Einkommensreichtum in Deutschland

Gehören Sie zu den Reichen?

Einkommensreichtum

Ein luxuriös ausgestattetes Eigenheim, ein schnittiger Sportwagen vor der Tür und Edel-Klamotten im Kleiderschrank: Wer all das hat, pflegt offenbar einen gehobenen Lebensstil. Aber: Ist er oder sie dann auch schon zwingend reich?

Eindeutig zu beantworten ist die Frage nicht. „Es gibt unterschiedliche Definitionen, die immer wieder kontrovers diskutiert werden“, sagt Sally Peters, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Finanzdienstleitungen (iff) in Hamburg.

Wichtig zu wissen: In Sachen Reichtum gibt es zwei Ebenen. „Zu unterscheiden ist Reichtum an Einkommen und Reichtum an Vermögen“, erklärt Peters. Laut Expertinnen und Experten ist dabei die Frage zu bedenken, ob jemand, der ein hohes Einkommen, aber dafür kein eigenes Haus hat, als reich gelten kann. Und umgekehrt: Warum sollte jemand mit einem vergleichsweise geringen Einkommen arm sein oder gar eine schlechtere Lebensqualität haben, wenn sie oder er eine eigene Immobilie vorweisen kann?

Spitzensteuersatz als Messlatte für Einkommensreichtum

Ein Orientierungspunkt in Sachen Einkommensreichtum kann zum Beispiel sein, wann der Spitzensteuersatz in Höhe von 42% greift. Dieser betrifft Personen, die 2025 ein zu versteuerndes Einkommen von mehr als 68.481 Euro aufweisen. Ab einem Einkommen von 277.826 Euro gilt weiterhin der sogenannte Reichensteuersatz in Höhe von 45%

Weitere Definition von Einkommensreichtum

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hingegen schreibt: „Als einkommensreich gilt, wer über ein im Vergleich zur Gesamtpopulation hohes Einkommen verfügt.“ Bei Singles ist dies nach einer wissenschaftlichen Konvention der Fall, wenn sie „über mehr als das Doppelte oder Dreifache des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung“ verfügen. Allerdings gelten diese Grenzen als ähnlich umstritten wie die Armuts-Risikoschwelle.

Das ist der Median: Der Median ist die Mitte bei der Einkommensgrenze zwischen Armut und Reichtum. EEr lag laut Statistischem Bundesamt 2024 in Deutschland bei 2.430 Euro pro Monat. Das Doppelte davon wären 4.860 Euro, das Dreifache 7.290 Euro monatlich. Ab einem solchen Nettoeinkommen gelten also Singles als einkommensreich.

Bei einer Definition des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zum Thema Einkommensreichtum legt das Institut den Schwellenwert zu den einkommensreichsten 10% der Bevölkerung als Maßstab an. Demnach lebt ein Single ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 4.400 Euro im Wohlstand und gehört zur Oberschicht.

Ab einem Einkommen von 5.780 Euro dürfen sich Singles laut IW zu den reichsten 5% zählen – und ab 12.760 Euro sogar zum reichsten 1%. Ein Paar ohne Kinder gilt nach dieser Definition bei einem Nettoeinkommen von 6.750 Euro als reich – es gehört ab einem Einkommen von 12.760 Euro zum reichsten 1% der Gesellschaft.

Tipp: Wie wohlhabend man mit dem eigenen Einkommen im Vergleich zu anderen ist, lässt sich mit einem Rechner des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ermitteln.

Ab wann man reich an Vermögen ist

Ein hohes Nettoeinkommen kann zweifelsohne zu einer guten Lebensqualität beitragen. Das ist die eine Seite von Reichtum. Die andere Seite: das Vermögen, also der Vermögensreichtum. Dazu kommen Sie durch geschicktes Geldanlegen – oder übers Erben. Laut Studien gelten Sie als vermögensreich  bei einem Nettovermögen von mehr als 1 Million Euro. Hierbei kann es sich etwa um Immobilieneigentum oder Wertpapierbesitz handeln. Die Vermögensgrenze hängt stark vom Alter und der Haushaltskonstellation ab: Während Personen unter 35 Jahren bereits mit einem Vermögen von etwa 200.000 Euro zu den oberen 10 % zählen, liegt dieser Schwellenwert bei über 54-Jährigen bei rund einer Million Euro.

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