Auslandssemester: Kosten im Überblick
So planen Sie Ihre Zeit in der Ferne
Ein Auslandssemester ist für viele Studierende ein großer Traum. Neue Kulturen erleben, Freundschaften schließen, Sprachkenntnisse vertiefen und wertvolle Erfahrungen für die persönliche Entwicklung und die berufliche Zukunft sammeln – all das macht ein Semester im Ausland so besonders.
Doch bevor es losgeht, stellt sich die Frage: Wie hoch sind die Kosten eines Auslandssemesters und wie lässt es sich am besten finanzieren? Mit einer guten Planung behalten Sie den Überblick und können Ihr Budget optimal gestalten.
Studiengebühren im Ausland: Große Unterschiede
Die wohl größte Kostenposition während eines Auslandssemesters sind die Studiengebühren. Während in Deutschland oft keine oder nur geringe Gebühren anfallen, können die Studiengebühren im Ausland stark variieren. In europäischen Ländern liegen sie meist niedriger, vor allem dann, wenn ein Austauschprogramm wie Erasmus+ greift. In den USA oder Australien hingegen können die Gebühren schnell mehrere tausend Euro pro Semester betragen. Es kann sich daher lohnen, sich frühzeitig über Partnerschaften der eigenen Hochschule zu informieren. Häufig gibt es Sonderkonditionen für Austauschstudierende.
Förderung: Von Auslands-BAföG bis Stipendien
Glücklicherweise gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten. Besonders wichtig ist das Auslands-BAföG. Auch wer in Deutschland kein BAföG erhält, könnte für ein Studium im Ausland förderberechtigt sein, da dort höhere Freibeträge und andere Berechnungsgrundlagen gelten. Neben den Lebenshaltungskosten werden auch Studiengebühren bis zu einer bestimmten Höhe übernommen.
Zusätzlich können Stipendien für das Ausland eine wichtige Unterstützung sein. Neben bekannten Programmen wie Erasmus+ gibt es viele private Stiftungen, die speziell Studierende bei einem Auslandsaufenthalt fördern. Es lohnt sich, gezielt nach Angeboten zu suchen und sich frühzeitig zu bewerben. Einen Überblick über Stipendien für ein Auslandsstudium gibt es beispielsweise beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) oder beim Karrierenetzwerk e-fellows.net.
- Übrigens: Die aktuelle 22. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks mit Daten aus dem Jahr 2021 zeigt, dass bei der Finanzierung eines Auslandsstudiums die meisten Studierenden (70,5 Prozent) durch die Eltern oder Partnerinnen und Partner unterstützt wurden. Etwas mehr als die Hälfte der Studierenden finanzierte das Auslandsstudium mit zuvor in Deutschland erworbenen Mitteln aus einer eigenen Beschäftigung. 47,1 Prozent der Studierenden erhielten ein Stipendium, 22,9 Prozent Auslands-BAföG.
Studierendenversicherung: Schutz im Ausland
Ein wichtiger Kostenfaktor ist die Versicherung für das Auslandsstudium. Eine deutsche gesetzliche Krankenversicherung reicht oft nicht aus, insbesondere außerhalb Europas. „Liegt die Universität in Europa, gelten meist Sozialabkommen zwischen den Ländern. Auslandsstudierende erhalten dann als gesetzlich Krankenversicherte im Ausland die gleichen Leistungen wie Mitstudierende vor Ort. Die Leistungen können dort aber geringer ausfallen als hier in Deutschland. Zudem werden Leistungen wie Krankenrücktransport oder privatärztliche Behandlung nicht erstattet. Daher ist es ratsam, eine ergänzende Auslandskrankenversicherung abzuschließen“, heißt es bei der Verbraucherzentrale.
Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Studierende im Ausland an, die medizinische Behandlungen, Krankenhausaufenthalte oder sogar einen Rücktransport nach Deutschland abdecken. Prüfen Sie sorgfältig, welche Leistungen enthalten sind, und vergleichen Sie verschiedene Angebote.
Auch eine Haftpflichtversicherung ist sinnvoll, um bei möglichen Schäden abgesichert zu sein. Hier gilt ebenfalls: Prüfen Sie vor Abschluss deren Gültigkeit in Ihrem Zielland.
Budgetplanung: Die Kosten im Blick behalten
Neben Studiengebühren und Versicherung müssen Studierende auch die Lebenshaltungskosten einplanen. Diese unterscheiden sich stark von Land zu Land. Mieten in Metropolen wie London oder Paris sind deutlich höher als in kleineren Städten. Auch Transport, Lebensmittel und Freizeitgestaltung schlagen je nach Region unterschiedlich zu Buche.
Am besten eignet sich die Erstellung eines Budgetplans, in dem alle voraussichtlichen Ausgaben aufgeführt sind. So lässt sich feststellen, wie viel Geld monatlich benötigt wird und wo sich eventuell sparen lässt. Praktisch ist es zudem, ein separates Konto für das Budget im Auslandssemester zu nutzen: So behalten Sie den Überblick und vermeiden unnötige Ausgaben.
Spartipps für das Studium im Ausland
Es gibt viele Möglichkeiten, die Kosten eines Auslandsaufenthaltes zu reduzieren:
- Wohnen in einer Wohngemeinschaft oder im Studierendenwohnheim.
- Studierendentarife bei Bahn, Bus oder Kulturangeboten nutzen.
- Lebensmittel auf lokalen Märkten kaufen statt in teuren Supermärkten.
- Nebenjobs suchen, die für internationale Studierende erlaubt sind.
Mit diesen Tipps lässt sich das Studium im Ausland nicht nur besser finanzieren, sondern sie bieten auch die Gelegenheit, gleichzeitig wertvolle Erfahrungen zu sammeln.