Wenn Lebenshaltungskosten steigen

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Aktuelles 5 min Lesedauer 17.07.2023
Lebenshaltungskosten 2023

Wie viel Geld braucht man eigentlich für die alltäglichen Ausgaben? Eine wichtige Frage – vor allem für junge Leute, die bisher bei den Eltern gewohnt haben und nach dem Auszug ihr Leben finanziell unabhängig bestreiten wollen. Darauf gibt es jedoch keine einfache Antwort, denn: „Das ist ganz individuell“, sagt Stefanie Kühn, Finanzberaterin aus Westerstede.

Inhaltsverzeichnis
  1. Was zählt zu den Lebenshaltungskosten?
  2. So viel kostet die Lebenshaltung im Durchschnitt
  3. Haushaltsgröße, Wohnort und Lebensstil: Das macht den Unterschied
  4. So ermittelt man eigene Lebenshaltungskosten
  5. Lebenshaltungskosten: Tipps zum Sparen

Was zählt zu den Lebenshaltungskosten?

Um auszurechnen, wie viel Geld Sie pro Monat brauchen, sollten Sie wissen, was zu den Lebenshaltungskosten gehört. Das Statistische Bundesamt nennt diese Kosten auch private Konsumausgaben, unter anderem für:

  • Wohnen (Miete, Instandhaltung)
  • Lebensmittel
  • Bekleidung und Schuhe
  • Mobilität
  • Ausstattung und Haushaltsgeräte
  • Bildung
  • Gesundheit und Körperpflege
  • Telekommunikation und Post
  • Freizeit und Kultur
  • Gaststätten und Übernachtungen

So viel kostet die Lebenshaltung im Durchschnitt

Ein Blick in die Statistik zeigt: Haushalte in Deutschland haben im Jahr 2021 durchschnittlich 2.623 Euro monatlich für die Lebenshaltung ausgegeben. Ein Jahr zuvor waren es 116 Euro weniger. Dabei machten Wohnen und Energie mit 37 % den größten Anteil aus: Im Schnitt zahlten private Haushalte hier 966 Euro pro Monat. Im Bereich Nahrung, Getränke und Tabakwaren lagen die Ausgaben bei 402 Euro. Insgesamt gaben die Haushalte 2021 in fast allen Bereichen mehr Geld aus als im Jahr zuvor – außer für Mobilität. Hier waren die Ausgaben mit durchschnittlich 322 Euro 3 Euro niedrige als im Vorjahr.

Doch aufgrund der hohen Inflation sind die Ausgaben inzwischen deutlich höher. Denn allein Nahrungsmittel waren im Mai 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat rund 15 % teurer. Das zeigen die Daten zum Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts.

Haushaltsgröße, Wohnort und Lebensstil: Das macht den Unterschied

Die statistischen Zahlen dienen jedoch nur zur Orientierung. Wie hoch die Kosten für die eigene Lebenshaltung tatsächlich ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Wohnort. Die Plattform Numbeo sammelt Daten zu den Lebenshaltungskosten in Hunderten Städten weltweit. Werden etwa die Städte Berlin und Leipzig miteinander verglichen, ergeben sich große Preisunterschiede: Laut Analyse liegen die Lebenshaltungskosten inklusive Miete in Berlin rund 29 % höher als in Leipzig.

Neben dem Wohnort macht sich auch die Haushaltsgröße bei den Ausgaben bemerkbar: „Gerade die Wohnkosten sind niedriger, wenn man mit mehreren Personen zusammenwohnt“, sagt Kühn. Viele Ausgaben, beispielsweise für Versicherungen, auf mehrere Schultern.  Beim Einkaufen haben 1-Person-Haushalte höhere Ausgaben, denn kleinere Packungen sind aufs Gramm gerechnet oftmals teurer als Großpackungen.

Auch der eigene Lebensstil schlägt sich im Haushaltsbuch nieder: Wer etwa nur im Bioladen einkauft, für den werde es teurer, sagt Finanzexpertin Kühn. Auch bei der Mobilität gibt es große Preisunterschiede. Jemand, der nur mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, gibt immer weniger Geld aus als jemand mit eigenem Auto, wie das Nachrichtenportal t-online in einer Analyse mit dem Vergleichsportal Verivox in mehreren Szenarien ermittelt hat. Nicht zuletzt spielen laut Stefanie Kühn Versicherungen eine Rolle bei den monatlichen Ausgaben. Wer beispielsweise in eine Lebensversicherung einzahlt oder sich selbst krankenversichert, muss nach Angaben der Fachfrau tiefer in die Tasche greifen.

So ermittelt man eigene Lebenshaltungskosten

Um herauszufinden, wie viel eigener Verdienst oder wie viel Unterhalt von den Eltern erforderlich ist, heißt es: einen Überblick verschaffen. Dazu bietet sich ein Haushaltsbuch an, in das alle Ausgaben eingetragen werden. Das geht auch per App. Kühn rät zudem, die Kontoauszüge eines Jahres durchzugehen. „Man sollte auch schauen, wie viel Bargeld man abgehoben hat“, sagt sie. Im Internet gibt es Rechner, die beim besseren Haushalten ebenfalls unterstützen – zum Beispiel der Budgetrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wie viel Gehalt je nach Wohnort nötig ist oder ob sich ein Umzug in eine andere Stadt finanziell lohnt, zeigt der Rechner von Stepstone.

Lebenshaltungskosten: Tipps zum Sparen

Wer merkt, dass am Ende seiner Rechnung kaum etwas übrigbleibt, kann an ein paar Stellschrauben drehen. Kühn rät etwa, beim Einkaufen auf Angebote zu achten. „So kann man die Inflation im Supermarkt geschickt umgehen“, meint sie. Auch auf der Seite der Verbraucherzentrale gibt es Tipps für den Lebensmitteleinkauf, darunter der Vergleich von Kilo- und Literpreisen. Wer mit Einkaufsliste shoppen geht, kann teure Spontankäufe vermeiden. Ein weiteres Sparpotenzial steckt laut Finanzexpertin Kühn in Abos: „Gerade wenn man diese jährlich zahlt, können Kosten in Vergessenheit geraten.“ Wer hier in sich geht, kann Verschwendung vermeiden: Welche Mitgliedschaften oder Verträge bieten wirklich einen Mehrwert? Und welche kann man getrost kündigen?

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