Checkliste: Baby-Ausstattung

Was Sie wirklich brauchen

Mama mit Baby

Wenn das erste Kind unterwegs ist, setzt bei vielen Eltern der Nestbau-Trieb ein. Wissenschaftliche Belege gibt es für das Phänomen zwar nicht, es scheint aber instinktiv zu sein und zu zeigen, dass sich Gehirn und Körper auf den Nachwuchs vorbereiten. Mütter und Väter richten dann schon mal ein komplettes Kinderzimmer ein. Das freut die Wirtschaft – aber eigentlich brauchen Neugeborene nicht viel. Unsere Checkliste für die erste Baby-Ausstattung gibt einen Überblick.

Checkliste: Das braucht ein Baby

Neugeborene brauchen in den ersten Wochen vor allem eins: Nähe, Nahrung und Windeln sowie Wechselkleidung, weil sie spucken oder die Milch auf dem Body landet. „Werdende Eltern brauchen also gar nicht so viel“, bestätigt Alexandra Lesmann, Hebamme von Bound. Wirklich sinnvoll seien Dinge, die den Alltag praktisch und sicher machen. „Lieber mit einer Basis starten und nach Bedarf ergänzen, statt ein komplettes Kinderzimmer auf Vorrat einzurichten“, rät Alexandra Lesmann. Alles andere könne nach und nach ergänzt werden, wenn sich zeige, was im Alltag noch fehlt.

Die Hebamme empfiehlt diese Basis-Anschaffungen:

  • eine sichere Schlafumgebung mit Babybett oder Beistellbett,
  • ein Kinderwagen oder Tragetuch/Tragehilfe,
  • eine Wickelmöglichkeit,
  • Mulltücher, Windeln,
  • Kleidung in kleinen Größen und
  • gegebenenfalls eine Babyschale fürs Auto.

Tipp: Von Produkten wie Wippen oder elektrischen Schaukeln rät die Hebamme ab. „Sie sind oft sehr teuer und nur kurz im Einsatz.“

1. Erste Baby-Kleidung

Gesunde Säuglinge wachsen in den ersten sechs Monaten durchschnittlich 2,5 Zentimeter pro Monat. Daher rät der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) aus München: „Besser nur fünf Strampler kaufen statt 25, auch wenn sie noch so niedlich sind. Schon in die kleinsten Größen passt das Kind nach ein paar Wochen nicht mehr rein.“

Dieser Grundstock reicht laut Hebamme Alexandra Lesmann aus:

  • 5 bis 7 Wickelbodys (Größe 50/56) mit Druckknöpfen oder zum Binden, damit nichts über das Köpfchen gezogen werden muss,
  • 3 bis 4 Strampler oder lockere Hosen,
  • 2 bis 3 langärmlige Oberteile oder Jäckchen,
  • 2 Mützchen für Spaziergänge und
  • 2 Schlafsäcke für Winter und Sommer (Je höher der sogenannte TOG-Wert, desto wärmer ist der Schlafsack).

Was die Materialien angeht, empfiehlt die Expertin atmungsaktive Naturmaterialien wie Baumwolle, Wolle oder Seide. Die eignen sich für alle Jahreszeiten. „Von Kleidung mit viel Deko, Rüschen oder Aufdrucken rate ich ab“, so Lesmann. „Babys liegen viel auf dem Rücken, und das kann schnell drücken oder stören.“

Kosten: Wie für alle Kindersachen gilt: Nach oben ist preislich alles offen. Bodys gibt’s schon ab 5 Euro, allerdings reißt der Stoff schnell nach einiger Zeit an den Druckknöpfen. Wer mehr Geld ausgeben kann, investiert in hochwertige Materialen wie Wolle-Seide-Gemisch – ein Zweierpack Bodys kostet um die 35 Euro.

2. Stillen und Pflege

Viele Pflegeprodukte brauchen Babys nicht. „Anfangs reicht klares Wasser und ein mildes Öl“, erklärt Alexandra Lesmann. Zum Stillen sind Mull- oder Spucktücher, eine Milchpumpe und zwei Babyflaschen (sofern das Stillen nicht funktioniert oder nach einigen Wochen zugefüttert wird) wichtig.

3. Bett und Wickeltisch

Babys lassen sich auch auf einer Decke oder auf eine Wickelmatte auf dem Fußboden wickeln. Als Alternative eignet sich ein Wickeltisch mit Unterlage und Rausfallschutz (ab 50 Euro). Zur ersten Babyausstattung zählt außerdem ein Baby-Beistellbett, das an das Elternbett zugestellt wird. „Ohne Kissen, Decken und Kuscheltiere schläft das Baby am sichersten“, rät der BVF. Sinnvoll sind mitwachsende Babybetten mit Rausfallschutz.

Gut zu wissen: Häufig müsse die Matratze, die Rollen und der Rausfallschutz zusätzlich gekauft werden. Ein einfaches Beistellbett gibt es ab 90 Euro. Wer das Gesamtpaket möchte, muss mit rund 180 bis 250 Euro rechnen.

4. Kinderwagen, Tragetuch und Babyschale

Die Suche nach dem richtigen Kinderwagen kann sich ähnlich kniffelig, wie die nach einem Auto gestalten: Von High End-Modellen über Trendwagen bis zu einfachen Lösungen ist alles dabei, die Auswahl schier endlos. Das zeigt sich auch in der Preisspanne: Von Discounter-Komplettsets ab 115 Euro bis zum Designer-Kinderwagen ab 2.000 Euro ist alles dabei. Der BVF empfiehlt: „Es lohnt sich, im Laufe der Schwangerschaft in Ruhe zu recherchieren und zu überlegen, was für die eigenen Zwecke passend ist.“

Die Kosten für eine Baby-Trage variieren ebenfalls stark (zwischen 35 Euro und 800 Euro), die Investition lohnt sich aber, da insbesondere Neugeborene am liebsten nah am Körper der Eltern schlafen und sich so meistens besser beruhigen lassen.

Wer Auto fährt, muss für eine Babyschale mindestens 70 Euro aufwärts einplanen.

Tipps zum Kostensparen

Laut einer Analyse von idealo aus dem Jahr 2023 belaufen sich die Kosten der Erstausstattung für ein Baby auf durchschnittlich rund 3.350 Euro – vorausgesetzt, die Anschaffungen sind neu. Viele Produkte, wie zum Beispiel Kleidung, Kinderwagen und Möbel, lassen sich gebraucht auf Flohmärkten oder online (zum Beispiel über vinted.de oder kleinanzeigen.de) zu einem Bruchteil des Preises erstehen.

Gut zu wissen: Mehr Informationen zu den Anschaffungskosten für die Erstausstattung, insbesondere für schwangere Frauen und Familien in Notsituationen, haben das Familienportal des Bundes sowie der BVF zusammengestellt.

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