Frühstart-Rente: Nicht warten, sondern starten!
„Früh übt sich, was ein Meister werden will“ – das bekannte Sprichwort gilt in vielen Lebensbereichen, auch bei der finanziellen Vorsorge fürs Alter. Denn die Zeit ist hierbei ein entscheidender Faktor.
- Frühstart-Rente: Staat plant gefördertes Altersvorsorgedepot für Kinder und Jugendliche
- Das Wichtigste zur geplanten Frühstart-Rente
- Finanzielle Zukunft von Anfang an gestalten
- Starttermin der Frühstart-Rente noch unklar
- Frühes Sparen kann sich auszahlen
- Historische Kursentwicklung des MSCI World (20 Jahre)
- Eine Beispielrechnung zur Frühstart-Rente
- Nicht auf den Staat warten, früher starten
Frühstart-Rente: Staat plant gefördertes Altersvorsorgedepot für Kinder und Jugendliche
Der Ruhestand ist für viele Menschen ein Ziel, auf das es sich hinzuarbeiten lohnt. Doch die schönen Dinge des Lebens, denen man sich im Alter ausgiebig widmen kann, wollen auch bezahlt werden. Die gesetzliche Rente allein wird bei den meisten Menschen nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard mit dem Renteneintritt zu halten. Daher ist es wichtig, zusätzliche Maßnahmen für einen finanziell unbeschwerten Ruhestand zu ergreifen – je früher, desto besser.
Mit der Frühstart-Rente will die Bundesregierung gerade für die junge Generation Anreize zur privaten Vorsorge setzen. Der Vorschlag für die Frühstart-Rente findet sich im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Danach will der Staat für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, 10 Euro pro Monat in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen.
Ab dem 18. Lebensjahr kann der angesparte Betrag dann bis zum Renteneintritt durch private Einzahlungen weiter bespart werden. Auch hierfür gibt es einen Anreiz, da Erträge aus dem Depot bis zum Renteneintritt steuerfrei sind. Das angesparte Kapital soll vor staatlichem Zugriff geschützt sein, aber erst mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt werden.
Die Frühstart-Rente leistet neben der finanziellen Förderung der Altersvorsorge einen Beitrag zur finanziellen Bildung. Kinder und ihre Eltern können sich so schon frühzeitig mit den Möglichkeiten der Geldanlage am Kapitalmarkt vertraut machen. Mit einem Blick in ihr Altersvorsorgedepot können sie sehen, wie sich schon regelmäßig eingezahlte 10 Euro im Monat durch das Zusammenspiel von Zinsen und langem Anlagezeitraum Schritt für Schritt zu einem Kapitalstock anwachsen.
Das Wichtigste zur geplanten Frühstart-Rente
- Ziel: Anreiz für private Altersvorsorge durch staatliche Förderung
- Zielgruppe: Kinder und Jugendliche
- Förderung: 10 Euro pro Monat im Zeitraum von 6 bis 18 Jahre (insgesamt 1.440 Euro)
- Voraussetzung für Förderung: Besuch einer Bildungseinrichtung in Deutschland
- Anlage: eingezahlte Beträge werden bis zum Renteneintritt angespart, ab 18 Jahre zusätzliche Einzahlung privater Beiträge möglich, Erträge sind während der Sparphase steuerfrei
- Auszahlung: mit Erreichen des Rentenalters
Finanzielle Zukunft von Anfang an gestalten
Die ING begrüßt die Pläne zur Einführung einer Frühstart-Rente ausdrücklich. Zusätzlich zu dem finanziellen Vorteil kommt es vor allem darauf an, Kinder und Jugendliche frühzeitig für die private Altersvorsorge und den Kapitalmarkt zu sensibilisieren. Die Frühstart-Rente bietet die Möglichkeit, ein finanzielles Polster aufzubauen, wobei der Staat mit der Förderung Anschubhilfe leistet. Später motivieren Steuervorteile dazu, das Altersvorsorgedepot mit eigenen Beiträgen aufzufüllen und die Vorteile des Kapitalmarkts weiter zu nutzen.
Sobald es einen rechtlichen Rahmen für die Frühstart-Rente gibt, wird die ING, die im Bundesverband deutscher Banken die Themenpatenschaft für die Altersvorsorge übernommen hat, ein entsprechendes Produktangebot entwickeln.
„Wir begrüßen die Pläne der Bundesregierung zur Einführung einer Frühstart-Rente, denn sie setzt genau dort an, wo Vorsorge am meisten Wirkung entfalten kann: ganz früh im Leben.“
ING Deutschland (Impulspapier vom Juli 2025)
Starttermin der Frühstart-Rente noch unklar
Die Bundesregierung will die Frühstart-Rente laut Koalitionsvertrag zum 01.01.2026 einführen. Allerdings ist ein entsprechender Gesetzentwurf derzeit noch in Arbeit. Zudem muss das Gesetz vom Bundestag verabschiedet werden. Dafür müssen wichtige Fragen geklärt werden, beispielsweise in welche Anlageklassen investiert werden kann, oder ob das angesparte Kapital mit Renteneintritt verpflichtend in eine lebenslange Rente umgewandelt werden muss. Medienberichten zufolge dürfte sich der Starttermin daher verzögern, wobei von einigen Monaten bis zu einem Start frühestens 2027 die Rede ist.*
Sobald weitere Rahmenbedingungen geklärt sind, wird auch die ING weiterführende Informationen auf Ihren Webseiten bereitstellen. Besuchen Sie die Webseiten daher am besten regelmäßig, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Frühes Sparen kann sich auszahlen
Noch dauert es also mit der Frühstart-Rente. Dabei ist Zeit gerade für die Altersvorsorge ein entscheidender Faktor. Denn je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto länger kann das investierte Kapital vom Zinseszinseffekt profitieren. Der Zinseszinseffekt entsteht, wenn die Erträge des investierten Kapitals reinvestiert werden und ihrerseits Erträge generieren, die dann wiederum Erträge generieren können.
„Wer früh beginnt, hat länger Zeit, Kapital aufzubauen
und von den Chancen des Kapitalmarkts und vom Zinseszinseffekt zu profitieren.“
ING Deutschland (Impulspapier vom Juli 2025)
Je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto länger ist der Anlagehorizont. Dadurch wird nicht nur der Zinseszinseffekt wirkungsvoller. Es können auch Chancen am Kapitalmarkt genutzt werden. Aktien bieten höhere Renditechancen als verzinsliche Anlagen wie Tages- oder Festgeld. Zugleich geht mit Aktien aber auch ein höheres Risiko einher, denn sie unterliegen Kursschwankungen. Dadurch kann ein Investment in die Verlustzone rutschen. Durch den langen Anlagehorizont hat das Investment jedoch ausreichend Zeit, um zwischenzeitliche Verluste wieder aufzuholen.
Darüber hinaus kann das Risiko größerer Wertschwankungen im Depot durch die Wahl eines global diversifizierten Aktienindex wie z. B. des MSCI World oder des FTSE All World reduziert werden. Die Indizes enthalten eine Vielzahl an Aktien aus verschiedenen Branchen und Regionen. Da sich die einzelnen Sektoren der Wirtschaft oftmals unterschiedlich entwickeln, kann beispielsweise eine gute Performance von Technologieaktien die schwächere Performance von Automobilaktien abfedern oder ausgleichen. Wie sich die Rendite des MSCI World in der Vergangenheit mit zunehmender Anlagedauer entwickelt hat, zeigt das Rendite-Dreieck des Deutschen Aktien Instituts.
Historische Kursentwicklung des MSCI World (20 Jahre)
Eine Beispielrechnung zur Frühstart-Rente
Folgendes Beispiel kann als Orientierung für den Nutzen eines frühen Starts in Sachen Altersvorsorge dienen: Wird die Frühstart-Rente in Anspruch genommen, ergeben sich über einen Zeitraum von 12 Jahren (6 bis 18 Jahre) allein durch die monatlichen Einzahlungen in Höhe von 10 Euro im Monat am Ende 1.440 Euro. Werden die monatlichen Einzahlungen und das angesparte Kapital während der 12 Jahre beispielhaft mit jährlich 8,0% Rendite angelegt würden mit dem 18. Geburtstag rund 2.421 Euro zur Verfügung stehen.
Danach gibt es weitere Möglichkeiten, wie das Altersvorsorgedepot bespart wird:
- Anlage ohne zusätzliche Einzahlungen: Die 2.421 Euro werden bis zum Renteneintritt ohne zusätzliche Einzahlungen mit einer jährlichen Rendite von 8,0% angelegt. Für das derzeit aktuelle Renteneintrittsalter von 67 Jahren entspräche das einem Anlagezeitraum von weiteren 49 Jahren. An dessen Ende stünde dann unter der Annahme einer gleichbleibenden Rendite ein Kapital von rund 105.143 Euro zur Verfügung.
- Anlage mit zusätzlichen Einzahlungen: Zusätzlich zu den bereits angesparten 2.421 Euro werden bis zum Renteneintritt pro Monat weiterhin 10 Euro eingezahlt und mit jährlich 8,0% Rendite angelegt. Allein die Summe der Einzahlungen läge nach den insgesamt 61 Jahren dann bei 7.320 Euro. Angelegt mit einer Rendite von 8,0% im Jahr ergäbe sich zum Renteneintritt ein Kapital von knapp 194.059 Euro.
Mit dem Wertpapier-Sparplan-Rechner der ING kann der Endbetrag auch für andere Renditen und Anlagezeiträume berechnet werden.
Wichtiger Hinweis: Zur Vereinfachung wurde in dieser Berechnung auf die Berücksichtigung marktüblicher Kursschwankungen verzichtet, die die tatsächliche Rendite sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Die Wertentwicklungen der Vergangenheit bildet keinen zuverlässigen Indikator und keine Garantie für die Zukunft. Die Geldanlage in Wertpapiere ist mit produktspezifischen Risiken verbunden. Für die Beispiele wurden keine Steuern und keine Gebühren berücksichtigt, da letztere je nach Produkt unterschiedlich hoch ausfallen können.
Nicht auf den Staat warten, früher starten
Wann die Frühstart-Rente kommt, ist aktuell unklar. Zumal im Koalitionsvertrag festgehalten ist, dass alle Maßnahmen unter Finanzierungsvorbehalt stehen.
Die gute Nachricht: Niemand muss auf die Politik warten. Mit dem Direkt-Depot Junior der ING und günstigen Wertpapier-Sparplänen schon ab 1 Euro können Eltern sofort loslegen. Kommt die Frühstart-Rente, kann diese ergänzend genutzt werden.
Im Unterschied zum staatlichen Altersvorsorgedepot kann auf das Direkt-Depot Junior jederzeit zugegriffen werden. Ebenso lässt sich die Sparrate von Wertpapier-Sparplänen flexibel an die jeweilige Lebenssituation anpassen. Mit dem Direkt-Depot Junior können Eltern ihre Kinder Schritt für Schritt an das Sparen mit Wertpapieren heranführen und zusätzlich zur finanziellen Vorsorge auch für Lerneffekte sorgen.
Wichtig zu wissen: Ab dem 18. Geburtstag verfügt das volljährige Kind dann allein über das Direkt-Depot.
* Capital (https://www.capital.de/geld-versicherungen/fruehstart-rente-verspaetet-sich--das-sind-die-gruende-35842870.html)