Blockchain – einfach erklärt

Was die Technologie leisten kann

Finanzwissen 4 min Lesedauer 31.10.2022
Zwei Frauen am Laptop

Blockchain – davon ist immer wieder die Rede, wenn es etwa um Kryptowährungen geht. Aber wissen Sie eigentlich, was genau sich dahinter verbirgt? Nein? Keine Sorge: Jeder zweite Mensch in Deutschland weiß es nicht, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unlängst ergeben hat. Grund genug also, die Technologie zu erklären.

  • Definition: Das englische Wort Blockchain heißt übersetzt Blockkette. Bei den Blöcken handelt es sich um einzelne Datensätze, die hintereinander abgespeichert eine Datensatzkette ergeben. Einfach ausgedrückt ist eine Blockchain eine große Datenbank. Sie startet mit einem Ursprungsblock, an dem sich immer neue Blöcke von Daten anhängen lassen, nachdem Teilnehmende sie überprüft und bestätigt haben. So können Teilnehmende etwa die Historie von finanziellen Transaktionen nachvollziehen.

Blockchain-Technologie macht Datenmanipulation nahezu unmöglich

Die Blockchain-Technologie bietet eine hohe Sicherheit. Durch den dezentralen Aufbau sind Informationen nicht nur auf einem einzigen Server gespeichert, sondern auf einem Netzwerk von Computern. „Dadurch wird es fast unmöglich, die Daten zu manipulieren“, sagt Benedikt Faupel, Referent Blockchain beim Digitalverband Bitkom in Berlin.

Gleichzeitig ermöglicht die Transparenz der Blockchain, dass Daten nachverfolgbar und überprüfbar sind. In einer Blockchain lassen sich beispielsweise Geldtransfers in einer Kryptowährung wie Bitcoin oder Ethereum mithilfe einer digitalen Signatur vollziehen. Weil dieser Vorgang identisch auf sehr vielen Computern gespeichert wird, gelten solche Transaktionen als ziemlich fälschungssicher.

Nicht nur bei finanziellen Transaktionen kommt die Blockchain zum Einsatz. Denkbar ist sie beispielsweise auch zur Sicherung von

  • Bildern
  • Musik
  • Texten und Dokumenten.

Digitalisierung von Verträgen, Urkunden & Co. mit der Blockchain

Für die Blockchain-Technologie gibt es eine Vielzahl von weiteren Anwendungsfällen. „Beispielsweise können Daten zum Energieverbrauch über Smart Meter erfasst und auf die Blockchain übertragen werden“, erklärt Faupel. Die Übertragung der Daten erfolgt aber erst, wenn der Kunde oder die Kundin die Richtigkeit bestätigt und der Übertragung zustimmt. Über einen auf der Blockchain-Technologie basierenden Smart Contract („intelligenter Vertrag“) lässt sich die Bezahlung der Rechnung automatisch auslösen.

Eine Digitalisierung etwa von Urkunden, Lizenzen, Ausweisen oder Zertifikaten ist ebenfalls denkbar – sie lassen sich in der Blockchain transparent und manipulationssicher ablegen. Für Verbraucher*innen „kann die mit der Blockchain einhergehende Transparenz ein wichtiger Schritt in Richtung einer neuen Datenhoheit sein, indem sie die Verwendung ihrer Daten jederzeit einsehen und unterbinden können“, so Faupel.

Vorteile für Unternehmen und Behörden

Unternehmen und Behörden können mit einer Blockchain Prozesse effizienter gestalten, etwa in der Buchhaltung. So lassen sich mit Smart Contracts viele der bisher manuellen Arbeitsschritte automatisieren. Das führt nicht zuletzt zu Zeitersparnis. Geht es etwa in der Medizin oder in der Logistik darum, Daten weiterzuleiten, ist dies über eine Blockchain schnell und sicher machbar. Eine Blockchain ermöglicht ebenfalls, schnell und sicher einen Ausweis zu erstellen. In der Logistik bietet eine Blockchain zudem den Vorteil, dass der Warenfluss genau nachverfolgbar bleibt.

Blockchains haben auch Nachteile

Zu den Nachteilen der Technologie zählt beispielsweise der hohe Speicheraufwand. Denn die Kette wächst mit jedem weiteren Block. Weitere problematische Aspekte:

  • Komplexität: Die Blockchain-Technologie ist komplex und immer noch neu. Das bedeutet, dass es an versierten Softwareentwickler*innen mangelt.
  • Kosten: Weil solche Fachkräfte fehlen, ist die Entwicklung und Wartung von Blockchain-basierten Apps vor allem für kleine Unternehmen teuer.
  • für die Masse ungeeignet: Die heute am weitesten verbreiteten Blockchains sind teilweise ungeeignet für eine breite Nutzung von Anwendungen und Diensten. „Die Herausforderungen bei der Skalierbarkeit von Blockchains bleibt damit weiterhin ein Hindernis, damit die Blockchain-Technologie in der Breite verwendet werden kann“, sagt Faupel.

Auch die Bundesnetzagentur hat Infos zur Blockchain-Technologie zusammengestellt.

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