Gehaltserhöhung: Fünf Tipps, was Sie mit dem Plus machen könnten
Was alles mit einer Gehaltserhöhung möglich ist
Was auf der Wunschliste der meisten Beschäftigten ganz oben steht? Klare Sache: familienfreundliche Arbeitszeiten, ein gutes Betriebsklima. Aber auch: mehr Geld. Wer freut sich nicht über eine Gehaltserhöhung? Forschende der Universität Basel haben in einer Studie (2018) herausgefunden, dass ein Plus beim Verdienst für mehr Zufriedenheit im Job sorgt. Schon die Aussicht darauf führe zu mehr Motivation von Beschäftigten. „Die Forschenden konnten sogar zeigen, dass Arbeitnehmer bereits ein Jahr vor einer Lohnerhöhung eine höhere Arbeitszufriedenheit aufweisen, indem sie von der positiven Erwartung einer Lohnsteigerung beeinflusst sind“, berichtete die Universität in einer Mitteilung.
Ist die Gehaltserhöhung dann tatsächlich da und fließt somit regelmäßig mehr Geld aufs Konto, lässt sich das Plus sinnvoll nutzen. Fünf Ideen, was Sie mit dem zusätzlichen Geld machen können.
TIPP 1: Schuldentilgung beschleunigen
Bevor Sie bei einer Gehaltserhöhung an Sparziele oder zusätzlichen Ausgaben denken: „Die Schuldentilgung hat immer Vorrang“, sagt Andrea Brinkmann, Vorständin der Stiftung Deutschland im Plus. So bietet es sich bei einem höheren Verdienst an, die monatlichen Raten etwa für den Immobilienkredit zu erhöhen. Je schneller das Darlehen zurückgezahlt ist, desto besser. „So kann man unnötige Zinsen sparen und sich auch langfristig von finanziellem Ballast befreien“, betont Brinkmann.
TIPP 2: Sparrate erhöhen
Erhöhen Sie die monatliche Rate Ihres Sparplans. Mit dem Sparplan bauen Sie langfristig Vermögen auf. Schon ab 1 Euro monatlich können Sie bei der ING Anteile an Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Indexfonds) kaufen. Legen Sie fest, wie hoch Ihre monatliche Sparrate sein soll – nach oben hin gibt es natürlich keine Grenzen. Ihre Bank kauft für die Rate jeweils Anteile, die sie dann in das Depot der Anleger bucht. Sparpläne punkten übrigens damit, dass sie keine festen Laufzeiten haben und flexibel sind.
In finanziell mauen Zeiten ist es natürlich auch möglich, die monatliche Rate zu senken oder auszusetzen. Was ebenfalls für einen Sparplan spricht: Durch die feste Sparrate erwerben Anlegerinnen und Anleger bei sinkenden Kursen mehr Fondsanteile als dies bei steigenden Kursen der Fall wäre. Sie verhalten sich also automatisch antizyklisch.
Bevor Sie Wertpapiere kaufen oder ihre Sparrate erhöhen, informieren Sie sich auch über die Risiken. Investitionen in Wertpapiere sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.
TIPP 3: In Bildung investieren
Ihre Gehaltserhöhung führt dazu, dass das Guthaben auf Ihrem Girokonto wächst und wächst? Behalten Sie das im Auge. Es ist keinesfalls eine gute Idee, ungenutztes Geld auf dem Girokonto zu belassen – denn dafür bekommen Sie kaum Zinsen. Stattdessen kann es eine gute Wahl sein, in Bildung zu investieren. Sparen Sie das Geld zum Beispiel, um Ihrem Kind eine Sprachreise zu finanzieren. Oder ermöglichen Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn ein Auslandssemester. Kaum eine Investition bringt eine bessere Rendite als die in Bildung – natürlich auch in Ihre eigene. Wie wäre es mit einem Sprachkurs oder anderen Weiterbildungsangeboten für Sie?
- Tipps, wie Sie Ihr Geld sonst noch in Zeiten von Mini-Zinsen gut anlegen können, hat die Verbraucherzentrale NRW hier zusammengetragen.
TIPP 4: Konsumieren
Es kann sinnvoll sein, wenn Sie mit Ihrer Gehaltserhöhung einfach mal Ihren Lieben oder sich selbst etwas gönnen – und das zusätzliche Geld bewusst in den Konsum stecken. Sie benötigen etwas Neues zum Anziehen, ein schickes Tablet oder etwas ganz Anderes? Nur zu. Womöglich erzielen Sie jetzt einen besseren Preis als in ein paar Monaten. Der Grund: Um Kundschaft anzulocken, machen viele Händlerinnen und Händler aktuell oft tolle Sonderangebote. Fachleute schließen außerdem nicht aus, dass die Inflation in den nächsten Monaten anziehen könnte. Mit anderen Worten: Die Preise steigen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostiziert für das Gesamtjahr 2021 einen Anstieg der Preise um 2,7 %.
TIPP 5: Geld spenden
Es muss ja nicht Monat für Monat sein – aber ab und an haben Sie vielleicht den ein oder anderen Euro für eine Spende übrig. Damit stehen Sie nicht allein. Nicht wenige Deutsche denken bei ihrem zusätzlichen Geld an andere. Laut Deutschem Institut für soziale Fragen (DZI) spendeten die Menschen hierzulande im Jahr 2020 mit 11,7 Milliarden Euro deutlich mehr als in den Vorjahren. „Die Pandemie weckt nicht nur Egoismen, sondern auch die Bereitschaft zur Solidarität", sagt Burkhard Wilke, Leiter des Instituts, das ein Spendensiegel für seriöse Hilfsorganisationen vergibt. Ein Großteil der Spenden kommt von Menschen, die über 50 Jahre alt sind, also meist gesicherte Einkommen und Renten haben. „Diese älteren Menschen wollen etwas zurückgeben."