Jahresrückblick 2025: Ein weiteres Jahr der Rekorde!

Mann steht vor Abflugtafeln

Das Jahr 2025 hat nur noch wenige Handelstage. Zeit, um auf die wesentlichen Ereignisse an den Kapitalmärkten zurückzuschauen: Welche Trends und Entwicklungen prägten das Jahr, und könnten diese auch mit Blick auf 2026 für Anleger interessant sein?

Inhaltsverzeichnis
  1. Trump packt den Zollhammer aus.
  2. Zinsen: Fed lockert weiter, EZB schon fertig?
  3. Edelmetalle erstrahlen 2025 in vollem Glanz.
  4. Der US-Dollar schwächelt, Währungsrisiko beachten.
  5. Aktienmarkt: Wenn die KI die Kontrolle übernimmt.

Trump packt den Zollhammer aus.

Eines der größten Ereignisse im Jahr 2025 war wohl der 2. April 2025, der sogenannte Liberation Day. An diesem Tag stellte US-Präsident Donald Trump eine umfangreiche Liste mit hohen Zollsätzen vor, welche die seiner Meinung nach unfaire Behandlung der USA durch ihre Handelspartner beenden sollen. Mit der Ankündigung der Zölle wollte Trump die Handelspartner zwingen, für die USA vorteilhaftere Deals abzuschließen. 

Nach den Verhandlungen fielen die Zölle nicht mehr so hoch aus wie zunächst angekündigt. Das prägte den Begriff vom „TACO-Trade“ (Trump Always Chickens Out), was impliziert, dass Trump am Ende immer zurückzieht. Allerdings erreichte Trump mit dieser Strategie sehr wohl seine Ziele: Den Verhandlungspartner zunächst mit Maximalforderungen schocken, um anschließend ein Ergebnis zu erzielen, das unter der Maximalforderung liegt, aber dennoch den eigenen Interessen dient. So konnte etwa die EU in einem Handelsabkommen mit den USA den angedrohten Zollsatz für Warenimporte in die USA von 30 % auf 15 % senken. Für viele Branchen wie die deutsche Automobilindustrie ist dies dennoch eine Belastung. Immerhin lagen die Einfuhrzölle für Pkw-Importe aus der EU zuvor bei 2,5 %.

DAX Zollankuendigung
Hinweis: Historische Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Zinsen: Fed lockert weiter, EZB schon fertig?

Die US-Zölle hatten zahlreiche Auswirkungen. An den Aktienmärkten führte die Ankündigung zu teils kräftigen Kursrückgängen, da Investoren negative Auswirkungen auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Unternehmen befürchteten. Bei der US-Notenbank weckten sie die Sorge, dass dadurch die Inflation in den USA wieder angefacht werden könnte. Tatsächlich hat die jährliche Inflationsrate in den USA seit April 2025 (2,3 %) an Dynamik gewonnen und lag im September 2025 bei 3,0 %. Die Daten für Oktober 2025 wurden aufgrund des Shutdowns nicht erhoben, die Novemberdaten werden erst am 18. Dezember 2025 veröffentlicht. Fed-Chef Jerome Powell ließ sich daher Zeit mit weiteren Zinssenkungen, was ihm den Unmut von Donald Trump einbrachte. Erst im September und Oktober senkte die Fed die Zinsen um jeweils 0,25 %. Dem Fed-Watch-Tool der CME Group zufolge wird am Markt aktuell eine weitere Zinssenkung um 0,25 % am 10. Dezember 2025 erwartet. 

Im Unterschied zur US-Notenbank setzte die EZB ihren Zinssenkungszyklus im ersten Halbjahr 2025 fort. Nachdem der Einlagensatz im Juni 2,00 % erreichte, hielt sich die EZB mit weiteren Senkungen zurück. Angesichts einer Inflation im Euroraum, die im Bereich des EZB-Ziels von 2,0 % liegt, kann die EZB weiterhin abwarten und bei Bedarf mit Zinsschritten auf die jeweilige Entwicklung reagieren: mit Zinssenkungen im Falle einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung oder mit Zinsanhebungen im Falle einer steigenden Inflation.

Edelmetalle erstrahlen 2025 in vollem Glanz.

„Gold und Silber lieb ich sehr“ lautet eine Zeile in einem alten Volkslied. Die Redewendung traf in diesem Jahr auf den Punkt. Im Oktober kostete eine Unze Gold erstmals mehr als 4.000 US-Dollar. Mit 1.313 Tonnen erreichte die Gesamtnachfrage nach Gold im dritten Quartal den höchsten Quartalswert in der Datenreihe des World Gold Council. Treiber dieser Entwicklung waren starke Käufe von mit physischem Gold besicherten ETFs und eine hohe Nachfrage nach Goldmünzen sowie Barren. Auch die Käufe der Notenbanken, angeführt von der polnischen Notenbank, blieben auf hohem Niveau. 

Ob sich dieser Trend 2026 fortsetzt, können Anleger in den Statistiken des World Gold Council sehen. Diese werden quartalsweise veröffentlicht und zeigen, wie sich die Nachfrage nach dem Edelmetall seitens der Industrie (Schmuck, Technologie), der Notenbanken, für ETFs sowie für die Produktion von Goldmünzen und Barren entwickelt. 

Auch Silber und Platin verzeichneten seit Jahresbeginn deutliche Kurssteigerungen und stellten die Performance von Gold noch in den Schatten.

Der US-Dollar schwächelt, Währungsrisiko beachten.

Diese beeindruckende Entwicklung der Edelmetalle gilt für die Notierung in US-Dollar. In Euro umgerechnet fiel der Kursanstieg nicht so stark aus, was an der Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar lag. 

Die schwächere Entwicklung des US-Dollar war ebenfalls eine bemerkenswerte Entwicklung im laufenden Jahr. Ebenso wie die verstärkten Goldkäufe durch die Notenbanken und Investoren könnte dies Ausdruck einer stärkeren Diversifikation zulasten des US-Dollar sein. Als möglicher Grund dafür kommt ein Vertrauensverlust durch die Handlungen der Trump-Administration (z. B. Zollpolitik) und die öffentlichen Angriffe gegen Fed-Chef Powell in Betracht. Letztere waren für das Ansehen der US-Notenbank nicht von Vorteil. Wird Powell im Mai 2026 von einem Kandidaten abgelöst, der auf Trumps Forderungen nach niedrigen Zinsen eingeht, könnte dies die Frage nach der Unabhängigkeit der Fed erneut stärker in den Fokus rücken und den US-Dollar schwächen. 

Anleger aus dem Euroraum sollten daher bei Investitionen in fremden Währungsräumen wie z. B. dem Kauf von US-Aktien die Risiken durch Währungsschwankungen entsprechend berücksichtigen.

Aktienmarkt: Wenn die KI die Kontrolle übernimmt.

An den Aktienmärkten setzte sich die Rekordjagd 2025 fort. Die meisten Aktienindizes verzeichneten von Jahresbeginn bis Ende November deutliche Kursgewinne. Große internationale Indizes wie der S&P 500, Nikkei 225 und der DAX markierten neue Höchststände. 

Neben Unternehmen aus dem Verteidigungssektor waren einmal mehr Technologieaktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz das bestimmende Thema. Interessant war der Trend zu gegenseitigen Auftragsvergaben und Beteiligungen zwischen KI-Chipproduzenten, Cloud-Betreibern und Softwareentwicklern wie beispielsweise NVIDIA, AMD, Microsoft, Amazon, Oracle, OpenAI. Angesichts der milliardenschweren Investitionen bergen solche Beteiligungen allerdings das Risiko, dass eine schwächere Geschäftsentwicklung bei einem Unternehmen auch die Geschäftsentwicklung der anderen Unternehmen beeinträchtigen könnte. 

Anleger sollten sich zudem bewusst sein, dass die positive Entwicklung des S&P 500 maßgeblich auf die überdurchschnittliche Performance weniger KI-Aktien zurückzuführen ist. So gewann der S&P 500, in dem die Technologie-Werte NVIDIA, Apple, Microsoft, Amazon, Broadcom, Alphabet und Meta Platforms per 28. November 2025 das höchste Gewicht hatten, seit Jahresbeginn deutlich mehr an Wert als der S&P 500 Equal Weight. In dieser Variante werden die Indexmitglieder nicht nach der Marktkapitalisierung gewichtet, sondern besitzen alle das gleiche Gewicht im Index.  

Um mögliche Klumpenrisiken zu reduzieren, können Anleger ihr Depot breit aufstellen und verschiedene Regionen berücksichtigen. So zeigten beispielsweise die Emerging Markets (EM) in diesem Jahr eine sehr positive Performance, die die Entwicklung des MSCI World Index übertraf. Im längerfristigen Vergleich hat der Weltindex indes die Nase vorn. Vor diesem Hintergrund können Emerging Markets als Satelliteninvestment im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie interessant sein, in der der MSCI World Index wiederum ein Kerninvestment bildet. Damit erreichen Anleger nicht nur eine breitere geografische Risikostreuung. Auch im Hinblick auf die Fundamentaldaten kann die Berücksichtigung von Schwellenländern sinnvoll sein. Nähere Informationen zu aktuellen Kennzahlen wie der Dividendenrendite oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis enthalten die Factsheets für die Indizes, die auf der Website des Indexanbieters MSCI verfügbar sind. 

Umsetzen lässt sich eine solche Core-Satellite-Strategie beispielsweise mit ETFs. Die ING bietet mit ihren Aktionsangeboten für ETFs und ETF-Sparpläne eine große Auswahl an entsprechenden Produkten. 

Autor: Steffen Droemert

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