Midlife-Crisis = teuer? Muss nicht sein!

So kommen Sie gut über die Lebensmitte

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Plötzlich ist nichts mehr so wie es einmal war. Im besten Alter stellen viele ihre bisherigen Lebensentscheidungen in Frage – sie sind in eine Midlife-Crisis geraten. Das kann sich mitunter in einem ausgeprägten Konsumverhalten äußern, also richtig ins Geld gehen.  

  • Das ist eine Midlife-Crisis: Der englische Begriff Midlife-Crisis heißt übersetzt so viel wie „Krise in der Lebensmitte“. „Typischerweise kann die Midlife-Crisis bei Männern und Frauen im Alter zwischen 40 und 55 Jahren auftreten“, sagt Prof. Julia Pitters, Professorin für Wirtschaftspsychologie an der IU Internationalen Hochschule Wien. Es ist eine psychische Krise, die von Selbstzweifeln und Unsicherheit geprägt ist und zu mehr oder weniger radikalen Veränderungen etwa im Lebensstil führen kann – beispielsweise einem ausgeprägten Konsumverhalten. 

Das sind die Symptome einer Midlife-Crisis

Ob es nun um die Midlife-Crisis beim Mann oder um die Midlife-Crisis bei einer Frau geht: Betroffene beider Geschlechter nehmen im Zuge einer Selbstreflexion bestimmte Bereiche ihres jeweiligen Lebens kritisch unter die Lupe. Mitunter ist es der berufliche Bereich – es kann aber auch die Partnerschaft oder das eigene Freizeitverhalten betreffen. 

Konkret kann sich die Midlife-Crisis in solchen Symptomen äußern: 

  • Stimmungsschwankungen, 
  • dauerhafte Unzufriedenheit, 
  • dauerhafte Gereiztheit, 
  • dauerhaftes Grübeln. 

Warum eine Midlife-Crisis oft ein ausgeprägtes Konsumverhalten zur Folge hat

Wenn Menschen im Rahmen einer Selbstreflexion realisieren, dass sie sich altersmäßig in der Lebensmitte befinden, wollen sie sich oft „etwas gönnen“. Das kann dazu führen, dass sie beispielsweise von einem Mittelklassewagen auf einen schnittigen Sportwagen umsteigen, ein Motorrad kaufen, eine Kreuzfahrt machen oder sich etwa von ihrem gewöhnlichen Espressokocher trennen und sich eine ausgefallene Siebträgermaschine zulegen. 

„Dahinter steckt eine Art Torschlusspanik“, sagt Wirtschaftspsychologin Pitters. Von einer Midlife-Crisis Betroffene handelten dann oft nach dem Motto „Es bleibt mir nicht mehr so viel Lebenszeit, jetzt will ich erst recht leben“. Dies manifestiere sich dann oft darin, dass sie viel Geld für bestimmte Dinge ausgeben. Betroffene glaubten, der Tod käme nunmehr unaufhaltsam auf sie zu – und mit Konsum wollten sie sich davon ablenken. 

  • Das kostet eine Midlife-Crisis: Fabrikneue Sportwagen gibt es ab 30.000 Euro aufwärts, fabrikneue Motorräder kosten ab etwa 20.000 Euro aufwärts. Die Preise für Kreuzfahrten variieren stark nach Saison, Ziel und gebuchter Kabinenkategorie; eine siebentägige Kreuzfahrt kann bis zu 2.000 Euro kosten. Eine Siebträgermaschine ist für mehrere hundert Euro zu haben. Das sind Preise, die bei manchen das Budget sprengen. 

Unterschiede zwischen der Midlife-Crisis beim Mann und der Midlife-Crisis bei der Frau

„Die Midlife-Crisis beim Mann äußert sich oft darin, dass er sich Statussymbole zulegt“, sagt Pitters. Das können neben dem Sportwagen oder einem Motorrad etwa Designerkleidung oder teure Armbanduhren sein. „Es kann aber auch sein, dass er sich neben seiner Ehe eine Affäre zulegt, weil er sich beweisen möchte, dass er auch für andere als die Ehefrau noch attraktiv ist“, so die Wirtschaftspsychologin. Die Midlife-Crisis bei der Frau kann sich zwar auch darin zeigen, dass sie sich Statussymbole zulegt. „Möglich ist aber auch, dass sie sich nach innen kehrt und quasi auf Selbstfindungs-Trip geht“, so Pitters. Sie setze etwa verstärkt auf Meditation und Yoga und versuche so herauszufinden, was sie will. Es könne aber auch sein, dass sie sich kostspieligen Schönheits-OPs unterzieht, weil sie die Spuren des Alters an ihrem Körper tilgen und so weiter jugendlich-attraktiv sein möchte. 

So können Sie die Midlife-Crisis günstiger bewältigen

Wenn Sie feststellen, dass Sie in einer Midlife-Crisis stecken: Nehmen Sie diese Phase bewusst an und machen Sie sich klar, dass Selbstzweifel, Unsicherheit & Co. in diesem Lebensabschnitt nichts Ungewöhnliches sind. Statt diese Gefühle mit Konsum zu kompensieren, können Sie

  • sich der Situation stellen und sich offen mit dem Partner oder der Partnerin sowie Freunden über Ängste und Sorgen austauschen. Bei solchen Gesprächen bekommen Sie zumeist nicht nur seelischen Beistand, sondern auch neue Perspektiven vermittelt. 
  • sich neue Ziele setzen, die realistisch sind ihr Budget nicht sprengen. Wer unzufrieden im Job ist, kann womöglich unternehmensintern auf einen anderen Posten wechseln. Auch ein Ehrenamt kann einen ausfüllen und zufrieden machen. 
  • Ihre Beziehung pflegen und dafür sorgen, dass gegebenenfalls neuer Schwung in eine festgefahrene Partnerschaft kommt. Laden Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin mal wieder zu einem schönen Essen bei Kerzenschein ein. 
  • körperlich aktiv bleiben, indem Sie regelmäßig Sport treiben. Solche physischen Aktivitäten tragen zumeist zu Wohlbefinden bei. 
  • eine Therapeutin oder einen Coach aufsuchen, wenn Sie alleine nicht so recht weiterkommen. 

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Illustration einer Frau, die mit Koffer läuft