, sagt Alexander Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen. Mit der Heizwende rücke das Vorsorgemotiv immer mehr in den Vordergrund. „Die Menschen wissen: Da kommt einiges auf sie zu. Dagegen wollen sie sich wappnen.“ Der Bausparvertrag werde so für immer mehr Menschen zum Energiesparvertrag.

Hauptvorteil eines Bausparvertrages ist es, den eigenen Wohnwunsch schneller realisieren zu können. Was Bausparen noch attraktiv machen kann:

  • Planungssicherheit: Mit Abschluss eines Bausparvertrages werden direkt die Zinsen für das spätere Darlehen festgelegt. Diese Zinssicherheit bietet nicht nur Transparenz für die Darlehensphase, sondern schützt vor allem vor steigenden Kosten. Sobald der Vertrag unterzeichnet ist, gibt es keinen Grund zur Sorge bezüglich Zins-Schwankungen am Markt – die Konditionen sind bereits in trockenen Tüchern.
  • staatliche Förderungen: Ein Bausparvertrag bietet mehr als nur einen zukünftigen Darlehensanspruch: Durch regelmäßiges Einzahlen steigt zudem konsequent das Guthaben – vor allem, wenn staatliche Förderungen genutzt werden. Fördermittel gibt es unterschiedliche, wie vermögenswirksame Leistungen oder die Wohnungsbauprämie. Das Prinzip ist einfach: Wird regelmäßig auf das Bausparkonto eingezahlt und sind bestimmte Vorgaben erfüllt, zahlt der Staat bzw. Arbeitgeber teilweise mehrfach mit ein. So steigt das Eigenkapital noch schneller als zuvor.
  • Erste Schritte in die eigenen vier Wände: Wer eines Tages mietfrei im eigenen Zuhause wohnen möchte, muss bereits heute anfangen zu planen. Mit der finanziellen Unterstützung durch einen Bausparvertrag kann dieser Traum deutlich schneller in Erfüllung gehen.

Diese Nachteile und Risiken hat ein Bausparvertrag

  • Niedrige Ansparzinsen und Kosten: In der Ansparphase sind die Zinsen beim Bausparvertrag niedrig – in der Regel gibt es je nach Bausparkasse 0,01% bis 1,1% auf das Bausparguthaben. Erst beim Bauspardarlehen gibt es attraktivere Zinsen. Zudem fallen noch die Abschlussgebühr und oft auch Kontogebühren an. Die Abschlussgebühr bei Bausparverträgen liegt Verbraucherschützern zufolge oft zwischen 1% und 1,6%. Bei einer Bausparsumme von 100.000 Euro werden also mindestens 1.000 Euro fällig. Die Kontogebühren belaufen sich in der Regel auf bis zu 24 Euro pro Jahr.
  • Künftige Zinssätze ungewiss: Ob ein Bausparvertrag in der Darlehensphase von Vorteil ist, hängt vom Darlehenszins des Bausparvertrags im Vergleich zum dann allgemein üblichen Darlehenszins ab. Das aber lässt sich bei Abschluss des Bausparvertrags in keiner Weise vorhersehen.
  • Bausparsumme oft zu niedrig angesetzt: Bei Beträgen wie etwa 100.000 Euro oder 150.000 Euro ist die Bausparsumme oft zu niedrig angesetzt. Denn mit solchen Beträgen ist angesichts der aktuellen Immobilienpreise ein Wohnobjekt kaum zu finanzieren. Unter dem Strich benötigen also viele Bausparer*innen ein zusätzliches Darlehen zu aktuellen Konditionen.

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