Aktien-Ausschüttungen

Wann haben Aktionäre Anspruch auf Dividende?

Geldanlage 4 min Lesedauer 17.03.2022
Anspruch auf Dividende

Wer deutsche Aktien am Tag der Hauptversammlung besitzt, hat Anspruch auf Dividende. Für ausländische Aktien gelten zwar andere Stichtage – deutsche Aktionäre profitieren aber auch hier von der Ausschüttung. Und die Dividendenrendite kann sich langfristig lohnen.

Darüber, wie lange Aktionäre eine deutsche Aktie gehalten haben müssen, um Anspruch auf Dividende zu erhalten, herrscht bei Anlegern oft Unklarheit. Ein ganzes Jahr? Ein Quartal? Nichts dergleichen. Welche Stichtage wirklich wichtig sind und was bei der Dividendenjagd noch zu beachten ist, damit Aktionäre keine Dividendenausschüttung mehr verpassen.

Wann werden Dividenden in Deutschland ausgezahlt?

Grundsätzlich erhält ein Anleger die auf der Hauptversammlung beschlossene Dividende, wenn das entsprechende Wertpapier zum Tagesende des Dividenden-Stichtags in seinem Depot liegt. Dieser Stichtag liegt immer einen Handelstag vor dem sogenannten Ex-Tag. Das ist der Tag, ab dem eine Aktie ohne das Recht auf die Dividende gehandelt wird. In Deutschland folgt der Ex-Tag direkt auf die Hauptversammlung. Damit fällt der Dividenden-Stichtag auf den Tag der Hauptversammlung. Wann die Dividende tatsächlich ausgezahlt wird, ist unterschiedlich. Bis die Dividendenauszahlung auf dem Konto ist, kann es mehrere Wochen oder Monate dauern.

Aktuelle Info: Angesichts der Corona-Krise wurden schon im letzten Jahr viele Hauptversammlungen digital abgehalten. Diese Art des Aktionärstreffens soll auch nach der Pandemie eine Option bleiben, besagt ein Vorschlag für eine Änderung des Aktiengesetzes.

Für Anspruch auf Dividende ausländischer Aktien am Ex-Tag orientieren

Bei ausländischen Gesellschaften gilt dasselbe: Auch hier haben Aktionäre Anspruch auf Dividende, wenn sie Aktien vor dem Ex-Tag in Ihrem Depot haben. Sie dürfen frühestens nach der Ex-Notierung wieder verkaufen, um die Dividende zu erhalten. Gerade ausländische Gesellschaften zahlen ihre Dividende jedoch mehrmals im Jahr aus, häufig halbjährlich oder quartalsweise. Dass Anleger sich an der Hauptversammlung orientieren, ist daher nicht sinnvoll. Besser ist es, wenn Aktionäre die Ex-Tage von ausländischen Aktien-Gesellschaften ermitteln. Die Ex-Tage finden sich beispielsweise in den Quartalsberichten oder in Veröffentlichungen auf der Investor-Relations Seite der Unternehmen.

Wer ausländische Aktien erst am Record-Day kauft, hat keinen Anspruch auf Dividende

Veröffentlicht eine Gesellschaft lediglich ein sogenanntes „Record-Date“, können Sie hieraus den Ex-Tag herleiten. Dieser liegt in Nordamerika zwei Handelstage vor dem Record-Date, in Europa einen Tag davor. Wer erst am Record-Date Aktien kauft, kommt allerdings erst am nächsten Zahlbarkeitstag wieder zum Zuge und erhält bei der aktuellen Ausschüttung keine Dividende. Denn das Record Date gilt als Stichtag für den Besitz des Wertpapiers.

Übrigens: Nicht vor der Dividendenausschüttung einzusteigen, ist nicht immer von Nachteil. Denn mit dem Dividendenabschlag sinkt in der Regel der Aktienkurs.

Wichtig: Wertpapier rechtzeitig ordern, um Anspruch auf Dividende zu erhalten!

Wer unbedingt auf die Dividendenrendite einer deutschen Aktie abzielt, muss seine depotführende Bank rechtzeitig mit dem Kauf eines Wertpapiers beauftragen. Das bedeutet: Spätestens am Tag der Hauptversammlung und zwar möglichst früh, damit die Bank die Order noch ausführen kann.

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Aufgepasst: Kursverlust kann Dividende überkompensieren

Dividendenjäger spekulieren mit schnellen Käufen und Verkäufen in der Hauptversammlungs-Saison auf dividendenstarke Aktien. Das Risiko? Je nach Marktlage und oft beeinflusst vom Verlauf der Hauptversammlung kann sich eine Aktie vom Dividendenabschlag rasch erholen – oder weiter an Wert verlieren. Übertrifft der Kursverlust die Dividendenrendite, rutscht die Gesamtrendite in den negativen Bereich. Kurzfristig orientierte Aktionäre können dann nur mit Verlust verkaufen und verlieren Geld.

Checkliste – So erhalten Aktionäre Anspruch auf Dividende:

  • Deutsche Aktien müssen spätestens am Tag der Hauptverslammung im Depot liegen, damit Aktionäre Anspruch auf Dividende erhalten.
  • Anleger von ausländischen Aktien müssen die Wertpapiere vor dem Ex-Tag kaufen, damit sie an der Dividendenausschüttung teilnehmen.
  • Aktionäre, die nur den Record-Day ihrer Aktie kennen, müssen die Wertpapiere vor diesem Tag kaufen.
  • Bis die Dividende ausgezahlt ist, dauert es Wochen bis Monate.
  • Die kurzfristige Dividendenjagd ist mit einem hohen Risiko verbunden, da die Aktienkurse nach dem Dividendenabschlag stark sinken können und die Dividendenrendite womöglich überkompensieren.

Fazit – Lohnt sich die Dividendenrendite für Aktionäre?

Dividenden spielen vor allem langfristig gesehen eine wichtige Rolle für die Depotperformance. Bei stagnierenden Kursen können sie Aktionären eine ansehnliche jährliche Rendite bescheren. Eine Aktie zu kaufen, sollte jedoch nicht allein von einer hohen Dividendenrendite abhängen. Ein Blick auf die Substanz des Papiers bzw. der Aktiengesellschaft ist angesichts der Kursverlustrisiken an den Börsen sinnvoll.

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