Intelligent Investieren

Geldanlage 3 min Lesedauer 06.03.2023
Hand drückt auf Amazon Alexa

Seit der Einführung von ChatGPT am 30. November gewann das Thema Künstliche Intelligenz rasant an Bedeutung. Für viele Experten gilt der Textgenerator als historischer Moment im Technologiemarkt, denn erstmals wird Künstliche Intelligenz allgemein verfügbar.

Zwischenzeitlich hat Microsoft angekündigt, seine Zusammenarbeit mit OpenAI, dem Konzern hinter ChatGPT, auszuweiten. Laut Medienberichten investiert der Software-Riese in den kommenden Jahren rund zehn Milliarden Dollar. Mit einer Bewertung von knapp 30 Milliarden Dollar zählt das US-Startup derzeit zu den wertvollsten Unternehmensgründungen der USA. Zum ersten Mal in der Geschichte lösen KI-Systeme nicht nur einzelne, hochspezialisierte Aufgaben. Sie können darüber hinaus von einer breiten Masse von Anwendern für komplexe Themen des Alltags gewinnbringend eingesetzt werden.

Die Sprachmodelle der GPT-Familie (Generative Pre-trained Transformer) sind dafür konzipiert, für eine gegebene Texteingabe das nächste Wort zu generieren. Wiederholt man diesen Vorgang, kann diese Technologie qualitativ hochwertige Texte zu den unterschiedlichsten Themenbereichen generieren. Das Potenzial ist immens: Schon heute kann ChatGPT Sätze mit bis zu 1500 Wörtern verstehen, Gedichte schreiben und Marketingpläne erstellen. Der besondere Charme: Jeder kann den zukunftsweisenden Chatbot nach Anmeldung kostenfrei nutzen.

Rückenwind für Aktien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz

Microsoft kündigte an, ChatGPT in seine Suchmaschine zu integrieren. Bing soll künftig nicht nur in ganzen Sätzen auch lange Fragen beantworten, sondern sogar komplexe Aufgaben wie eine Reiseplanung übernehmen. Fast zeitgleich gab die Alphabet-Tochter Google bekannt, mit einem eigenen Bot die Google-Suche zu revolutionieren. „Bard“ basiert auf Googles neuronalem Sprachmodell für Dialoganwendungen LaMDA und soll – gestützt auf Informationen aus dem Internet – „aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten“ liefern.

Der Erfolg von ChatGPT hat eine Kursrallye für Aktien im Umfeld Künstlicher Intelligenz entfacht. OpenAI wird zwar nicht an der Börse gehandelt, doch im Umfeld dieses Unternehmens sind Firmen wie beispielsweise C3.ai zu finden. Der Kurs des Marktführers bei KI-Unternehmenssoftware ist allein seit Jahresbeginn um rund das Doppelte gestiegen.

Der Grafikkartenriese Nvidia wiederum ist bekannt für seine Chips, die in unterschiedlichen KI-Integrationen von selbstfahrenden Autos bis zu Robotern verwendet werden. Aktuellen Analystenprognosen zufolge könnte der ChatGPT-Boom Nvidia in den kommenden zwölf Monaten einen zusätzlichen Umsatz zwischen drei und elf Milliarden Dollar bescheren.

Auch Rückschläge einkalkulieren

Ambarella entwickelt Halbleiter, die in allen Bereichen – von Unterhaltungskonsolen in Autos bis hin zu Handys – eingesetzt werden. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara ist auch auf sogenannte "System-on-a-Chip"-Halbleiter spezialisiert, die mehrere zentrale Prozessoren auf einer Logikplatine vereinen, um künstliche Intelligenz zu berechnen. Seit dem Start von ChatGPT ist die Aktie um mehr als 30 Prozent gestiegen.

Dass es auch beim ChatGPT-Hype Rückschläge geben kann, mussten die Aktionäre von Alphabet Anfang Februar schmerzlich erfahren. Nachdem die Vorstellung des neuen hauseigenen Chatbots Bard nicht reibungslos verlief, gab die Aktie deutlich nach und verlor innerhalb von nur zwei Tagen 200 Milliarden Dollar an Börsenwert. Der Grund: Bard hatte eine Frage zum James-Webb-Weltraumteleskop falsch beantwortet.

Autor: ING-DiBa AG

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