Indizes im Fokus

Was steckt hinter DAX und MSCI World?

Geldanlage 4 min Lesedauer 20.08.2024

DAX einfach erklärt

Der DAX-Index ist das bekannteste deutsche Börsenbarometer. Offiziell wurde er am 1. Juli 1988 eingeführt und setzt dabei den Index der Börsen-Zeitung fort, dessen Geschichte bis ins Jahr 1959 zurückreicht. Als Berechnungsbasis für den DAX diente allerdings der Start am 21. Dezember 1987 mit 1.000 Punkten. 

Der Leitindex der Deutschen Börse beinhaltet die 40 größten und wichtigsten börsennotierten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt und repräsentiert etwa 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland. Als einer der wenigen unter den großen internationalen Indizes wird der DAX auch als Performanceindex berechnet, bei dem die von den Indexmitgliedern ausgeschütteten Dividenden in die Wertentwicklung mit einfließen.

Die Gewichtung wie auch die Aufnahme und das Ausscheiden eines Unternehmens basieren auf transparenten Regeln. Um überhaupt für eine Aufnahme in einen Auswahlindex infrage zu kommen, müssen die Aktiengesellschaften:

  • die Transparenzanforderungen des Prime Standards erfüllen & ihre Jahresabschlüsse, Halbjahresberichte sowie Quartalszahlen einreichen.
  • ihre Aktien in einem Listing im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse haben.
  • mindestens 15 Prozent der Anteile im Streubesitz haben, d.h. die Aktien müssen an der Börse gehandelt werden und sich nicht in der Hand von Großaktionären befinden.
  • über einen Unternehmenssitz in Deutschland verfügen, bzw. einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit dort ausüben.
  • für eine Aufnahme in den DAX zwei Jahre ein positives EBITDA nachweisen.
  • ihre Aktien fortlaufend auf Xetra handeln. 
  • bestimmte Vorschriften des Deutscher Corporate Governance Kodex in Bezug auf Prüfungsausschüsse einhalten.

Über die Auswahl entscheiden dann ausschließlich der Orderbuchumsatz und die Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz. Von außerordentlichen Anpassungen abgesehen, wird die Zusammensetzung des DAX zweimal pro Jahr, jeweils im März und im September, überprüft.

Unternehmen am deutschen Aktienmarkt werden in verschiedene Klassen eingeteilt. Neben dem DAX, der die 40 größten und stärksten Unternehmen umfasst und somit die oberste Klasse bildet, gibt es den MDAX, der die "zweite Klasse" darstellt. Im MDAX (Mid-Cap-DAX) sind die 50 größten deutschen Unternehmen aufgeführt, die nach den DAX-Unternehmen folgen. Die SDAX (Small-Cap-DAX) bildet die "dritte Klasse" und beinhaltet die nächsten 70 großen deutschen Börsenunternehmen. Zusätzlich gibt es den TecDAX, der die 30 führenden Technologieunternehmen listet.

Der Handel auf Xetra beginnt um 09.00 Uhr und die Berechnung des DAX setzt ein, sobald der erste Eröffnungskurs einer Indexkomponente vorliegt. Danach wir der DAX-Index im Sekundentakt basierend auf den Xetra-Kursen aktualisiert, bis der letzte Wert um 18:00 Uhr veröffentlicht wird. Die Handelstage lassen sich dem aktuellen Handelskalender Börse Frankfurt entnehmen. 

Die Welt im Depot

Bei einem Blick über den Tellerrand stolpern Anleger fast unweigerlich über den MSCI World Index, der als vielleicht wichtigster Referenzindex für die Entwicklung der globalen Aktienmärkte gilt. Den Index gibt es seit dem 31.12.1969. Mit aktuell mehr rund 1.500 verschiedenen Aktientiteln deckt der MSCI World Index rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung in 23 entwickelten Industriestaaten ab und wird einmal pro Minute durch den US-amerikanischen Finanzdienstleister Morgan Stanley berechnet. Sofern die Aktien zum Berechnungszeitpunkt an den geöffneten Börsen ihres Heimatlandes gerade gehandelt werden, fließen die laufend aktualisierten Werte in die Berechnung ein, ansonsten werden die jeweiligen Schlusskurse des Vortages herangezogen.

Auch wenn der Index als globales Börsenbarometer gilt, wird die Zusammensetzung vor allem durch amerikanische Werte dominiert. Die USA machen mit 72 Prozent den größten Anteil am MSCI World aus. Dahinter folgen Japan mit gut sechs Prozent, Großbritannien mit knapp vier Prozent, Frankreich und Kanada mit jeweils etwa drei Prozent. Auch 57 Deutsche Aktiengesellschaften sind vertreten und machen einen Anteil von ca. 2,17 Prozent aus.

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