Geheimdienst-Tipps fürs Smartphone
So schützen Sie sich wie ein Profi
Smartphones sind unsere ständigen Begleiter – wir nutzen sie für Kommunikation, Online-Banking‑ und zunehmend auch für digitale Ausweise. Diese enorme Bedeutung macht sie zu einem bevorzugten Ziel für Cyberkriminelle. Zero‑Click-Exploits etwa ermöglichen es Angreifenden, Ihre Geräte ohne Ihr Zutun oder Wissen zu kompromittieren. Die gute Nachricht: Es gibt einfache Schutzvorkehrungen, die helfen können, diese Risiken zu reduzieren.
Kleine Schritte – große Wirkung: Neustart als Schutzschild
Der US-Geheimdienst NSA empfiehlt ganz pragmatisch: Schalten Sie Ihr Smartphone mindestens einmal pro Woche komplett aus und dann wieder ein – nicht einfach im Standby-Modus belassen. Dieser regelmäßige Neustart kann als Schutz dienen, weil dadurch speicherbasierte Schadsoftware, etwa Zero-Click-Exploits, zumindest temporär entfernt wird. Auch weitere Quellen empfehlen diesen Trick als wirksame Schutzmaßnahme.
Bewährte Schutzmaßnahmen laut NSA
Zusätzlich zum wöchentlichen Neustart empfiehlt die NSA in ihren mobilen Sicherheitsleitfäden unter anderem folgende einfache Schutzmaßnahmen:
- Updates sofort installieren – oft schließen diese Sicherheitslücken, über die Hacker Zugriff erhalten.
- Apps nur aus offiziellen Stores installieren – und nur so viele, wie wirklich notwendig sind.
- Starke Sperrverfahren verwenden, etwa einen sechsstelligen PIN, automatisches Sperren nach wenigen Minuten Inaktivität und Datenlöschung bei zehn falschen Eingaben. „Wann immer möglich sollte für Accounts eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeschaltet werden“, rät zudem Sicherheitsexperte Marc Fliehe vom TÜV-Verband. „Der Zugriff ist dann nur mit Passwort sowie mit einem Bestätigungscode möglich, der an das Smartphone oder per E-Mail gesendet wird.“
- Die Kamera des Smartphones abdecken, wenn sie nicht in Benutzung ist.
- Nur vertrauenswürdige Ladegeräte und Kabel verwenden – öffentliche USB-Stationen können gefährlich sein.
- WLAN und Bluetooth deaktivieren, wenn Sie sie nicht aktiv nutzen. Außerdem sollten Sie öffentliche Netzwerke meiden. „Kriminelle Hacker können an einem Flughafen ein eigenes Netz einrichten, das sie dann zum Beispiel ‚Free Airport‘ nennen – wer sich einwählt, wird ausgespäht“, erklärt Fliehe die Masche.
Spear-Phishing und stille SMS
Auch Phishing, insbesondere das gezielte Spear-Phishing auf Smartphones, stellt eine große Gefahr dar. Hierbei handelt es sich um eine Form des Betrugs, bei der die Empfängerin oder der Empfänger dazu verleitet wird, den Cyberkriminellen sensible Informationen wie zum Beispiel Anmeldeinformationen weiterzugeben. Hier gilt: Klicken Sie niemals auf unbekannte Links und öffnen Sie auch keine verdächtigen Anhänge.
Stille SMS, also unsichtbare Textnachrichten, werden zur Standortverfolgung oder zur Überwachung eingesetzt. Auch dagegen hilft, Funkverbindungen (WLAN, Bluetooth) deaktiviert zu halten, wenn sie nicht gebraucht werden.
Fazit: Mit kleinen Schritten viel erreichen
Schon einfache Schritte – wie der regelmäßige Neustart Ihres Geräts – können einen wirksamen Schutzschild bilden. Ergänzt durch konsequente Updates, eine bewusste Nutzung von WLAN und Bluetooth, den Verzicht auf unsichere Apps und die Verwendung starker Sperrverfahren erhöhen Sie Ihre Sicherheit deutlich. Auch physische Schutzmaßnahmen wie das Abdecken der Kamera oder das Nutzen eigener Ladegeräte sind leicht umsetzbar und senken das Risiko zusätzlich.