Flohmarktverkauf: So gibt es mehr Geld

Von Kleidung bis Möbel

flohmarkt

Wer seine Schätze, Trödel oder Raritäten im Sommer wie Winter loswerden möchte, kann das auf einem Flohmarkt probieren. Laut der Fachzeitschrift „Trödler“ finden inzwischen jährlich in Deutschland über 40.000 Flohmärkte statt – die Auswahl ist also groß. Noch dazu ist ein Flohmarktverkauf eine Alternative zu Kleinanzeigen. Doch egal, ob man nur Kinderkleidung loswerden möchte oder den kompletten Keller entrümpelt: Um auf einem Flohmarkt Gebrauchtes erfolgreich zu verkaufen, ist eine clevere Vorbereitung und Präsentation der Sachen sinnvoll. Zwei Expertinnen haben fünf Tipps für höhere Erlöse parat.  

1. Den passenden Flohmarkt finden

Von Kleidung und Spielzeug bis hin zu antiken Möbeln: Flohmarkt ist nicht gleich Flohmarkt. „Wer Trödel liebt, sollte sich vorab überlegen: Will ich einen professionellen Markt mit vielen Händlern oder einen gemütlichen Nachbarschaftsflohmarkt“, sagt Andrea Schmitz, Gründerin von HofFloh, einer Nachbarschaftsplattform zum Organisieren von Hofflohmärkten. „Straßen-, und Hofflohmärkte bringen oft eine ganz besondere Atmosphäre mit, da sie persönlich und familiär sind.“ Zudem spart man sich Anfahrtswege, den Transport und lästiges Schleppen.  

2. Vorbereitung zahlt sich aus

Um am Verkaufstag weniger Arbeit zu haben, sollte die Ware vorab sortiert werden. Bei Kinderkleidung sind zum Beispiel Kisten nach Größe sinnvoll. „Kleidung für Erwachsene nach Produktart (Pullover, Hosen, Kleider ...) oder nach Farbe ordnen. Wer viele Bücher anbietet, kann sie nach Genres sortieren“, so Schmitz, die weitere Tipps zur Vorbereitung hat: 

  • Reinigen: Kleidung, Schuhe und Schmuck sowie Kuscheltiere sollten gereinigt und auf Löcher oder Flecken überprüft werden. 
  • Testen: Elektro- und Küchengeräte sollten beim Verkauf funktionstüchtig sein. Sind sie es nicht, können Sie sie eventuell noch „für Bastler“ anbieten.  
  • Überprüfen: Spiele, Puzzle, Spielzeuge, sollten vollständig und unbeschädigt sein. 
  • Wechselgeld bereithalten: Stellen Sie sicher, dass Sie eine ausreichende Menge an Kleingeld dabeihaben. 
  • Alternative Bezahlungsmittel anbieten: Die Nutzung von PayPal oder anderen Bezahldiensten regt oft zu mehr Käufen an. 

3. Standplatz und Präsentation

Beim Flohmarktstand gilt: Der erste Eindruck zählt. Wer seine Ware wahllos auf einem Tisch verteilt, wird tendenziell weniger potenzielle Käufer anlocken. „Wie in einem Geschäft wollen sich Besucher am Stand wohlfühlen – und sie wollen sich schnell einen Überblick über die angebotenen Sachen verschaffen“, erklärt Schmitz. „Mit einem logisch aufgebauten Flohmarktstand sieht der Besucher auf einen Blick, ob dieser für ihn relevant ist oder nicht.“  

Bianka Thielcke, Finanzcoachin aus Berlin, hat weitere Tipps für einen erfolgreichen Verkauf:  

  • Beschriftungen (wie zum Beispiel Größenangaben bei Kinderkleidung): „Sie helfen Besuchern und motivieren eher zum Kauf.“ 
  • Zwei Kundenkreise anlocken: „Kleidung in Kartons signalisieren: ‚Hier gibt’s ein Schnäppchen‘, während Kleidung auf Bügeln an einer Kleiderstange hochwertiger wirkt.“ 
  • Preisschilder sparsam einsetzen: „Schilder wie ‚Alles 1 Euro‘ locken zwar an, sorgen aber auch dafür, dass Kunden das Preisniveau auf andere Dinge am Standplatz übertragen.“ 
  • Service: „Wer viel Kleidung für Erwachsene verkauft, kann einen Spiegel oder eine improvisierte Umkleidekabine anbieten.“ 
  • Neutrale Unterlagen auf dem Tisch: „Das wirkt freundlicher, außerdem sollte der Stand sauber gehalten und regelmäßig aufgeräumt werden.“ 

Gut zu wissen: Die Preise für einen Flohmarktstand variieren stark. „Auf großen professionellen Märkten zahlt man in Großstädten wie Köln für einen Standplatz von drei Metern 50 bis 60 Euro“, sagt Andrea Schmitz. Sparen lässt sich bei Hofflohmärkten und Ständen, die man sich mit jemandem teilt.  

4. Preise und Handeln

Wer schon einmal auf einem Flohmarkt seinen Trödel angeboten hat, kennt das: Noch bevor der erste Karton ausgepackt ist, möchte jemand handeln. „Die Frühaufsteher wittern das beste Schnäppchen“, erklärt Schmitz von HofFloh. Ihr Tipp: Freundlich und souverän bleiben. Wer noch aufbaut, könne sagen: „Gib mir noch zehn Minuten, dann siehst du alles auf einen Blick.“ Beim Verhandeln sollten Verkäufer nicht zu hart kalkulieren. Andrea Schmitz rät: „Ein bisschen Spielraum macht Spaß – am besten mit einem kleinen Puffer beim Preis einsteigen.“ 

Der Flohmarkttermin ist ebenfalls nicht unwichtig. Ein Flohmarkt am Monatsanfang kann einen höheren Erlös erzielen. „Am Monatsanfang haben viele Besucher mehr Geld, am Monatsende eher weniger“, erklärt Bianka Thielcke, die zudem dazu rät, die Preise und die Ware an die Zielgruppe anzupassen. „In einem wohlhabenden Stadtviertel kann man mehr Geld für seinen Trödel verlangen.“ Allerdings sei dort die Standgebühr in der Regel höher.  

5. Interaktion auf dem Flohmarkt

Um den Verkauf anzukurbeln, lohnt sich ein kurzer Plausch mit den Besuchern. „Der Verkaufserfolg steht und fällt mit der eigenen Wirkung auf die Kunden“, sagt Finanzexpertin Thielcke, die zudem rät, auf folgende Dinge zu achten: 

  • Die richtige Kleidung: „Nicht zu schick, aber gepflegt.“ 
  • Lächeln, winken, mit den Besucherinnen und Besuchern sprechen: „Wenn die Sympathie erstmal da ist, kommt häufig auch das Kaufinteresse.“ 
  • Kinder beschenken: Unzählige Spielzeugautos oder Plüschtiere zu Hause? Die bieten sich zum Verschenken oder für ein Schnäppchen an. „Kommen die Kinder, sind die Eltern nicht weit.“ 
  • Flaute am Stand? „Sich den eigenen Stand anzuschauen, suggeriert: ‚Oh, da steht jemand, das muss interessant sein‘.“ 

Gut zu wissen: Eine Übersicht über alle aktuellen Flohmärkte in Deutschland gibt es zum Beispiel unter marktcom.de. 

Deine erste App ohne „Häääää?"

Leicht zu verstehen, leicht zu bedienen, immer dabei: Mobile Banking kann bei uns wirklich jeder. Einfach mal ausprobieren, kann ja nix schiefgehen.

Illustration eines Mannes, der Münzen verteilt