Adulting

5 Hacks für junge Erwachsene

Spartipps 4 min Lesedauer 17.06.2024

Vor dem Gesetz gelten wir mit 18 als erwachsen. Und spätestens mit dem Auszug aus dem Elternhaus wird Vielen bewusst: Erwachsensein kann ganz schön anstrengend sein. Vielleicht ist das der Grund, weshalb in den späten 2000er Jahren Twitter-User begannen, aus dem Englischen abgeleiteten Wort „Adult“ den Begriff „Adulting“ zu etablieren. Dieser umschreibt das Erledigen der alltäglichen „erwachsenen“ Aufgaben – auch wenn man sich vielleicht noch nicht so ganz erwachsen fühlt. Nicht zuletzt durch das Buch der US-Schriftstellerin Kelly Williams Brown: „Adulting: How to Become a Grown-up in 468 Easy(ish) Steps“ wurde „Adulting“ ins Urban Dictionary aufgenommen.

Adulting: 5 Hacks fürs Erwachsensein

Doch egal, ob man sich nun als erwachsen empfindet oder nicht: Kleine Hacks im Alltag geben zumindest das Gefühl, das eigene Leben im Griff zu haben.

1. Finanzen: Von Budgeting bis Altersvorsorge

Den Überblick über die eigenen Finanzen zu haben, gibt Sicherheit. „Viele kennen das Problem: Am Ende des Geldes ist noch so viel Monat übrig“, sagt Finanzcoachin Bianka Thielcke aus Berlin. Ihr Tipp, damit das nicht mehr passiert: Budgeting. „Das ist ein echter Gamechanger“, sagt Thielcke. Beim Budgeting bekommt jeder Euro eine genaue Aufgabe. „So kann man sich aus deinem Einkommen ein regelmäßiges wöchentliches Budget für Supermarkteinkäufe und ein Monatsbudget für Kleidung und Co. setzen.“

Das hat laut der Expertin gleich mehrere Vorteile:

  • mehr Geld für langfristige Sparziele und Investitionen,
  • mehr Überblick über Einnahmen und Ausgaben,
  • die Dispo-Falle wird vermieden,
  • mehr aus dem Geld machen, ohne auf Lebensqualität zu verzichten und
  • Geld für die Altersvorsorge zurücklegen. Denn einer der größten Fehler bei der Altersvorsorge ist, sich nicht um sie zu kümmern.

2. Job & Karriere: Produktivität und Selbstwert steigern

Rund 70% der Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben unter dem Imposter Syndrome, wie Studien belegen. Sie denken etwa, sie seien für ihren Job eigentlich nicht qualifiziert– und in Wirklichkeit auch noch nicht erwachsen genug. In aller Regel stimmt das aber nicht. Lassen Sie sich nicht durch mangelndes Selbstbewusstsein davon abhalten, sich im Job zu behaupten.

Um die Produktivität bei der Arbeit zu steigern, hat sich Time-Boxing bewährt. Auf die Methode auch schwören etwa Bill Gates und Elon Musk. Dabei setzt man sich eine Frist, in der eine Aufgabe erledigt oder zumindest angefangen werden soll. Da sich ein Erwachsener maximal 90 Minuten am Stück konzentrieren kann, sollte dann eine Pause eingelegt werden.

3. Haushalt: Routinen bringen Gelassenheit

Wäsche waschen, saugen, wischen, Müll entsorgen – der Haushalt kann ziemlich nervig sein und mitunter Stress verursachen. Um das zu verhindern, lohnen sich Excel-Tabellen mit Haushalts-To-dos, die man priorisiert. Das schafft einen Überblick und nimmt Druck raus – vorausgesetzt, das Zeitmanagement ist realistisch.

Regelmäßiges Ausmisten und Aussortieren sorgen zusätzlich für einen freien Kopf und ein luftigeres Zuhause.

4. Liebe & Freundschaft: Erwachsensein heißt sagen, was man möchte

Das wohl bekannteste Sprichwort im Zusammenhang mit Kommunikation stammt von dem Philosophen und Psychoanalytiker Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Wenn es um Beziehungen geht, ob platonisch oder romantisch, ist Kommunikation der Kleber, der alles zusammenhält. Offen über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu reden, ist nicht nur ziemlich erwachsen, sondern bietet auch das Fundament gut funktionierende Beziehungen.

5. Selbstfürsorge: Weniger Stress durch Rituale

Self-Care ist kein überbewerteter Trend, sondern eine Notwendigkeit, um das Erwachsensein zu meistern. Aber was genau ist Selbstfürsorge? „Der Begriff umschreibt das bewusste und aktive Bemühen von dir selbst, für die eigene Gesundheit und für das eigene Wohlbefinden zu sorgen“, erklärt die Psychologin Victoria Bindrum von der Online-Therapieplattform HelloBetter.

Self-Care kann gut mit kleinen Ritualen umgesetzt werden. Bindrum empfiehlt unter anderem:

  • Meditation und Achtsamkeit,
  • Tagebuch schreiben (etwa Journaling oder Dankbarkeitstagebuch),
  • Lesen, Malen, Zeichnen,
  • Entspannungsübungen wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga,
  • Zeit in der Natur verbringen,
  • Sport und Bewegung,
  • das Lieblingsessen oder den Kaffee am Morgen bewusst genießen oder
  • sich regelmäßig fragen: „Wie geht es mir?“, „Was brauche ich gerade?“.

Selbstfürsorge hat dabei nichts mit Egoismus zu tun. „Selbstfürsorge kann dabei unterstützen, die eigene Gesundheit zu bewahren und psychischen und körperlichen Erkrankungen vorzubeugen“, sagt Victoria Bindrum. „Wer selbstfürsorglich handelt, entwickelt mehr Resilienz.“ Und die brauchen wir zum Erwachsensein allemal.

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