9 Rententricks auf einen Blick
So optimieren Sie Ihre Lage im Alter
Im Alter allein von der gesetzlichen Rente leben? Das wird wohl kaum möglich sein. Wer zusätzlich zur Altersrente Geld aus privater Altersvorsorge hat, kann dagegen auch den Ruhestand in vollen Zügen genießen.
Daneben können Sie aber auch mit einem paar cleveren Rententricks Ihre Finanzlage im Alter verbessern. Ganz legal, mit diesen Tipps:
1. Sich frühzeitig über Rentenansprüche informieren
Checken Sie einmal im Jahr Ihre Rentenansprüche. Von der gesetzlichen Rentenversicherung bekommen Sie ab Ihrem 27. Lebensjahr jährlich eine Renteninformation zugesandt, in der Ihre voraussichtlichen Rentenansprüche aufgelistet sind. Darin fließen auch Faktoren wie etwa zukünftige Rentenerhöhungen und Inflation ein.
- Gut zu wissen: Ihre Ansprüche in Sachen Rente können Sie auch einfach und bequem über die Digitale Rentenübersicht checken. Infos hierzu können Sie an dieser Stelle nachlesen.
Je frühzeitiger Sie wissen, wie hoch Ihre voraussichtlichen Ansprüche sind, desto besser. Denn deutet sich an, dass bei Ihnen das Geld im Alter knapp sein könnte, können Sie gegensteuern und ihre private oder gesetzliche Altersvorsorge optimieren.
2. Neben der Altersrente weiter arbeiten
Alle, die Altersrente beziehen, können – wenn sie wollen – weiter arbeiten. „Neben dem regulären Renteneinkommen können Frauen und Männer unbegrenzt hinzuverdienen“, sagt Andreas Irion, stellvertretender Präsident des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. Dadurch erhöht sich das monatliche Einkommen. Der Nachteil: „Durch den höheren Verdienst kann es auch zu einem höheren Steuersatz kommen“, so Irion.
3. Später in Rente gehen und dadurch Rentenansprüche erhöhen
Möglich ist auch, über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus länger zu arbeiten, um später mehr Rente zu bekommen. Dadurch sammeln Sie zum einen mehr Rentenpunkte an. „Zum anderen gibt es zusätzlich einen Zuschlag von 0,5% für jeden Monat, den man über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeitet“, sagt Irion. Aufs Jahr gerechnet bedeutet das 6% mehr Rente plus die Rentenpunkte, die aus dem Arbeitslohn resultieren.
4. Rente mit 63 und weiter arbeiten
Langjährig Versicherte mit mindestens 35 Beitragsjahren in der Rentenversicherung können schon mit 63 Jahren in Rente gehen. Sie müssen jedoch einen Abschlag in Kauf nehmen. „Er liegt bei 0,3% für jeden Monat, den man früher in Rente geht“, so Irion. Pro Jahr sind das also 3,6%. Wer Rente mit Abschlag bezieht plus ein Arbeitseinkommen hat, hat mehr Geld auf dem Konto – und dadurch zum Beispiel die Möglichkeit, einen Teil der Einkünfte gewinnbringend zu investieren.
5. Nur teilweise in Rente gehen
Wer früher in Rente gehen will, muss nicht sofort auf eine Vollrente setzen. Sie können ganz flexibel auch nur einen Teil – zum Beispiel 40% oder 50% – der Rente beantragen. „Dann ist ein Abschlag auch nur auf den Teil der Rente fällig, den man beantragt hat“, sagt Irion. Dadurch haben Sie mehr Spielraum: Sie haben mehr Freizeit, beziehen aber weiterhin einen Teil des Gehalts – und können den Rentenanteil später gegebenenfalls weiter aufstocken.
6. Auf 0,01% Rente verzichten und so Anspruch auf Krankengeld sichern
Vielleicht möchten Sie frühzeitig in Rente gehen und trotz Rentenbezugs weiter arbeiten. Dann kann es sich lohnen zu überlegen, auf 0,01% der Rente zu verzichten. Dann nämlich erhalten Sie – im Gegensatz zu den sogenannten „Vollrentnerinnen“ oder „Vollrentnern“ – bei längerer Krankheit weiterhin Krankengeld von Ihrer Krankenversicherung. „Bei einem Verzicht auf 0,01% der Rente geht es um einen vergleichsweise kleinen Betrag“, so Irion.
7. Vor Renteneintritt sich arbeitslos melden
Alle, die über 58 Jahre alt sind, können maximal zwei Jahre Arbeitslosengeld beziehen. Zwar haben Sie dann nur 60% des bisherigen Nettoeinkommens – aber Sie haben kaum Abschläge bei der späteren Rente. „Für diese Strategie muss der Arbeitgeber einem kündigen“, sagt Irion. Diejenigen, die selbst kündigen, erwartet beim Arbeitslosengeld in der Regel eine Sperrzeit von mehreren Monaten und eine Kürzung der Bezugszeit auf 18 Monate.
8. Freiwillige Sonderzahlungen in die Rentenversicherung tätigen
Zu den Rententricks zählt auch, auf freiwilliger Basis Sonderzahlungen in die Rentenversicherung zu tätigen. Umgangssprachlich ist dann oft auch von „Rentenpunkte kaufen“ die Rede. Derzeit kostet ein Rentenpunkt etwa 9.392 Euro. „Mit Sonderzahlungen ist es möglich, die Rente dauerhaft zu erhöhen“, sagt Irion. Details zu Sonderzahlungen finden Sie auf der Website der Deutschen Rentenversicherung.
9. In Altersteilzeit gehen
Altersteilzeit ist ab einem Alter von 55 Jahren möglich. Hierbei reduzieren Sie Ihre Arbeitszeit – wobei Rentenansprüche kaum gemindert werden. Ihr Arbeitgeber muss zwingend einen Teil des wegfallenden Einkommens und 80% der wegfallenden Rentenbeiträge ausgleichen. „Einen gesetzlichen Anspruch auf Altersteilzeit haben Beschäftigte allerdings nicht“, stellt Irion klar. Einzelheiten zum Thema Altersteilzeit ist an dieser Stelle nachzulesen.