Was sind Basisprodukte?

Unter Basisprodukten fassen wir Aktien, Exchange Traded Funds (sogenannte ETFs), Investmentfonds und Anleihen zusammen. Diese Anlageprodukte haben gemeinsam, dass ihre Eigenschaften gut verständlich und nachvollziehbar sind.

Aktien

Mit dem Kauf einer Aktie werden Sie Aktionärin oder Aktionär eines Unternehmens. Sie werden zur Miteigentümerin oder zum Miteigentümer an einer Firma und haben neben dem Anspruch auf mögliche Dividendenzahlungen auch Stimmrechte in der Hauptversammlung. Diese Anteile können Sie börsentäglich an unterschiedlichen Börsen handeln.

ETFs

Ein ETF ist ein passiv gemanagter Fonds, der in der Regel einen bestimmten Index (z.B. den DAX) nachbildet. Ein ETF investiert in eine breite Palette von Vermögenswerten, wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe, um das Rendite-Risiko-Profil des Index nachzubilden, in den er investiert ist. Einen ETF können Sie ebenso wie Aktien an den Börsen kaufen und verkaufen. ETFs bieten in der Regel eine kostengünstige und einfache Möglichkeit für Anlegerinnen und Anleger, ihr Portfolio zu diversifizieren und auf breit gestreute Märkte zu investieren.

Investmentfonds

Investmentfonds werden von Kapitalverwaltungsgesellschaften aufgelegt, um Gelder von Anlegerinnen und Anleger zu bündeln und in Aktien, Anleihen und andere Vermögenswerte zu investieren. Mit dem Kauf von Anteilen an einem Investmentfonds investieren Sie ebenso wie bei einem ETF in viele verschiedene Aktien oder Anleihen. Im Unterschied zu einem ETF wird ein Investmentfonds aktiv von einem Fondsmanager verwaltet und entwickelt und bildet nicht nur bestehende Indizes ab. Der Vorteil einer Anlage in einen Investmentfonds besteht darin, dass Anleger/-innen mit einem einzelnen Produkt Zugang zu einem breit gestreuten Portfolio erhalten.

Anleihen

Mit dem Kauf einer Anleihe eines Unternehmens oder eines Staates werden Sie dessen Gläubiger. Sie leihen dem Staat bzw. Unternehmen also Geld und bekommen im Gegenzug üblicherweise Zinszahlungen für Ihre Investition. Eine Anleihe kann ebenfalls börslich gehandelt werden. Der Nennwert der Anleihe wird am Ende der Laufzeit in der Regel zurückgezahlt. Während der Laufzeit können Anleihen häufig über die Börse zum Kurswert gehandelt werden.

Das brauchen Sie für den Handel der vier Basisprodukte

Depot und Verrechnungskonto

Sie brauchen ein Wertpapierdepot, um Ihre Wertpapiere zu verwahren, z.B. das Direkt-Depot der ING. Außerdem ein Verrechnungskonto, über das alle Geldumsätze Ihres Direkt-Depots abgewickelt werden. Ihr Verrechnungskonto kann ein Girokonto oder ein Extra-Konto sein. Bei der Eröffnung eines Direkt-Depots eröffnen wir automatisch ein Extra-Konto als Verrechnungskonto für Sie. Sie haben schon ein Extra-Konto oder Girokonto bei uns? Dann bestimmen Sie bei Depoteröffnung, welches davon Sie als Verrechnungskonto des Direkt-Depots nutzen möchten.

Handelsplätze

Um ein Wertpapier aus der Gruppe der Basisprodukte an einer Börse zu handeln, müssen Sie eine Käuferin oder einen Käufer beziehungsweise ein Verkäuferin oder einen Verkäufer finden, der/die bereit ist, den Handel zum gewünschten Preis einzugehen. Eine Ausnahme stellen hier Investmentfonds dar, die Sie neben der Möglichkeit, diese an einer Börse zu kaufen oder zu verkaufen, auch bei der jeweiligen Fondsgesellschaft direkt erwerben oder zurückgeben können.

Was sind die spezifischen Risiken von Aktien, ETFs, Investmentfonds und Anleihen?

Aktien

Direktinvestments in Aktien eignen sich besonders für Sie, wenn Sie sich intensiver mit den Finanzmärkten beschäftigen und sich folgender Chancen und Risiken einer Anlage in Einzelaktien bewusst sind. Neben den allgemeinen Risiken von Wertpapieren:

 

Chancen Risiken

Aktionärsrechte: z.B. Teilnahme an der Hauptversammlung mit Stimmrecht

Risikokonzentration: Mit der Investition in ein einziges Unternehmen sind Sie allein von dessen Entwicklung abhängig. Das Risiko wird nicht gestreut.

Dividende: Wenn Aktiengesellschaften die Ausschüttung einer Dividende beschließen, steht sie Ihnen als Aktionär zu.

Verlustrisiko: Aktien unterliegen marktüblichen Kursschwankungen. Diese können zu Verlusten für den Aktionär führen.

Transparenz: Börsennotierte Aktiengesellschaften unterliegen diversen Veröffentlichungspflichten durch die Börse.

Insolvenz: Das Aktienkapital ist das Grundkapital des Unternehmens. Im Falle einer Insolvenz kann es also passieren, dass Sie Ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren. Bei Wertpapieren von europäischen Banken ist dies bereits bei einer drohenden Zahlungsunfähigkeit möglich.

Verfügbarkeit: Aktien sind an der Börse handelbar. Dadurch können Anleger meist kurzfristig über ihr Kapital verfügen.

Stimmgewicht: Bei Aktien mit Stimmrecht haben Großaktionäre oft beherrschende Stimmanteile gegenüber Kleinanlegern.

 

ETFs

Sie wollen an der Wertentwicklung eines bestimmten Index teilhaben? Dann können ETFs interessant für Sie sein, auch wenn Sie Anfänger sind. Bitte lesen Sie auch unsere Informationen zu den allgemeinen Risiken von Wertpapieren.

 

Chancen Risiken

Kosten und Transparenz: Da ETFs einen Index nachbilden, sind sie in der Regel kostengünstig und transparent.

Passivität: ETFs werden nicht aktiv verwaltet. Im Falle negativer Entwicklungen greift daher kein Management steuernd ein.

Risikostreuung: ETFs bilden einen Index mit mehreren Wertpapieren ab. Diese Streuung mindert das Risiko gegenüber Einzelanlagen.

Verlustrisiko: Die im ETF enthaltenen Wertpapiere unterliegen marktüblichen Schwankungen und können zu Verlusten führen.

Sondervermögen: Im Falle einer Insolvenz der ETF-Gesellschaft gilt Ihr Geld als Anlegerin oder Anleger als Sondervermögen und Sie sind bei einer Insolvenz der ETF-Gesellschaft nicht betroffen.

Anlegerrechte: ETF-Anleger geben Rechte an den ETF ab, z.B. das Stimmrecht für Aktien im ETF-Besitz.

Verfügbarkeit: ETFs sind an der Börse handelbar. Als Anlegerin oder Anleger können Sie kurzfristig über Ihr Kapital verfügen. Jedoch kann es sein, dass beim Verkauf nicht der gewünschte Preis erzielt wird.

Liquiditätsrisiko: Bei zahlreichen Verkäufen von Fondsanteilen kann es zu Engpässen bei der Abwicklung der Aufträge kommen. Bedeutet: Es kann passieren, dass Sie dann einen schlechteren Ausführungspreis erhalten.

 

Investmentfonds

Sie wollen einen Anlageschwerpunkt auswählen, aber die konkrete Anlageentscheidung einem Fondsmanager überlassen? Dann können Fonds für Sie interessant sein – auch als Einsteiger. Bitte lesen Sie auch unsere Informationen zu den allgemeinen Risiken von Wertpapieren.

 

Chance Risiken

Management: Ein professioneller Fondsmanager trifft für die verwalteten Kundengelder konkrete Anlageentscheidungen.

Managementgebühr: Für das aktive Management des Fonds wird eine Gebühr fällig. Diese Kosten mindern die Rendite des Fonds.

Risikostreuung: Fonds sind verpflichtet, stets in mehrere Wertpapiere zu investieren. Das mindert das Risiko gegenüber Einzelanlagen.

Verlustrisiko: Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere unterliegen marktüblichen Schwankungen und können zu Verlusten führen.

Sondervermögen: Fondsanlagen sind Sondervermögen und sind deshalb von einer Insolvenz der Fondsgesellschaft nicht betroffen.

Länder-/Regionenrisiko: Investiert ein Fonds zu einem großen Teil in ein bestimmtes Land oder eine Region, können sich Entwicklungen in dieser Region besonders stark auf den Fonds auswirken (Konzentrationsrisiko).

Verfügbarkeit: Fonds sind an der Börse und mit der Fondsgesellschaft handelbar. Als Anleger oder Anlegerin können Sie kurzfristig über Ihr Kapital verfügen. Jedoch kann es sein, dass beim Verkauf nicht der gewünschte Preis erzielt wird.

Liquiditätsrisiko: Unter unvorhersehbaren Marktsituationen kann es dazu kommen, dass Fondsanteile nicht jederzeit zu einem marktangemessenen Preis verkauft werden können.

 

Anleihen

Sie möchten in ein Wertpapier investieren, für das Sie üblicherweise Zinsen erhalten und – sofern keine Insolvenz eintritt – am Ende der Laufzeit den sogenannten Nennwert zurückerhalten? Dann sind Anleihen vielleicht besonders interessant für Sie. Wichtig ist, dass Sie sich mit dem Emittenten der Anleihe beschäftigt haben und sich der Chancen und Risiken von Anleihen bewusst sind. Bitte lesen Sie auch unsere Informationen zu den allgemeinen Risiken von Wertpapieren.

 

Chancen Risiken

Zinsen: Anleger in Anleihen erhalten je nach Anleihe üblicherweise feste oder variable Zinszahlungen vom Herausgeber der Anleihe (Emittent).

Risikokonzentration: Der Anlageerfolg ist allein von der Zahlungsfähigkeit des Herausgebers der Anleihe abhängig. Es wird keine Risikostreuung erreicht.

Rückzahlung: Sie erhalten das Recht auf die Rückzahlung des gezahlten Geldes am Ende des Zeitraums (Tilgung).

Verlustrisiko: Anleihen unterliegen Kursschwankungen. Diese können bei vorzeitigem Verkauf zu Verlusten für Sie als Anlegerin oder Anleger führen.

Verfügbarkeit: Anleihen sind meist an der Börse handelbar. Als Anleger oder Anlegerin können Sie kurzfristig über Ihr Kapital verfügen.

Insolvenz: Bei Insolvenz des Emittenten besteht für die Anlegerin oder den Anleger der Anleihe ein Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust.

 

So gehts: Handeln mit Wertpapieren

Sie möchten das erste Mal mit Wertpapieren handeln? Hier gibts alle Infos, auch zum Start mit dem Direkt-Depot.

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Junge Frau freut sich am Computer

Was sind allgemeine Risiken bei der Wertpapieranlage?

Jede Wertpapierart hat ihre eigenen Chancen und Risiken. Gemeinsam haben sie, dass folgende Risiken auftreten können:

Marktrisiko

Unter Marktrisiko versteht man unvorhersehbare Auswirkungen von Wirtschaft, Politik und Umwelt auf die Börsen – wie z.B. die US-Immobilienkrise 2005, die Pleite von Lehmann Brothers 2008 und auch eine schwache Konjunktur kann die Kurse nachteilig beeinflussen.

Kreditrisiko

Ein Kreditrisiko kann eintreten, wenn die Person, mit der man handelt, ihre Verpflichtungen nicht erfüllen kann – was wiederum zu Verlusten führen kann. Das kann beispielsweise passieren, wenn ein Unternehmen insolvent ist und die vereinbarten Zinsen einer Anleihe nicht bezahlen kann.

Liquiditätsrisiko

Von einem Liquiditätsrisiko können Sie betroffen sein, wenn es schwierig ist, Ihr Wertpapier zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen, weil es nicht genügend Angebot oder Nachfrage gibt. Zum Beispiel: Sie können die Aktie eines Unternehmens nicht zu dem von Ihnen gewünschten Kurs verkaufen, da das Unternehmen gerade unter Betrugsverdacht steht und kein Käufer gefunden wird.

Währungsrisiko

Das Währungsrisiko kann eintreten, wenn Sie das Wertpapier in fremder Währung kaufen. Sinkt der Devisenkurs, so verliert auch das Wertpapier an Wert. Zum Beispiel: Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar sinkt, also abgewertet wird, verliert der Euro an Wert und Sie müssen für Aktien, die in Dollar gehandelt werden, mehr bezahlen.

Auch das gehört dazu: