Künstliche Intelligenz für Ihre Finanzen

Was die Technik kann – und was nicht

Finanzwissen 4 min Lesedauer 15.04.2024
ki-finanzen

Viele merken es beim Blick auf ihr Budget: Besonders Lebensmittel, Strom und Heizen sind teurer geworden. Wegen der hohen Preissteigerungen wollen rund zwei Drittel der Bundesbürger und -bürgerinnen auf geplante Ausgaben verzichten. Ein Drittel findet es wichtig zu sparen, um sich ein finanzielles Polster anzulegen. Gleichzeitig wissen nur 47% genau, über wie viel Geld sie monatlich abzüglich aller Fixkosten verfügen können. Wer das ändern möchte, kann digitale Finanzassistenten nutzen.

Was sind KI-Finanzassistenten?

Ob Miete, Busticket oder Stromrechnung: Im Monat summieren sich die Ausgaben eines Haushalts. Dank künstlicher Intelligenz (KI) kommen zunehmend digitale Finanzplaner auf dem Markt, die helfen wollen, die Finanzen im Griff zu behalten. Je nach Angebot können Sie damit ...

  • Ihre Einnahmen und Ausgaben sowie Ihr Sparverhalten analysieren,
  • Sparziele erreichen,
  • mehrere Konten und Depots in einer Anwendung überblicken,
  • Anlagestrategien entwickeln und anpassen sowie
  • finanzielle Entscheidungen treffen.

Der KI-Finanzplaner steuert das digitale Haushaltsbuch

Ein KI-gesteuerter Finanzplaner übernimmt beim Finanzmanagement verschiedene Aufgaben für Sie. Er ...

  • kategorisiert und überwacht Ausgaben, basierend auf Transaktionen bei Konten oder Bankauszügen;
  • schlägt ein zu Ihren Einnahmen und Ausgaben passendes Budget vor;
  • warnt, wenn Sie in einer Kategorie zu viel ausgegeben haben oder Ihr Konto womöglich überziehen werden;
  • gibt Ihnen persönliche Empfehlungen, die auf von Ihnen eingegebene Daten basieren.

Die Ausstattung der digitalen Helfer

Digitale Finanzplaner gibt es in unterschiedlicher Form:

  • Haushaltsbuch-Apps: Mit ihrer Hilfe lässt sich ein Haushaltsbuch führen, mit dem Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben verfolgen können. Es gibt die Apps sowohl für das Betriebssystem Android als auch für IOS.
  • Multibanking-Apps: Bei ihnen ist das Haushaltsbuch nur eine von etlichen Funktionen.
  • ChatGPT: Der vom US-Unternehmen OpenAI entwickelte Chatbot nutzt maschinelle Lerntechnologie, um Ihnen Fragen rund um Ihr Finanzmanagement zu beantworten.

Weitere Merkmale, durch die sich die Apps unterscheiden können:

  • Kosten: Die Basisversionen sind gratis, die Vollversionen kosten meist Geld. Die Bezahlvariante können Nutzende oftmals ohne Werbung nutzen. Zudem werden neue Kategorien freigeschaltet oder mehrere Geräte synchronisiert.
  • Funktionsumfang: Manche Apps lassen sich mit dem eigenen Girokonto, der Kreditkarte, dem Tagesgeldkonto oder dem Wertpapierdepot verknüpfen.

Apps mit Verknüpfung zum Bankkonto

Die Zeitschrift „Finanztest“ hat im November 2023 acht Apps getestet. In der Untersuchung schnitten diejenigen besser ab, die sich mit Bankkonten verknüpfen lassen. Jede Buchung wird laut Testbericht automatisch ins Haushaltsbuch eingepflegt und kategorisiert. Das erleichtere die Übersicht beträchtlich.

  • Wichtig zu wissen: Die Apps schützen die Daten der Nutzenden im angemessenen Umfang. Apps, die auch Kontoverknüpfungen zulassen, halten die Vorschriften der Europäischen Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) ein.

ChatGPT bei der Finanzplanung

Wie schlägt sich ChatGPT als Assistent bei der persönlichen Finanzplanung? Dazu hat Stefanie van Dawen, Inhaberin der gleichnamigen Familien-Strategieberatung in Euskirchen, dem Chatbot Fragen gestellt. Im Ergebnis fielen die Antworten sehr allgemein und unkonkret aus. „Bei den meisten Menschen dürften sie zu noch mehr Fragen führen“, sagte die Finanz- und Nachfolgeplanerin auf einem Workshop der Deutschland-Initiative Frauen*Finanzplanung des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. Sie rät: „Um wirklich gute und brauchbare Antworten zu bekommen, müssen die Fragen beziehungsweise Prompts für ChatGPT richtig formuliert werden, was ohne Hintergrundwissen jedoch gar nicht möglich ist.“

Vorbehalte gegenüber KI-gestützter Finanzanalyse

Noch hegen viele Menschen in Deutschland große Bedenken gegenüber digitalen Beratungen: Mehr als die Hälfte lehnt die KI als finanzielles Beratungstool ab, wie die repräsentative Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“ zeigt. Demnach sehen 19% der Befragten KI als Ergänzung zur menschlichen Beratung. Erst 4% setzen KI zu diesem Zweck ein.

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