Rekorddividenden trotz Krise

Geldanlage 3 min Lesedauer 08.05.2023
Kind huepft auf Couch

Anteilseigner deutscher Unternehmen haben derzeit allen Grund zur Freude. Hierzulande wollen die börsennotierten Konzerne in diesem Jahr insgesamt rund 75 Milliarden Euro ausschütten – neun Prozent mehr als 2022.

Dies geht aus Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz und des Institutes for Strategic Finance an der FOM Hochschule hervor. Vor allem Aktionäre der DAX-Konzerne profitieren vom Dividendensegen. Die 40 im deutschen Premiumindex gelisteten Firmen schütten geschätzte 52,5 Milliarden Euro aus. Besonders spendierfreudig zeigen sich die Automobilkonzerne, die für rund ein Drittel der gesamten Ausschüttungen stehen. Dividenden tragen maßgeblich zur Gesamtrendite von Aktien bei, rund die Hälfte der Gesamtrendite von Aktienanlagen resultiert langfristig aus Dividenden. Die US-Investmentbank JP Morgan hat für den S&P 500 Index eine Analyse über die vergangenen 50 Jahre durchgeführt. Danach haben Aktien mit hohen Dividendenrenditen und hohem Dividendenwachstum gerade in Zeiten einer hohen Inflation wie derzeit den breiten Markt übertroffen. Zudem schwanken Anteilsscheine solcher Firmen weniger stark als ihre Pendants, die nur sehr wenig zahlen. Nicht zuletzt zeigen sich ausschüttungsstarke Unternehmen meist disziplinierter, um ihre Ausschüttungen dauerhaft aufrecht erhalten zu können und kein negatives Signal an die Märkte zu senden.

Günstiger Einstiegszeitpunkt

Anleger sollten dennoch nicht ausschließlich die Dividendenrendite als Auswahlkriterium für ein Wertpapier heranziehen: Hohe Renditen können etwa durch Kursverluste entstehen. Ebenfalls problematisch: Manche Unternehmen kaschieren bisweilen ihre mangelnden Wachstumsperspektiven mit hohen Auszahlungen – können dies aber nicht dauerhaft leisten. Entscheidend ist daher, dass das jeweilige Geschäftsmodell selbst dauerhafte Erträge erwarten lässt und die Unternehmen nicht ihren gesamten Überschuss unter den Aktionären verteilen.

Der Einstiegszeitpunkt in Dividendenstrategien erscheint auch zum jetzigen Zeitpunkt günstig – auch wenn einige Firmen ihre diesjährige Dividende bereits ausgeschüttet haben. Legt man den Wirtschafts- und den Dividendenzyklus übereinander, zeigt sich nämlich, dass nach Krisen immer sehr gute Chancen für solide Zahler bestehen.

Besser breit gestreut investieren

Wer die aufwändige Suche nach den aussichtsreichsten Einzeltiteln scheut und das Anlagerisiko lieber breiter streuen möchte, kann auf aktiv gemanagte Dividendenfonds setzen. Auch passive Indexfonds, kurz ETFs, sind eine gute Möglichkeit, um auf kleinere Unternehmen zu setzen. Sie bilden einen Index nach und verteilen so das Kapital sehr breit und zudem kostengünstig über viele Einzelpapiere. Zur Wahl stehen unterschiedliche Varianten, beispielsweise Dividendenzahler aus den Schwellenländern, ausschüttungsstarke europäischen Unternehmen – oder sogenannte Dividendenaristokraten, die ihre Ausschüttungen seit Jahrzehnten kontinuierlich erhöhen.

Autor: ING-DiBa AG

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